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Wirtschaft | | von Unser Würmtal
Die vier Gründer von Ecomates - David Daberto, Valentin Grabmaier, Cosima Aeschbach und Eric Bochert (Foto: Unser Würmtal)
Die vier Gründer von Ecomates - David Daberto, Valentin Grabmaier, Cosima Aeschbach und Eric Bochert (Foto: Unser Würmtal)

Biogas selbst herstellen

Das Würmtaler Start-up Ecomates sucht Pilotkunden aus der Gastro-Szene

Angesicht des hohen Gaspreises und der Schwierigkeiten rund um die Lieferung in den letzten Jahren, wäre es da nicht genial, wenn man sein Gas selbst herstellen könnte, aus alltäglichen Abfallprodukten wie dem Biomüll? Was die Gastronomie angeht, könnte das bald schon Realität sein. Das Start-up Ecomates, das seine Wurzeln unter anderem im Würmtal hat, arbeitet mit Hochdruck daran.

Statt Ausgaben Gas erzeugen

Was viele nicht wissen: Restaurants müssen für die Entsorgung ihrer Speiesereste nicht wenig zahlen. Zudem müssen diese bis dahin gekühlt werden, damit sie nicht anfangen zu gären. Eine eigene Biogasanlage, die aus den organischen Abfällen Gas herstellt, das dann das Lokal für sich selbst nutzen könnte, wäre die optimale Lösung. Genau so eine entwickelt das Start-up Ecomates. Von seinen vier Gründern Valentin Grabmaier, David Daberto, Eric Bochert und Cosima Aeschbach sind die ersten drei Absolventen des Feodor-Lynen-Gymnasiums in Planegg. David und Valentin haben sogar bereits gemeinsam den Kindergarten in Neuried besucht, nun gehen sie gemeinsam mit einem eigenen Unternehmen an den Start.

In der Lothstraße 21 befindet sich das „Creative Lab“ (cLab) der Hochschule München. Hier drin macht sich allerenden der Entdeckergeist breit: In den Gängen laufen junge Leute eilig hin und her, an den Wänden haften Aushänge, die nach Praktikanten oder „Co-Foundern“ suchen. Auch an den Türen kleben Papiere, auf vielen stehen Namen, denn „hinter jeder Tür verbirgt sich ein Start-up“, verrät Cosima Aeschbach. Die Mitgründerin von Ecomates ist Wirtschaftsingenieurin und hat sich während ihres Studiums mit nachhaltigen Rohstoffen beschäftigt, während die drei Jungs vom Feo ihrerseits Maschinenbau, Biochemie und Elektrotechnik studiert haben.

Bei der Arbeit (Foto: Unser Würmtal)
Bei der Arbeit (Foto: Unser Würmtal)

Hinter einer der vielen Türen im cLab hat seit letztem Jahr auch Ecomates ein Büro. Es ist in zwei Seiten aufgeteilt: Auf der einen stehen Tische mit Computerbildschirmen, auf der anderen ist eine kleine Werkstatt, in der alle möglichen Dinge zusammengebaut werden können. Zudem darf das Start-up noch die große Werkstatt des cLab benutzen, in der Geräte stehen, die viel Geld in der Anschaffung kosten, wie zum Beispiel ein 3D-Drucker oder ein Lasercutter. Alle Start-ups im Haus können die Geräte gemeinschaftlich nutzen.

In einer der ehemaligen Damentoiletten des Gebäudes befindet sich neben Prototypen anderer Start-ups, der Demonstrator des Smart Degraders, so nennt sich das Produkt, das Ecomates nach der Pilotphase serienmäßig auf den Markt bringen möchte. Beim Demonstrator sind die Einzelkomponenten (Fermentator, Zerkleinerer mit Trichter, Pumpe) so arrangiert, dass sie auf die gleiche Weise funktionieren wie im späteren Pilotgerät. Der Demonstrator existiert seit dem Frühjahr 2024 und wird bis Ende des Jahres mit Bioabfällen eines Restaurants in der Nähe gefüttert. Auf diese Weise sollen konkrete Prozessdaten erhoben und die Steuerung optimiert werden.

