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Politik | | von Unser Würmtal
Der Kommunalwahlkampf geht in die erste Phase. Es wird spannend, wer im Rathaus Planegg ins Bürgermeister-Büro einziehen wird (Foto: Unser Würmtal)
Der Kommunalwahlkampf geht in die erste Phase. Es wird spannend, wer im Rathaus Planegg ins Bürgermeister-Büro einziehen wird (Foto: Unser Würmtal)

Wahlkampf in Planegg

Feature über den beginnenden Kommunalwahlkampf in Planegg

Rund acht Monate sind es noch bis zur nächsten Kommunalwahl in Bayern am 6. März 2026, bei der Gemeinderäte und Bürgermeister gewählt werden. Für Planegg und Martinsried steht ein Ergebnis schon jetzt fest: Es werden die spannendsten Wahlen seit langem. Das liegt daran, dass in der Würmtalgemeinde ein weiteres Mal – so wie es jetzt aussieht – sieben unterschiedliche Gruppierungen antreten werden. Und sie alle werden voraussichtlich mit eigenen Kandidaten für das Amt des 1. Bürgermeisters ins Rennen gehen.

Für den derzeitigen 1. Bürgermeister Hermann Nafziger von der CSU ist das keine gute Nachricht. Denn er muss davon ausgehen, dass er wiederum in eine Stichwahl gehen muss – doch dieses Mal stehen die Vorzeichen für eine mögliche Wahl Nafzigers schlechter als 2020 und Nafziger, sollte er überhaupt antreten (können), kann wohl nicht mit der Unterstützung aller Fraktionen rechnen, die ihn letztes Mal zum Bürgermeister gemacht haben. Das hat einen einfachen Grund: In den letzten fünf Jahren hat sich Nafziger nicht nur Freunde gemacht. Selbst innerhalb seiner Fraktion ist er nicht unumstritten. Es dringt wenig nach draußen, da die CSU, wie manch andere Partei auch, ihre Mitgliederversammlungen nicht-öffentlich abhält.

Sandro Crocioni

Selbstherrlichkeit

Von Bürgermeister Hermann Nafziger wird offensichtlich mehr erwartet (Foto: Gemeinde Planegg)
Von Bürgermeister Hermann Nafziger wird offensichtlich mehr erwartet (Foto: Gemeinde Planegg)

Dem Bürgermeister wird von einigen in der Fraktion eine Art „Selbstherrlichkeit“ vorgeworfen, Alleingänge scheint er zu lieben und Teamwork scheint eher ein Fremdwort für ihn zu sein, wird von einigen kritisiert. Vorgehalten wird ihm auch, es sich ohne Not mit einigen Bevölkerungsgruppen verscherzt zu haben. Genannt wird in diesem Zusammenhang das ewige Lavrieren um das „Eiswunder“ am FLG oder die Unentschlossenheit bei der Entscheidung über einen möglichen Durchstich der Röntgenstrasse in Martinsried. Auch die Zukunft der Gemeinde in der Energieversorgung schwebt noch in der Luft. Gräfelfing, der eigentlich natürliche Partner bei der Geothermie hat sich soeben für einen Alleingang entschieden.

Ein weiteres Thema: Die Kommune erstickt am Verkehr und es sind keine Ideen zu erkennen, wie man das ändern könnte. Auf der anderen Seite ist sich die CSU wohl durchaus bewußt, dass man „nicht mitten im Fluss die Pferde wechseln“ sollte, wie es so treffend im Volksmund heißt. In Planegg und Martinsried ist in den nächsten Jahren zu viel am Laufen: U-Bahnbau, neues Bahnhofsviertel, eine riesige Photovoltaik-Anlage bei Krailling, um nur ein paar Punkte zu nennen. Zudem hat die Gemeinde unter Nafziger es geschafft, weiterhin schuldenfrei zu bleiben und wirtschaftet durchaus auf hohem Niveau. Das freilich ist auch einer Riesen-Portion Glück zu verdanken, die es Nafziger am Beginn seiner „Regierungszeit“ ermöglichte, durch die überraschende Rückzahlung eines 30-Millionen-Euro-Steuergeschenks das Heide-Grundstück zu kaufen.

