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Gauting | | von Unser Würmtal
Der Gautinger Gemeinderat hat beschlossen, die Planungen am Asto-Eco-Park vorerst ruhen zu lassen. (Grafik: bgsm Architekten)
Der Gautinger Gemeinderat hat beschlossen, die Planungen am Asto-Eco-Park vorerst ruhen zu lassen. (Grafik: bgsm Architekten)

Asto-Eco-Park vorerst vom Tisch

Die Gemeinde Gauting benötigt dringend Gewerbeeinnahmen und entwickelt dafür seit Jahren einige neue Gewerbeflächen. Prominentestes und umstrittenstes Projekt dabei: der „Asto-Eco-Park“ im Unterbrunner Holz. Die 20 Hektar große Fläche liegt allerdings im Wasser- und Landschaftsschutzgebiet und zudem im Bannwald zu Gilching. Nun ruht das Projekt – die Bürgermeister aus Gauting, Gilching und Weßling haben gemeinsam mit dem Landratsamt und der Regionalagentur gwt Starnberg GmbH einen interkommunalen Konsens für eine neue Fläche gefunden.

Sechs Jahre lang planten die Gautinger ein neues Gewerbegebiet am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen und stießen damit bei den Gilchinger und Weßlinger Nachbarn auf enorme Widerstände. Denn das Gebiet berührte alle landschaftsschutzrechtliche Themen auf einmal: Bannwaldlage sowie unmittelbar an oder im Wasser- und Landschaftsschutzgebiet.

Auf den großen Druck der Nachbarn und Naturschützer reagierten die Verantwortlichen aus den Gemeinden und dem Landkreis und fanden nach einem Jahr intensiven Gesprächen einen Kompromiss: ein neues Gautinger Gewerbegebiet ja, aber nicht im Unterbrunner Holz, der soll stehen bleiben. Stattdessen hat neues Gautinger Gewerbe unmittelbar am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen auf Gautinger Flur eine Perspektive auf rund 15 Hektar Fläche.

Landrat Frey wirbt für neue Lösung

Der interkommunale Konsens zwischen Gauting, Gilching und Weßling wurde schon vor zwei Wochen im Landratsamt vorgestellt. Nun kamen Landrat Stefan Frey und gwt-Chef Christoph Winkelkötter zur Präsentation in den Gautinger Gemeinderat.

„Ich sehe nur Vorteile“, meinte Frey. Das Gewerbegebiet liege nicht in geschützten Gebieten, brauche weniger Fläche und damit weniger Eingriffe in die Natur, da das Gelände zumeist schon versiegelt sei. Zudem sei das fragliche Gebiet am Außenrand des Flughafens bestens verkehrlich erschlossen.

„Alle Interessen der Gemeinden und die des Umwelt- und Naturschutzes bleiben gewahrt, während wir gleichzeitig auf die wirtschaftlichen Bedürfnisse Gautings eingehen können.“ Er dankte den Bürgermeistern, der gwt und dem neuen Flughafenbetreiber für das Entgegenkommen, die Offenheit und die konstruktive Arbeit.

Betreiberwechsel am Sonderflughafen

Möglich sei ein potenzielles Gewerbegebiet am Flughafen erst mit dem dortigen Betreiberwechsel vor zwei Jahren geworden. „Mir ist bewusst, das Gauting viel Zeit und Geld in die Planung des Asto-Eco-Parks gesteckt hat. Die vielen Vorarbeiten sind nicht umsonst.“ Nun könne man nach vorn schauen und die nachhaltige Gewerbeentwicklung am Campus Oberpfaffenhofen angehen.

Auch Winkelkötter lobte alle Beteiligten. „Wir haben die Chance, ein homogenes Gewerbegebiet zu entwickelt“, meinte er. Nun solle das Vorhaben in den drei Gemeinden vorgestellt werden. Danach könne ins Verfahren für einen neuen Flächennutzungs- und Bebauungsplan mit Bürgerbeteiligung eingestiegen werden.

Lob und Kritik

Die Gautinger Räte reagierten mit Lob und Kritik. „Sehr gute Idee“, meinte zum Beispiel der zweite Bürgermeister Jürgen Sklarek. „Das erspart uns viel Ärger. Hätte man da nicht früher drauf kommen können? Zumal wir auch schon vor Jahren über ein Gewerbegebiet am Sonderflughafen nachgedacht haben.“ „Der frühere Betreiber war einfach nicht bereit dafür, der jetzige ist sehr offen“, antwortete Bürgermeisterin Brigitte Kössinger.