2025 geht's los

2025 ist es soweit: Dann sollen die ersten Prototypen des Smart Degraders an Pilotkunden herausgehen. Hierfür sucht Ecomates noch Gastronomiebetriebe, die mitmachen. „Der Smart Degrader ist für Gastgewerbe mit einem Biomüll und Speiserestaufkommen von bis zu 40 kg konzipiert. Dazu gehören große Hotels ab 250 Zimmern mit Restaurantbetrieb, größere Restaurants ab 50 Tische sowie Mensen oder Betriebskantinen.“ Ein Gartencenter mit Gastrobereich hat sich bereits gemeldet wie auch eine Walldorfschule. Deren Schüler finden es cool, dass sie ihren eigenen Dünger herstellen können, der als Abfallprodukt bei der Anlage entsteht.

Bevor Ecomates eines seiner Pilotgeräte bei einem interessierten Kunden aufstellt, wird es eine Machbarkeitsstudie durchführen. „Das bedeutet, wir analysieren das Biomüllaufkommen, die Standortbedingungen, die Arbeitsprozesse und die Möglichkeiten der Gasanwendung. Wenn alles passt, wird die Installation geplant“, so Cosima Aeschbach über die Vorgehensweise. Innerhalb der Pilotphase wird es ein enge Zusammenarbeit zwischen Kunden und Ecomates geben, um die Anlage besser an die Bedürfnisse anzupassen. „Für diese Phase suchen wir daher in erster Linie Menschen in der Region, um schnell vor Ort sein und Anpassungen vornehmen zu können.“ Geht alles nach Plan, möchte Ecomates den Smart Degrader 2026 als Serie auf den Markt bringen.

Von außen betrachtet wird die Anlage ein 2x2m großer Container sein, den man im Außenbereich aufbaut. Drinnen in der Küche werden in kleineren Behältern alle organischen Abfälle gesammelt, um sie dann an den Smart Degrader draußen zu verfüttert. „Dort wird die Biomasse zunächst zerkleinert, zwischengespeichert und dann in den Fermenter gefördert. Dort lassen wir dann unsere bakteriellen Gehilfen für uns arbeiten. Sie ernähren sich von den Abfällen und produzieren bei dabei Biogas. Die Lebensbedingungen für die Organismen werden für eine hohe Effizienz optimal gehalten. Das Gas wird anschließend gereinigt und kann zur Warmwassererzeugung genutzt werden“, wie Ecomates selbst den Prozess beschreibt. In dreierlei Hinsicht praktisch für den Restaurantbesitzer: Er muss nicht für die Entsorgung zahlen, sich nicht um die Kühlung kümmern und spart noch Geld, indem er das Gas nutzen kann.

Kapital gesucht

Momentan ist Ecomates dabei, die Gasverbrennungseinheit fertig zu entwickeln. Dass sie es schaffen, nächstes Jahr die Pilotgeräte herauszusbringen, da ist Mitgründer Eric Bochert sehr zuversichtlich. Die größere Herausforderung ist die Beschaffung von weiterem Geld. Seit Ende 2023 erhält das Start-up bereits ein einjähriges Gründerstipendium vom Staat. Dazu werden drei der vier Gründern Gehälter gezahlt, sodass sie sich in Vollzeit ihrem Projekt widmen können. „Die Entwicklung hat sich dadurch erheblich beschleunigt“, sagt Cosima Aeschbach. Einige Tausend Euro erhält Ecomates noch für Coaching. Zudem wird es von der benachbarten Hochschule betreut und kann deren Labore verwenden. Leider reicht das alles nicht aus, und so bewirbt es sich gerade für eine Anschlussförderung.

Ursprünglich hatten die Gründer von Ecomates geplant, die Biogasanlage für Privathaushalte zu entwickeln. Das mussten sie nun revidieren, weil sie sich in der jetzigen Form für einzelne Personen oder Familien nicht rentiert. Auch die Installation in größere Wohnblocks ist problematisch, da dort nicht kontrolliert werden kann, wer was hineinschmeißt, oft landet Ungeeignetes im Biomüll. Zudem müsste der Hausmeister oder die Hausverwaltung als Energieversorger fungieren, was ebenfalls seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Darum schwenkte Ecomates auf die Gastronomie um. Doch die große Vision der Gründer bleibt, irgendwann einmal die einzelnen Haushalte zu erreichen.

