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Familie | | von Unser Würmtal
Jeder, der einen Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung erhalten hat, kann sich glücklich schätzen. (Foto: AdobeStock / dusanpetkovic1)
Jeder, der einen Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung erhalten hat, kann sich glücklich schätzen. (Foto: AdobeStock / dusanpetkovic1)

Die Nerven liegen blank in Planegg

[Update] Der Artikel wurde mit einem Interview mit Bürgermeister Hermann Nafziger ergänzt [Update-Ende]

Eltern, Betreuerinnen und Verwaltung sind mit der verfahrenen Situation in der Kinderbetreuung überfordert

Der Titel vereinfacht ein wenig, denn die Nerven aller Beteiligten liegen bayernweit blank. Nur in wenigen Kommunen weckt das Thema Kinderbetreuung noch positive Gedanken. Die gesetzlichen Vorgaben weichen weit von der Realität ab.

In der Gemeinderatssitzung am 08. Mai 2023 Punkt 19 Uhr sitzen 30 Eltern als Gäste im Saal und bestürmen Bürgermeister Hermann Nafziger mit Fragen. In der Woche zuvor waren die Eltern von der Gemeinde informiert worden, dass 118 Kinderbetreuungsplätze fehlen. Das Eingeständnis des Bürgermeisters, dass die Verwaltung das erst seit letzter Woche wisse, verärgerte die Eltern noch mehr. Es ist schließlich jedem der Kinder im entsprechenden Alter hat bekannt, dass alle Betreuungseinrichtung Personalprobleme haben.

Besonders pikant war, dass in der Sitzung eine Erhöhung der Kindergartengebühren auf der Tagesordnung stand. Diesen Zahn zogen aber die Gemeinderäte Dr. Cornelia David und Peter von Schall-Riaucour der Verwaltung sofort. Auch andere Gemeinderäte fanden diese Diskussion zu diesem Zeitpunkt unpassend.

Stress für alle Beteiligten

Selbstverständlich war das Problem des Personalmangels auch der Planegger Gemeindeverwaltung seit langem bekannt. Nafziger erklärt die Situation: "Durch Kündigungen und Erkrankungen von Betreuerinnen, auch bei den Trägern der anderen Einrichtungen, sind die Zahlen auf einmal förmlich in die Höhe geschossen. Das hat uns eiskalt erwischt."

Je mehr Kinder auf eine Betreuerin aufgeteilt werden müssen, umso höher wird der Stress bei kurzfristigen Ausfällen von Kolleginnen. Je mehr Stress Menschen haben, umso mehr neigen sie zu Erkrankungen. Der Markt für Betreuungspersonal ist praktisch leergefegt und weiterer Stress ist garantiert!

Kinderbetreuung in Planegg
Interview mit Bürgermeister Hermann Nafziger (Video: Johanna Schwarz)

Aber auch die Eltern sind im Stress. Schließlich müssen in fast allen Familien im teuren Münchener Raum beide Elternteile arbeiten, um die Lebenshaltungskosten zu finanzieren. Die während der Pandemie erlangten Erfahrungen mit stressiger Doppelbelastung im Homeoffice durch Arbeit und Kinderbetreuung wollen die Eltern auf keinen Fall erneut erleben. Diese Situation ging während der Pandemie laut einer Studie der LMU überwiegend zu Lasten der Kinder.

Umgang miteinander

Aufgrund der Stresssituation kommt es bei Zwischenfällen, wie z.B. bei Kürzungen der Öffnungszeiten, öfters zu unschönen Szenen. Eltern schreien Kindergärtnerinnen an und diese reagieren natürlich dann auch nicht mehr verständnisvoll. Erst kürzlich hat aufgrund so eines Vorfalls die betroffene Kindergärtnerin gekündigt. Die meisten Eltern erkennen, dass die Betreuerinnen ihr Bestes geben, aber völlig überlastet sind. Leider sind nicht alle Eltern so einsichtig.

Einige Eltern trauen sich schon gar nicht mehr ihre Probleme, öffentlich zu machen. Diese Eltern befürchten Nachteile für sich oder ihre Kinder. Bürgermeister Nafziger stellt klar: "Bei uns wird niemand sanktioniert, weil er mit der Presse über die Probleme mit der Kinderbetreuung spricht. Ganz im Gegenteil, meine Mitarbeiter und ich tun wirklich alles mögliche, um die Probleme - auch in Einzelfällen - zu lösen. Nehmen Sie mich beim Wort und kommen Sie zu mir ins Rathaus!"