Auch die Geothermie werde wie geplant kommen, versprach sie. Dem Argument, dass in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in die Asto-Eco-Planung geflossen sei, entgegnete sie: „Darunter sind auch Verkehrsplanungen, auf die wir jetzt aufbauen können.“

Asto-Eco-Park ruht

Ganz besonders Eberhard Brucker ließ nicht locker und kritisierte nachdrücklich die Mittelverschwendung für die Fehlplanung. „Mir scheint, da fehlt die nötige Einsicht“, meinte er. „Denn warum ist die Planung für den Asto-Eco-Park erst jetzt beendet?“ Da hätten 5.000 Beschäftigte unterkommen können, der neue 15 Hektar große Gewerbepark habe nur Platz für 3.500, schätzte er. „Die Gretchenfrage ist, was bedeutet das für den Verkehr und den Siedlungsdruck?“

Winkelkötter empfahl, nicht nur die Gautinger, sondern auch die Landkreis-Brille aufzusetzen. „Wir ringen überall um neue Flächen. Hier bietet sich ein idealer Standort.“ Und Landrat Frey meinte: „Natürlich haben Sie viel Geld in die Planung gesteckt. Planung darf aber auch etwas kosten. Man nimmt Geld in die Hand, um zu sehen, ob und wie es überhaupt weitergeht. Ich bin sehr froh über den Konsens der Gemeinden mit dem Flughafenbetreiber. Es muss auch konsensual weitergehen.“

Mit einer Gegenstimme von Eberhard Brucker begrüßte der Gemeinderat den interkommunalen Kompromiss und gab grünes Licht für die weiteren Planungen. Beschlossen wurde auch, dass die Planungen am „Asto Eco Park“ vorerst ruhen.

Kössinger meinte abschließend: „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir hier etwas für die Zukunft Gautings schaffen. Wir sollten uns auf den Weg machen, die Tore stehen offen, wir müssen nur durchgehen.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Der Gautinger Gemeinderat hat beschlossen, die Planungen am Asto-Eco-Park vorerst ruhen zu lassen. (Grafik: bgsm Architekten)
Der Gautinger Gemeinderat hat beschlossen, die Planungen am Asto-Eco-Park vorerst ruhen zu lassen. (Grafik: bgsm Architekten)

Asto-Eco-Park vorerst vom Tisch

Die Gemeinde Gauting benötigt dringend Gewerbeeinnahmen und entwickelt dafür seit Jahren einige neue Gewerbeflächen. Prominentestes und umstrittenstes Projekt dabei: der „Asto-Eco-Park“ im Unterbrunner Holz. Die 20 Hektar große Fläche liegt allerdings im Wasser- und Landschaftsschutzgebiet und zudem im Bannwald zu Gilching. Nun ruht das Projekt – die Bürgermeister aus Gauting, Gilching und Weßling haben gemeinsam mit dem Landratsamt und der Regionalagentur gwt Starnberg GmbH einen interkommunalen Konsens für eine neue Fläche gefunden.

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Sechs Jahre lang planten die Gautinger ein neues Gewerbegebiet am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen und stießen damit bei den Gilchinger und Weßlinger Nachbarn auf enorme Widerstände. Denn das Gebiet berührte alle landschaftsschutzrechtliche Themen auf einmal: Bannwaldlage sowie unmittelbar an oder im Wasser- und Landschaftsschutzgebiet.

Auf den großen Druck der Nachbarn und Naturschützer reagierten die Verantwortlichen aus den Gemeinden und dem Landkreis und fanden nach einem Jahr intensiven Gesprächen einen Kompromiss: ein neues Gautinger Gewerbegebiet ja, aber nicht im Unterbrunner Holz, der soll stehen bleiben. Stattdessen hat neues Gautinger Gewerbe unmittelbar am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen auf Gautinger Flur eine Perspektive auf rund 15 Hektar Fläche.

Landrat Frey wirbt für neue Lösung

Der interkommunale Konsens zwischen Gauting, Gilching und Weßling wurde schon vor zwei Wochen im Landratsamt vorgestellt. Nun kamen Landrat Stefan Frey und gwt-Chef Christoph Winkelkötter zur Präsentation in den Gautinger Gemeinderat.