Und außerdem, ganz entscheidend: In der CSU ist kein anderer Kandidat oder eine Kandidatin in Sicht. Was nicht heißt, dass es keine gäbe: Doch die trauen sich nicht aus der Reserve. Königsmörder will niemand sein. Der Kandidat der CSU wird also wieder Nafziger heißen.

Schwach und ausgelaugt

Wenig Fortune herrscht bei der Planegger SPD, die jahrzehntelang schon fast gewohnheitsmäßig das höchste Amt im Rathaus besetzte. Nafzigers Vorgänger Heinrich Hofmann will noch ein mal antreten, hört man. Der 74 Jährige hat viel Erfahrung, doch ob er auch viel Rückhalt sowohl in der Fraktion als auch beim Wahlvolk hat, darf bezweifelt werden. Seine Fraktion ist schwach, ausgelaugt. Doch ein Kopf ist in Sicht: Korbinian Rüger. Der 34jährige Planegger Wissenschaftler hat zwar zweimal den Sprung für die SPD in den Bundestag verpasst, gilt aber als kluger Kopf, der gut mit den Leuten kann. Er wäre ein potenter Kandidat.

Starke Konkurrenz

Die Grünen, die durch ihre Unterstützung bei der Stichwahl vor fünf Jahren Nafzigers Wahl erst ermöglichten, unter anderem durch das „Geschenk“ des Postens der stellvertretenden Bürgermeisterin – dürften dieses Mal alles dran setzen, ihrer Kandidatin Judith Grimme zum Sieg zu verhelfen, Chancen hätte sie wohl. Die grüne Fraktion hat in den letzten Jahren ein gutes Bild abgegeben, doch dabei merken müssen, dass eigene fortschrittliche Positionen, etwa in der Energiepolitik, sich gegen Nafziger nicht leicht durchsetzen lassen. In einer Stichwahl werden sie dieses Mal nicht so ohne weiteres ihre Unterstützung dem CSU-Mann geben.

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Cornelia David, deren ehemalige Freien Wähler jetzt „Unabhängige“ heißen, ist ebenfalls eine chancenreiche Kandidatin, die Nafziger wiederum fürchten muss, sie lag 2020 auf Platz zwei.

Nicht weniger stark dürfte Philipp Pollems sein, sofern er denn den Hut in den Ring wirft, er hat sich angeblich noch nicht entschieden. Pollems ist hoch engagiert, als neuer Vorsitzender der Musikschule hat er den Puls am Volk. Gut denkbar, dass seine Fraktion der PP&M mit Peter von Schall-Riaucour noch vor den Wahlen durch ein(n) Überläufer/in aus einer anderen Fraktion gestärkt wird, da braut sich gerade einiges zusammen.

Bleiben die Freien Demokraten mit dem Dauer-Kandidat Fritz Haugg und Susanne Trenkle, die jetzt auch zur FDP-Fraktion gehört und vermutlich einen weiteren Versuch starten wird.

Und, last not least, Angelika Lawo von der Grünen Gruppe 21, die sich darüber freuen darf, dass mit dem früheren Gemeinderat Herbert Stepp ein alter und bewährter Kämpe wieder mitmischen will.

Die Wähler überzeugen

Letztendlich wird alles davon abhängen, ob es Nafziger gelingt, die Wähler davon zu überzeugen, dass er gut gewirtschaftet hat und er mit einem aussichtsreichen Ergebnis in eine Stichwahl gehen kann. Dass er damit den Sieg noch keineswegs in der Tasche hat, zeigt das Ergebnis der letzten Wahlen in der Nachbargemeinde Gräfelfing: Da hatten die meisten auf die durchaus erfolgreiche und beliebte amtierende Bürgermeisterin Ute Wüst gesetzt – doch dann musste sie in der Stichwahl ganz überraschend und knapp ihrem Mitbewerber Peter Köstler von der CSU Platz machen.