Redaktion Unser Würmtal / aw

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Biogas selbst herstellen

Das Würmtaler Start-up Ecomates sucht Pilotkunden aus der Gastro-Szene

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Angesicht des hohen Gaspreises und der Schwierigkeiten rund um die Lieferung in den letzten Jahren, wäre es da nicht genial, wenn man sein Gas selbst herstellen könnte, aus alltäglichen Abfallprodukten wie dem Biomüll? Was die Gastronomie angeht, könnte das bald schon Realität sein. Das Start-up Ecomates, das seine Wurzeln unter anderem im Würmtal hat, arbeitet mit Hochdruck daran.

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Was viele nicht wissen: Restaurants müssen für die Entsorgung ihrer Speiesereste nicht wenig zahlen. Zudem müssen diese bis dahin gekühlt werden, damit sie nicht anfangen zu gären. Eine eigene Biogasanlage, die aus den organischen Abfällen Gas herstellt, das dann das Lokal für sich selbst nutzen könnte, wäre die optimale Lösung. Genau so eine entwickelt das Start-up Ecomates. Von seinen vier Gründern Valentin Grabmaier, David Daberto, Eric Bochert und Cosima Aeschbach sind die ersten drei Absolventen des Feodor-Lynen-Gymnasiums in Planegg. David und Valentin haben sogar bereits gemeinsam den Kindergarten in Neuried besucht, nun gehen sie gemeinsam mit einem eigenen Unternehmen an den Start.

In der Lothstraße 21 befindet sich das „Creative Lab“ (cLab) der Hochschule München. Hier drin macht sich allerenden der Entdeckergeist breit: In den Gängen laufen junge Leute eilig hin und her, an den Wänden haften Aushänge, die nach Praktikanten oder „Co-Foundern“ suchen. Auch an den Türen kleben Papiere, auf vielen stehen Namen, denn „hinter jeder Tür verbirgt sich ein Start-up“, verrät Cosima Aeschbach. Die Mitgründerin von Ecomates ist Wirtschaftsingenieurin und hat sich während ihres Studiums mit nachhaltigen Rohstoffen beschäftigt, während die drei Jungs vom Feo ihrerseits Maschinenbau, Biochemie und Elektrotechnik studiert haben.

Bei der Arbeit (Foto: Unser Würmtal)
Bei der Arbeit (Foto: Unser Würmtal)

Hinter einer der vielen Türen im cLab hat seit letztem Jahr auch Ecomates ein Büro. Es ist in zwei Seiten aufgeteilt: Auf der einen stehen Tische mit Computerbildschirmen, auf der anderen ist eine kleine Werkstatt, in der alle möglichen Dinge zusammengebaut werden können. Zudem darf das Start-up noch die große Werkstatt des cLab benutzen, in der Geräte stehen, die viel Geld in der Anschaffung kosten, wie zum Beispiel ein 3D-Drucker oder ein Lasercutter. Alle Start-ups im Haus können die Geräte gemeinschaftlich nutzen.

In einer der ehemaligen Damentoiletten des Gebäudes befindet sich neben Prototypen anderer Start-ups, der Demonstrator des Smart Degraders, so nennt sich das Produkt, das Ecomates nach der Pilotphase serienmäßig auf den Markt bringen möchte. Beim Demonstrator sind die Einzelkomponenten (Fermentator, Zerkleinerer mit Trichter, Pumpe) so arrangiert, dass sie auf die gleiche Weise funktionieren wie im späteren Pilotgerät. Der Demonstrator existiert seit dem Frühjahr 2024 und wird bis Ende des Jahres mit Bioabfällen eines Restaurants in der Nähe gefüttert. Auf diese Weise sollen konkrete Prozessdaten erhoben und die Steuerung optimiert werden.