„Ich sehe nur Vorteile“, meinte Frey. Das Gewerbegebiet liege nicht in geschützten Gebieten, brauche weniger Fläche und damit weniger Eingriffe in die Natur, da das Gelände zumeist schon versiegelt sei. Zudem sei das fragliche Gebiet am Außenrand des Flughafens bestens verkehrlich erschlossen.

„Alle Interessen der Gemeinden und die des Umwelt- und Naturschutzes bleiben gewahrt, während wir gleichzeitig auf die wirtschaftlichen Bedürfnisse Gautings eingehen können.“ Er dankte den Bürgermeistern, der gwt und dem neuen Flughafenbetreiber für das Entgegenkommen, die Offenheit und die konstruktive Arbeit.

Betreiberwechsel am Sonderflughafen

Möglich sei ein potenzielles Gewerbegebiet am Flughafen erst mit dem dortigen Betreiberwechsel vor zwei Jahren geworden. „Mir ist bewusst, das Gauting viel Zeit und Geld in die Planung des Asto-Eco-Parks gesteckt hat. Die vielen Vorarbeiten sind nicht umsonst.“ Nun könne man nach vorn schauen und die nachhaltige Gewerbeentwicklung am Campus Oberpfaffenhofen angehen.

Auch Winkelkötter lobte alle Beteiligten. „Wir haben die Chance, ein homogenes Gewerbegebiet zu entwickelt“, meinte er. Nun solle das Vorhaben in den drei Gemeinden vorgestellt werden. Danach könne ins Verfahren für einen neuen Flächennutzungs- und Bebauungsplan mit Bürgerbeteiligung eingestiegen werden.

Lob und Kritik

Die Gautinger Räte reagierten mit Lob und Kritik. „Sehr gute Idee“, meinte zum Beispiel der zweite Bürgermeister Jürgen Sklarek. „Das erspart uns viel Ärger. Hätte man da nicht früher drauf kommen können? Zumal wir auch schon vor Jahren über ein Gewerbegebiet am Sonderflughafen nachgedacht haben.“ „Der frühere Betreiber war einfach nicht bereit dafür, der jetzige ist sehr offen“, antwortete Bürgermeisterin Brigitte Kössinger.

Auch die Geothermie werde wie geplant kommen, versprach sie. Dem Argument, dass in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in die Asto-Eco-Planung geflossen sei, entgegnete sie: „Darunter sind auch Verkehrsplanungen, auf die wir jetzt aufbauen können.“

Asto-Eco-Park ruht

Ganz besonders Eberhard Brucker ließ nicht locker und kritisierte nachdrücklich die Mittelverschwendung für die Fehlplanung. „Mir scheint, da fehlt die nötige Einsicht“, meinte er. „Denn warum ist die Planung für den Asto-Eco-Park erst jetzt beendet?“ Da hätten 5.000 Beschäftigte unterkommen können, der neue 15 Hektar große Gewerbepark habe nur Platz für 3.500, schätzte er. „Die Gretchenfrage ist, was bedeutet das für den Verkehr und den Siedlungsdruck?“

Winkelkötter empfahl, nicht nur die Gautinger, sondern auch die Landkreis-Brille aufzusetzen. „Wir ringen überall um neue Flächen. Hier bietet sich ein idealer Standort.“ Und Landrat Frey meinte: „Natürlich haben Sie viel Geld in die Planung gesteckt. Planung darf aber auch etwas kosten. Man nimmt Geld in die Hand, um zu sehen, ob und wie es überhaupt weitergeht. Ich bin sehr froh über den Konsens der Gemeinden mit dem Flughafenbetreiber. Es muss auch konsensual weitergehen.“

Mit einer Gegenstimme von Eberhard Brucker begrüßte der Gemeinderat den interkommunalen Kompromiss und gab grünes Licht für die weiteren Planungen. Beschlossen wurde auch, dass die Planungen am „Asto Eco Park“ vorerst ruhen.

Kössinger meinte abschließend: „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir hier etwas für die Zukunft Gautings schaffen. Wir sollten uns auf den Weg machen, die Tore stehen offen, wir müssen nur durchgehen.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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