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Kultur | | von Seniorencafé
v.l.: Eleonore Zwießler, Karin Wolf mit der Vortragenden Gertraud Wurm (Foto: Seniorencafé Krailling)
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Der erste Gärtner der Roseninsel zu Gast in Krailling

Kraillinger Seniorencafé: König Ludwig II. und sein erster Gärtner auf der Roseninsel

Die Planeggerin Gertraud Wurm hat das Leben ihres Urgroßvaters Johann Raunecker, des ersten königlichen Gärtners mit ständigem Wohnsitz auf der Roseninsel, erforscht. Eleonore Zwißler und Karin Wolf hatten Gertraud Wurm eingeladen, darüber im Kraillinger Seniorencafé in der Margaretenstraße 22 zu berichten. Ihr inhaltsreicher und sehr engagierter Vortrag stieß im vollbesetzten Vortragsraum auf großen Beifall.

Der am 8. August 1833 in Dischingen im damaligen Königreich Württemberg geborene Urgroßvater von Gertraud Wurm, Johann Raunecker, arbeitete zunächst als Gärtner für das Schloss Taxis, der Sommerresidenz des Fürstenhauses von Thurn und Taxis. Nach seinem Wechsel in die königlich-bayerische Gartenverwaltung arbeitete Johann Raunecker ab 1862 als Gärtnergehilfe mit festem Wohnsitz auf der Roseninsel.

Schulweg auf dem See

Nach seiner Heirat mit Franziska Rieder am 9. Februar 1864 wurde 23 Tage später die erste Tochter Franziska (Fanny) auf der Roseninsel geboren. Von später insgesamt acht Kindern waren sieben „Inselkinder“. Die schulpflichtigen Inselkinder ruderten nach Feldafing in die Schule. Bei schlechtem Wetter nahm der Lehrer Joseph Deischl umgekehrt den Weg auf die Roseninsel.

Die Stellung als Inselgärtner von König Ludwig II. war keine unbedeutende Tätigkeit, es war eine Vertrauensposition. Johann und Franziska Raunecker hatten unmittelbaren Zutritt zu den privaten Räumen des Königs auf der Roseninsel. Über die Einbindung in die Besucherregelung wusste Johann Raunecker auch jederzeit, wer sich auf der Insel aufhielt.

1862 bezog Johann Raunecker einen Monatslohn von 30 Gulden, später bis 1873 stieg dieser Lohn als Obergehilfe auf 50 Gulden. In Ergänzung zum Monatslohn erhielt Johann Raunecker regelmäßig kleinere Zahlungen für zusätzliche Dienstleistungen, wie beispielsweise Malerarbeiten, für Schifffahrtsdienste etc., außerdem wurden ihm diverse Auslagen erstattet für Hundefutter, Rosenkisten o.ä.

Weiter Aufgaben

Neben seinen ständigen Aufgaben als Inselgärtner musste Johann Raunecker bei besonderen Aktionen auf der Insel mitwirken: Bei der Vermessung der Roseninsel, bei der Besucherregelung und als Aufsichtsperson bei der Erforschung der historischen Pfahlbauten. Besonders heikel war die Besucherregelung. Da König Ludwig II. die Insel nach dem Tod von König Maximilian II. (10.1.1864) für 25000 Gulden aus dessen Nachlass erwarb, war sie weiter Privatbesitz.

Als privater Rückzugsort für den König musste eine Besucherregelung sicherstellen, dass sich der König ungestört auf der Insel aufhalten konnte. Der Chef des kgl. Obersthofmarschallstabes war vom König ermächtigt, „Personen aus gebildeten Ständen die Erlaubnis zum Besuche der Roseninsel mittelst eines amtlichen Ausweises zu erteilen und zwar nur, wenn seine Majestät der König nicht anwesend war. Erlaubniskarten, gültig zum öfteren Besuche der Königlichen Roseninsel, wurden nur auf besondere allerhöchste Genehmigung an einzelne Personen erteilt.“

Eines der spektakulärsten Ereignisse für die ganze Familie Raunecker dürfte das Seefest am 26. Und 27. September 1868 in der Umgebung von Schloss Berg zu Ehren der russischen Zarin Marija Alexandrowna gewesen sein. Am zweiten Tag des Besuchs der Zarin war am Nachmittag die Überfahrt mit dem Dampfschiff „Tristan“ vom Schloss Berg zur Roseninsel vorgesehen. Nach einem Besuch in Possenhofen und einer Fahrt über den See folgte ein Souper auf der erleuchteten Insel. Bei der Rückfahrt flammten am Ufer, auf der Roseninsel sowie auf unzähligen Booten auf dem See Lichter auf. Den grandiosen Schluss bildete ein bombastisches Feuerwerk.

Im Dezember 1878 verließ die Familie Raunecker die Roseninsel und zog an den neuen Dienstort von Johann Raunecker nach Aschaffenburg. Dort war Johann Raunecker „kgl. Hofgarten Controleur“. Später wurde Johann Raunecker zum kgl. Obergärtner am Hofgarten Schleißheim ernannt, wo er 1906 seine aktive Dienstzeit beendete. Seinen Lebensabend verbrachte Johann Raunecker mit seiner Frau Franziska in Fürstenfeldbruck, wo er am 19. April 1912 verstarb.