Etwas Entspannung könnte sich durch den Umzug des Kindergartens von St. Martin ergeben. Der kirchliche Kindergarten zieht im Sommer vom Interimskindergarten in den Containern in einen Neubau. Die Gemeindeverwaltung ist inzwischen in Gesprächen und will den Interimskindergarten übernehmen. Dazu sucht die Gemeinde einen neuen Träger. Auf diesem Weg könnten 50 bis 70 neue Plätze geschaffen werden. Trotzdem ist es fraglich, ob alle Kinder unterkommen. "120 Plätze zu finden, ist schon sportlich," findet Nafziger.

Erzieherinnen entlassen

Inzwischen wurde bekannt, dass mehreren in der Probezeit befindlichen Betreuerinnen gekündigt wurde. In der aktuellen Notsituation wirkt das absolut unverständlich. Schließlich wird dringend Peronal gebraucht! "Die Kündigungen waren notwendig. Wenn neu eingestellte Betreuerinnen schon in der Probezeit wochenlang krank sind, stellen sie ein Problem für Dienstpläne und Team da. Diese Betreuerinnen sind dann ein weiteres Problem und keine Lösung," stellt Christin Muhr von der Gemeindeverwaltung klar. Auch gäbe es unterschiedliche Auffassungen in der Kinderbetreuung. "Wir haben ein klares Konzept, das auch mit den anderen Trägern der Einrichtungen in Planegg abgesprochen ist. Es gibt aber Erzieherinnen, die ihre eigene Auffassung haben und unser Konzept nicht annehmen wollen. Diese kündigen dann entweder von selber oder wir müssen sie entlassen. Die Kinder brauchen schließlich eine klare Orientierung," fährt Muhr fort. "Wir entlassen niemand, weil uns seine Nase nicht gefällt!"

Ursache in der Regierung

Die Personalengpässe entstehen überwiegend durch staatliche Vorgaben und diese sind Bayern besonders streng. Auf Anfrage teilt das Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) mit: "Für die Fachkräftegewinnung sind in erster Linie die für die Kinderbetreuung zuständigen Kommunen und die Einrichtungsträger zuständig." Schon dieser erste Satz weist alle Verantwortung für die Engpässe den Einrichtungsträgern zu.

Weiter geht es in der Stellungnahme: "Das StMAS und das für die Ausbildung zuständige Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) stehen seit Jahren an der Seite der Einrichtungsträger und tragen zur Fachkraftgewinnung bei." Überwiegend besteht die "Hilfe" aus derzeit nahezu unerfüllbaren Vorgaben bzgl. der Anzahl von Kindern pro Betreuerin (Betreuungsschlüssel) und den verlangten Ausbildungsstandards. Dazu kommt ein unglaublicher Wirrwarr in der Berechnung der Betreuungsschlüssel nach verschiedenen Einrichtungstypen (Großtagespflege, Kindertageseinrichtung und Minikita) ) und beim Einsatz von Hilfskräften.

Weiter verweist das StMAS auf gelockerte Vorgaben bzgl. Quereinsteigern und Hilfskräften. Dazu erklärt Stefan Schaudig, Geschäftsführer der Gemeinde Planegg: "Die Kosten dafür müssen wieder die Kommunen tragen. Dabei hält sich das Ministerium dezent zurück. Allein für die Defizitübernahme der Kindergärten anderer Träger in Planegg müssen wir jährlich 2,5 Mio Euro aufwenden."

Schon in der Sendung "Jetzt red i" des BR mit Tilmann Schöberl schob Ministerin Ulrike Scharf Kommunen und Einrichtungsträgern elegant die Schuld in die Schuhe. So sei die Gehaltshöhe des Betreuungspersonals Sache der Träger der Kindereinrichtungen. Kommunen müssen nach Tarif bezahlen und können nur mit ein paar Zulagen jonglieren. Außerdem sind die Träger auf Förderung und Kostenübernahme angewiesen.

Es geht auch anders

Es gibt sehr viele Betreuungsfachkräfte und Kräfte aus ähnlichen Berufen mit Zeugnissen ausländischer Einrichtungen, die gerne in der Kinderbetreuung arbeiten würden. Aber noch nicht einmal Ausbildungen innerhalb der EU werden in Bayern anerkannt. Diese Fachkräfte müssen sich erst auf eigene Kosten einer langwierigen Qualifizierung unterziehen. In anderen Bundesländern wie z.B. Nordrhein-Westfalen werden die Ausbildungen aus dem Ausland anerkannt und dadurch viele zusätzliche Fachkräfte gewonnen.

Die Eltern verweisen gerne auf die gut funktionierende Kinderbetreuung in Gräfelfing. Die Nachbargemeinde übernimmt inzwischen sogar die Betreuung einzelner Planegger Kinder. Wieso hat Gräfelfing genügend Betreuungspersonal? Gräfelfing zahlt eine Arbeitsmarktzulage für das Betreuungspersonal. Das fordern die Planegger Eltern auch in der Hoffnung, dass sich dann mehr Personal für Planegg entscheidet.