Redaktion Unser Würmtal / zu

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Der Kommunalwahlkampf geht in die erste Phase. Es wird spannend, wer im Rathaus Planegg ins Bürgermeister-Büro einziehen wird (Foto: Unser Würmtal)
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Feature über den beginnenden Kommunalwahlkampf in Planegg

Helmut Reinnisch

Rund acht Monate sind es noch bis zur nächsten Kommunalwahl in Bayern am 6. März 2026, bei der Gemeinderäte und Bürgermeister gewählt werden. Für Planegg und Martinsried steht ein Ergebnis schon jetzt fest: Es werden die spannendsten Wahlen seit langem. Das liegt daran, dass in der Würmtalgemeinde ein weiteres Mal – so wie es jetzt aussieht – sieben unterschiedliche Gruppierungen antreten werden. Und sie alle werden voraussichtlich mit eigenen Kandidaten für das Amt des 1. Bürgermeisters ins Rennen gehen.

Für den derzeitigen 1. Bürgermeister Hermann Nafziger von der CSU ist das keine gute Nachricht. Denn er muss davon ausgehen, dass er wiederum in eine Stichwahl gehen muss – doch dieses Mal stehen die Vorzeichen für eine mögliche Wahl Nafzigers schlechter als 2020 und Nafziger, sollte er überhaupt antreten (können), kann wohl nicht mit der Unterstützung aller Fraktionen rechnen, die ihn letztes Mal zum Bürgermeister gemacht haben. Das hat einen einfachen Grund: In den letzten fünf Jahren hat sich Nafziger nicht nur Freunde gemacht. Selbst innerhalb seiner Fraktion ist er nicht unumstritten. Es dringt wenig nach draußen, da die CSU, wie manch andere Partei auch, ihre Mitgliederversammlungen nicht-öffentlich abhält.

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Selbstherrlichkeit

Von Bürgermeister Hermann Nafziger wird offensichtlich mehr erwartet (Foto: Gemeinde Planegg)
Von Bürgermeister Hermann Nafziger wird offensichtlich mehr erwartet (Foto: Gemeinde Planegg)

Dem Bürgermeister wird von einigen in der Fraktion eine Art „Selbstherrlichkeit“ vorgeworfen, Alleingänge scheint er zu lieben und Teamwork scheint eher ein Fremdwort für ihn zu sein, wird von einigen kritisiert. Vorgehalten wird ihm auch, es sich ohne Not mit einigen Bevölkerungsgruppen verscherzt zu haben. Genannt wird in diesem Zusammenhang das ewige Lavrieren um das „Eiswunder“ am FLG oder die Unentschlossenheit bei der Entscheidung über einen möglichen Durchstich der Röntgenstrasse in Martinsried. Auch die Zukunft der Gemeinde in der Energieversorgung schwebt noch in der Luft. Gräfelfing, der eigentlich natürliche Partner bei der Geothermie hat sich soeben für einen Alleingang entschieden.

Ein weiteres Thema: Die Kommune erstickt am Verkehr und es sind keine Ideen zu erkennen, wie man das ändern könnte. Auf der anderen Seite ist sich die CSU wohl durchaus bewußt, dass man „nicht mitten im Fluss die Pferde wechseln“ sollte, wie es so treffend im Volksmund heißt. In Planegg und Martinsried ist in den nächsten Jahren zu viel am Laufen: U-Bahnbau, neues Bahnhofsviertel, eine riesige Photovoltaik-Anlage bei Krailling, um nur ein paar Punkte zu nennen. Zudem hat die Gemeinde unter Nafziger es geschafft, weiterhin schuldenfrei zu bleiben und wirtschaftet durchaus auf hohem Niveau. Das freilich ist auch einer Riesen-Portion Glück zu verdanken, die es Nafziger am Beginn seiner „Regierungszeit“ ermöglichte, durch die überraschende Rückzahlung eines 30-Millionen-Euro-Steuergeschenks das Heide-Grundstück zu kaufen.