2025 geht's los

2025 ist es soweit: Dann sollen die ersten Prototypen des Smart Degraders an Pilotkunden herausgehen. Hierfür sucht Ecomates noch Gastronomiebetriebe, die mitmachen. „Der Smart Degrader ist für Gastgewerbe mit einem Biomüll und Speiserestaufkommen von bis zu 40 kg konzipiert. Dazu gehören große Hotels ab 250 Zimmern mit Restaurantbetrieb, größere Restaurants ab 50 Tische sowie Mensen oder Betriebskantinen.“ Ein Gartencenter mit Gastrobereich hat sich bereits gemeldet wie auch eine Walldorfschule. Deren Schüler finden es cool, dass sie ihren eigenen Dünger herstellen können, der als Abfallprodukt bei der Anlage entsteht.

Bevor Ecomates eines seiner Pilotgeräte bei einem interessierten Kunden aufstellt, wird es eine Machbarkeitsstudie durchführen. „Das bedeutet, wir analysieren das Biomüllaufkommen, die Standortbedingungen, die Arbeitsprozesse und die Möglichkeiten der Gasanwendung. Wenn alles passt, wird die Installation geplant“, so Cosima Aeschbach über die Vorgehensweise. Innerhalb der Pilotphase wird es ein enge Zusammenarbeit zwischen Kunden und Ecomates geben, um die Anlage besser an die Bedürfnisse anzupassen. „Für diese Phase suchen wir daher in erster Linie Menschen in der Region, um schnell vor Ort sein und Anpassungen vornehmen zu können.“ Geht alles nach Plan, möchte Ecomates den Smart Degrader 2026 als Serie auf den Markt bringen.

Von außen betrachtet wird die Anlage ein 2x2m großer Container sein, den man im Außenbereich aufbaut. Drinnen in der Küche werden in kleineren Behältern alle organischen Abfälle gesammelt, um sie dann an den Smart Degrader draußen zu verfüttert. „Dort wird die Biomasse zunächst zerkleinert, zwischengespeichert und dann in den Fermenter gefördert. Dort lassen wir dann unsere bakteriellen Gehilfen für uns arbeiten. Sie ernähren sich von den Abfällen und produzieren bei dabei Biogas. Die Lebensbedingungen für die Organismen werden für eine hohe Effizienz optimal gehalten. Das Gas wird anschließend gereinigt und kann zur Warmwassererzeugung genutzt werden“, wie Ecomates selbst den Prozess beschreibt. In dreierlei Hinsicht praktisch für den Restaurantbesitzer: Er muss nicht für die Entsorgung zahlen, sich nicht um die Kühlung kümmern und spart noch Geld, indem er das Gas nutzen kann.

Kapital gesucht

Momentan ist Ecomates dabei, die Gasverbrennungseinheit fertig zu entwickeln. Dass sie es schaffen, nächstes Jahr die Pilotgeräte herauszusbringen, da ist Mitgründer Eric Bochert sehr zuversichtlich. Die größere Herausforderung ist die Beschaffung von weiterem Geld. Seit Ende 2023 erhält das Start-up bereits ein einjähriges Gründerstipendium vom Staat. Dazu werden drei der vier Gründern Gehälter gezahlt, sodass sie sich in Vollzeit ihrem Projekt widmen können. „Die Entwicklung hat sich dadurch erheblich beschleunigt“, sagt Cosima Aeschbach. Einige Tausend Euro erhält Ecomates noch für Coaching. Zudem wird es von der benachbarten Hochschule betreut und kann deren Labore verwenden. Leider reicht das alles nicht aus, und so bewirbt es sich gerade für eine Anschlussförderung.

Ursprünglich hatten die Gründer von Ecomates geplant, die Biogasanlage für Privathaushalte zu entwickeln. Das mussten sie nun revidieren, weil sie sich in der jetzigen Form für einzelne Personen oder Familien nicht rentiert. Auch die Installation in größere Wohnblocks ist problematisch, da dort nicht kontrolliert werden kann, wer was hineinschmeißt, oft landet Ungeeignetes im Biomüll. Zudem müsste der Hausmeister oder die Hausverwaltung als Energieversorger fungieren, was ebenfalls seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Darum schwenkte Ecomates auf die Gastronomie um. Doch die große Vision der Gründer bleibt, irgendwann einmal die einzelnen Haushalte zu erreichen.

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