In Gräfelfing steht das Thema Kinderbetreuung allerdings auch seit Jahrzehnten ganz oben auf der Agenda. Ein Beispiel: Gräfelfing hat derzeit ausreichend Betreuungsplätze. Trotzdem sucht Gräfelfing schon jetzt fünf weitere Betreuerinnen. Diese Weitsicht werden für die nächsten Jahre alle Kommunen nötig haben - es sei denn, man denkt in Ulrike Scharfs Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales mal grundsätzlich um!

Redaktion Unser Würmtal / jh

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Jeder, der einen Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung erhalten hat, kann sich glücklich schätzen. (Foto: AdobeStock / dusanpetkovic1)
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Die Nerven liegen blank in Planegg

[Update] Der Artikel wurde mit einem Interview mit Bürgermeister Hermann Nafziger ergänzt [Update-Ende]

Eltern, Betreuerinnen und Verwaltung sind mit der verfahrenen Situation in der Kinderbetreuung überfordert

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In der Gemeinderatssitzung am 08. Mai 2023 Punkt 19 Uhr sitzen 30 Eltern als Gäste im Saal und bestürmen Bürgermeister Hermann Nafziger mit Fragen. In der Woche zuvor waren die Eltern von der Gemeinde informiert worden, dass 118 Kinderbetreuungsplätze fehlen. Das Eingeständnis des Bürgermeisters, dass die Verwaltung das erst seit letzter Woche wisse, verärgerte die Eltern noch mehr. Es ist schließlich jedem der Kinder im entsprechenden Alter hat bekannt, dass alle Betreuungseinrichtung Personalprobleme haben.

Besonders pikant war, dass in der Sitzung eine Erhöhung der Kindergartengebühren auf der Tagesordnung stand. Diesen Zahn zogen aber die Gemeinderäte Dr. Cornelia David und Peter von Schall-Riaucour der Verwaltung sofort. Auch andere Gemeinderäte fanden diese Diskussion zu diesem Zeitpunkt unpassend.

Stress für alle Beteiligten

Selbstverständlich war das Problem des Personalmangels auch der Planegger Gemeindeverwaltung seit langem bekannt. Nafziger erklärt die Situation: "Durch Kündigungen und Erkrankungen von Betreuerinnen, auch bei den Trägern der anderen Einrichtungen, sind die Zahlen auf einmal förmlich in die Höhe geschossen. Das hat uns eiskalt erwischt."

Je mehr Kinder auf eine Betreuerin aufgeteilt werden müssen, umso höher wird der Stress bei kurzfristigen Ausfällen von Kolleginnen. Je mehr Stress Menschen haben, umso mehr neigen sie zu Erkrankungen. Der Markt für Betreuungspersonal ist praktisch leergefegt und weiterer Stress ist garantiert!

Kinderbetreuung in Planegg
Interview mit Bürgermeister Hermann Nafziger (Video: Johanna Schwarz)

Aber auch die Eltern sind im Stress. Schließlich müssen in fast allen Familien im teuren Münchener Raum beide Elternteile arbeiten, um die Lebenshaltungskosten zu finanzieren. Die während der Pandemie erlangten Erfahrungen mit stressiger Doppelbelastung im Homeoffice durch Arbeit und Kinderbetreuung wollen die Eltern auf keinen Fall erneut erleben. Diese Situation ging während der Pandemie laut einer Studie der LMU überwiegend zu Lasten der Kinder.

Umgang miteinander

Aufgrund der Stresssituation kommt es bei Zwischenfällen, wie z.B. bei Kürzungen der Öffnungszeiten, öfters zu unschönen Szenen. Eltern schreien Kindergärtnerinnen an und diese reagieren natürlich dann auch nicht mehr verständnisvoll. Erst kürzlich hat aufgrund so eines Vorfalls die betroffene Kindergärtnerin gekündigt. Die meisten Eltern erkennen, dass die Betreuerinnen ihr Bestes geben, aber völlig überlastet sind. Leider sind nicht alle Eltern so einsichtig.

Einige Eltern trauen sich schon gar nicht mehr ihre Probleme, öffentlich zu machen. Diese Eltern befürchten Nachteile für sich oder ihre Kinder. Bürgermeister Nafziger stellt klar: "Bei uns wird niemand sanktioniert, weil er mit der Presse über die Probleme mit der Kinderbetreuung spricht. Ganz im Gegenteil, meine Mitarbeiter und ich tun wirklich alles mögliche, um die Probleme - auch in Einzelfällen - zu lösen. Nehmen Sie mich beim Wort und kommen Sie zu mir ins Rathaus!"