Quelle: Seniorencafé Krailling

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v.l.: Eleonore Zwießler, Karin Wolf mit der Vortragenden Gertraud Wurm (Foto: Seniorencafé Krailling)
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Der erste Gärtner der Roseninsel zu Gast in Krailling

Kraillinger Seniorencafé: König Ludwig II. und sein erster Gärtner auf der Roseninsel

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Die Planeggerin Gertraud Wurm hat das Leben ihres Urgroßvaters Johann Raunecker, des ersten königlichen Gärtners mit ständigem Wohnsitz auf der Roseninsel, erforscht. Eleonore Zwißler und Karin Wolf hatten Gertraud Wurm eingeladen, darüber im Kraillinger Seniorencafé in der Margaretenstraße 22 zu berichten. Ihr inhaltsreicher und sehr engagierter Vortrag stieß im vollbesetzten Vortragsraum auf großen Beifall.

Der am 8. August 1833 in Dischingen im damaligen Königreich Württemberg geborene Urgroßvater von Gertraud Wurm, Johann Raunecker, arbeitete zunächst als Gärtner für das Schloss Taxis, der Sommerresidenz des Fürstenhauses von Thurn und Taxis. Nach seinem Wechsel in die königlich-bayerische Gartenverwaltung arbeitete Johann Raunecker ab 1862 als Gärtnergehilfe mit festem Wohnsitz auf der Roseninsel.

Schulweg auf dem See

Nach seiner Heirat mit Franziska Rieder am 9. Februar 1864 wurde 23 Tage später die erste Tochter Franziska (Fanny) auf der Roseninsel geboren. Von später insgesamt acht Kindern waren sieben „Inselkinder“. Die schulpflichtigen Inselkinder ruderten nach Feldafing in die Schule. Bei schlechtem Wetter nahm der Lehrer Joseph Deischl umgekehrt den Weg auf die Roseninsel.

Die Stellung als Inselgärtner von König Ludwig II. war keine unbedeutende Tätigkeit, es war eine Vertrauensposition. Johann und Franziska Raunecker hatten unmittelbaren Zutritt zu den privaten Räumen des Königs auf der Roseninsel. Über die Einbindung in die Besucherregelung wusste Johann Raunecker auch jederzeit, wer sich auf der Insel aufhielt.

1862 bezog Johann Raunecker einen Monatslohn von 30 Gulden, später bis 1873 stieg dieser Lohn als Obergehilfe auf 50 Gulden. In Ergänzung zum Monatslohn erhielt Johann Raunecker regelmäßig kleinere Zahlungen für zusätzliche Dienstleistungen, wie beispielsweise Malerarbeiten, für Schifffahrtsdienste etc., außerdem wurden ihm diverse Auslagen erstattet für Hundefutter, Rosenkisten o.ä.

Weiter Aufgaben

Neben seinen ständigen Aufgaben als Inselgärtner musste Johann Raunecker bei besonderen Aktionen auf der Insel mitwirken: Bei der Vermessung der Roseninsel, bei der Besucherregelung und als Aufsichtsperson bei der Erforschung der historischen Pfahlbauten. Besonders heikel war die Besucherregelung. Da König Ludwig II. die Insel nach dem Tod von König Maximilian II. (10.1.1864) für 25000 Gulden aus dessen Nachlass erwarb, war sie weiter Privatbesitz.

Als privater Rückzugsort für den König musste eine Besucherregelung sicherstellen, dass sich der König ungestört auf der Insel aufhalten konnte. Der Chef des kgl. Obersthofmarschallstabes war vom König ermächtigt, „Personen aus gebildeten Ständen die Erlaubnis zum Besuche der Roseninsel mittelst eines amtlichen Ausweises zu erteilen und zwar nur, wenn seine Majestät der König nicht anwesend war. Erlaubniskarten, gültig zum öfteren Besuche der Königlichen Roseninsel, wurden nur auf besondere allerhöchste Genehmigung an einzelne Personen erteilt.“

Eines der spektakulärsten Ereignisse für die ganze Familie Raunecker dürfte das Seefest am 26. Und 27. September 1868 in der Umgebung von Schloss Berg zu Ehren der russischen Zarin Marija Alexandrowna gewesen sein. Am zweiten Tag des Besuchs der Zarin war am Nachmittag die Überfahrt mit dem Dampfschiff „Tristan“ vom Schloss Berg zur Roseninsel vorgesehen. Nach einem Besuch in Possenhofen und einer Fahrt über den See folgte ein Souper auf der erleuchteten Insel. Bei der Rückfahrt flammten am Ufer, auf der Roseninsel sowie auf unzähligen Booten auf dem See Lichter auf. Den grandiosen Schluss bildete ein bombastisches Feuerwerk.

Im Dezember 1878 verließ die Familie Raunecker die Roseninsel und zog an den neuen Dienstort von Johann Raunecker nach Aschaffenburg. Dort war Johann Raunecker „kgl. Hofgarten Controleur“. Später wurde Johann Raunecker zum kgl. Obergärtner am Hofgarten Schleißheim ernannt, wo er 1906 seine aktive Dienstzeit beendete. Seinen Lebensabend verbrachte Johann Raunecker mit seiner Frau Franziska in Fürstenfeldbruck, wo er am 19. April 1912 verstarb.

Quelle: Seniorencafé Krailling

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