Und außerdem, ganz entscheidend: In der CSU ist kein anderer Kandidat oder eine Kandidatin in Sicht. Was nicht heißt, dass es keine gäbe: Doch die trauen sich nicht aus der Reserve. Königsmörder will niemand sein. Der Kandidat der CSU wird also wieder Nafziger heißen.

Schwach und ausgelaugt

Wenig Fortune herrscht bei der Planegger SPD, die jahrzehntelang schon fast gewohnheitsmäßig das höchste Amt im Rathaus besetzte. Nafzigers Vorgänger Heinrich Hofmann will noch ein mal antreten, hört man. Der 74 Jährige hat viel Erfahrung, doch ob er auch viel Rückhalt sowohl in der Fraktion als auch beim Wahlvolk hat, darf bezweifelt werden. Seine Fraktion ist schwach, ausgelaugt. Doch ein Kopf ist in Sicht: Korbinian Rüger. Der 34jährige Planegger Wissenschaftler hat zwar zweimal den Sprung für die SPD in den Bundestag verpasst, gilt aber als kluger Kopf, der gut mit den Leuten kann. Er wäre ein potenter Kandidat.

Starke Konkurrenz

Die Grünen, die durch ihre Unterstützung bei der Stichwahl vor fünf Jahren Nafzigers Wahl erst ermöglichten, unter anderem durch das „Geschenk“ des Postens der stellvertretenden Bürgermeisterin – dürften dieses Mal alles dran setzen, ihrer Kandidatin Judith Grimme zum Sieg zu verhelfen, Chancen hätte sie wohl. Die grüne Fraktion hat in den letzten Jahren ein gutes Bild abgegeben, doch dabei merken müssen, dass eigene fortschrittliche Positionen, etwa in der Energiepolitik, sich gegen Nafziger nicht leicht durchsetzen lassen. In einer Stichwahl werden sie dieses Mal nicht so ohne weiteres ihre Unterstützung dem CSU-Mann geben.

Gaberdan

Cornelia David, deren ehemalige Freien Wähler jetzt „Unabhängige“ heißen, ist ebenfalls eine chancenreiche Kandidatin, die Nafziger wiederum fürchten muss, sie lag 2020 auf Platz zwei.

Nicht weniger stark dürfte Philipp Pollems sein, sofern er denn den Hut in den Ring wirft, er hat sich angeblich noch nicht entschieden. Pollems ist hoch engagiert, als neuer Vorsitzender der Musikschule hat er den Puls am Volk. Gut denkbar, dass seine Fraktion der PP&M mit Peter von Schall-Riaucour noch vor den Wahlen durch ein(n) Überläufer/in aus einer anderen Fraktion gestärkt wird, da braut sich gerade einiges zusammen.

Bleiben die Freien Demokraten mit dem Dauer-Kandidat Fritz Haugg und Susanne Trenkle, die jetzt auch zur FDP-Fraktion gehört und vermutlich einen weiteren Versuch starten wird.

Und, last not least, Angelika Lawo von der Grünen Gruppe 21, die sich darüber freuen darf, dass mit dem früheren Gemeinderat Herbert Stepp ein alter und bewährter Kämpe wieder mitmischen will.

Die Wähler überzeugen

Letztendlich wird alles davon abhängen, ob es Nafziger gelingt, die Wähler davon zu überzeugen, dass er gut gewirtschaftet hat und er mit einem aussichtsreichen Ergebnis in eine Stichwahl gehen kann. Dass er damit den Sieg noch keineswegs in der Tasche hat, zeigt das Ergebnis der letzten Wahlen in der Nachbargemeinde Gräfelfing: Da hatten die meisten auf die durchaus erfolgreiche und beliebte amtierende Bürgermeisterin Ute Wüst gesetzt – doch dann musste sie in der Stichwahl ganz überraschend und knapp ihrem Mitbewerber Peter Köstler von der CSU Platz machen.

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