Etwas Entspannung könnte sich durch den Umzug des Kindergartens von St. Martin ergeben. Der kirchliche Kindergarten zieht im Sommer vom Interimskindergarten in den Containern in einen Neubau. Die Gemeindeverwaltung ist inzwischen in Gesprächen und will den Interimskindergarten übernehmen. Dazu sucht die Gemeinde einen neuen Träger. Auf diesem Weg könnten 50 bis 70 neue Plätze geschaffen werden. Trotzdem ist es fraglich, ob alle Kinder unterkommen. "120 Plätze zu finden, ist schon sportlich," findet Nafziger.

Erzieherinnen entlassen

Inzwischen wurde bekannt, dass mehreren in der Probezeit befindlichen Betreuerinnen gekündigt wurde. In der aktuellen Notsituation wirkt das absolut unverständlich. Schließlich wird dringend Peronal gebraucht! "Die Kündigungen waren notwendig. Wenn neu eingestellte Betreuerinnen schon in der Probezeit wochenlang krank sind, stellen sie ein Problem für Dienstpläne und Team da. Diese Betreuerinnen sind dann ein weiteres Problem und keine Lösung," stellt Christin Muhr von der Gemeindeverwaltung klar. Auch gäbe es unterschiedliche Auffassungen in der Kinderbetreuung. "Wir haben ein klares Konzept, das auch mit den anderen Trägern der Einrichtungen in Planegg abgesprochen ist. Es gibt aber Erzieherinnen, die ihre eigene Auffassung haben und unser Konzept nicht annehmen wollen. Diese kündigen dann entweder von selber oder wir müssen sie entlassen. Die Kinder brauchen schließlich eine klare Orientierung," fährt Muhr fort. "Wir entlassen niemand, weil uns seine Nase nicht gefällt!"

Ursache in der Regierung

Die Personalengpässe entstehen überwiegend durch staatliche Vorgaben und diese sind Bayern besonders streng. Auf Anfrage teilt das Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) mit: "Für die Fachkräftegewinnung sind in erster Linie die für die Kinderbetreuung zuständigen Kommunen und die Einrichtungsträger zuständig." Schon dieser erste Satz weist alle Verantwortung für die Engpässe den Einrichtungsträgern zu.

Weiter geht es in der Stellungnahme: "Das StMAS und das für die Ausbildung zuständige Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) stehen seit Jahren an der Seite der Einrichtungsträger und tragen zur Fachkraftgewinnung bei." Überwiegend besteht die "Hilfe" aus derzeit nahezu unerfüllbaren Vorgaben bzgl. der Anzahl von Kindern pro Betreuerin (Betreuungsschlüssel) und den verlangten Ausbildungsstandards. Dazu kommt ein unglaublicher Wirrwarr in der Berechnung der Betreuungsschlüssel nach verschiedenen Einrichtungstypen (Großtagespflege, Kindertageseinrichtung und Minikita) ) und beim Einsatz von Hilfskräften.

Weiter verweist das StMAS auf gelockerte Vorgaben bzgl. Quereinsteigern und Hilfskräften. Dazu erklärt Stefan Schaudig, Geschäftsführer der Gemeinde Planegg: "Die Kosten dafür müssen wieder die Kommunen tragen. Dabei hält sich das Ministerium dezent zurück. Allein für die Defizitübernahme der Kindergärten anderer Träger in Planegg müssen wir jährlich 2,5 Mio Euro aufwenden."

Schon in der Sendung "Jetzt red i" des BR mit Tilmann Schöberl schob Ministerin Ulrike Scharf Kommunen und Einrichtungsträgern elegant die Schuld in die Schuhe. So sei die Gehaltshöhe des Betreuungspersonals Sache der Träger der Kindereinrichtungen. Kommunen müssen nach Tarif bezahlen und können nur mit ein paar Zulagen jonglieren. Außerdem sind die Träger auf Förderung und Kostenübernahme angewiesen.

Es geht auch anders

Es gibt sehr viele Betreuungsfachkräfte und Kräfte aus ähnlichen Berufen mit Zeugnissen ausländischer Einrichtungen, die gerne in der Kinderbetreuung arbeiten würden. Aber noch nicht einmal Ausbildungen innerhalb der EU werden in Bayern anerkannt. Diese Fachkräfte müssen sich erst auf eigene Kosten einer langwierigen Qualifizierung unterziehen. In anderen Bundesländern wie z.B. Nordrhein-Westfalen werden die Ausbildungen aus dem Ausland anerkannt und dadurch viele zusätzliche Fachkräfte gewonnen.

Die Eltern verweisen gerne auf die gut funktionierende Kinderbetreuung in Gräfelfing. Die Nachbargemeinde übernimmt inzwischen sogar die Betreuung einzelner Planegger Kinder. Wieso hat Gräfelfing genügend Betreuungspersonal? Gräfelfing zahlt eine Arbeitsmarktzulage für das Betreuungspersonal. Das fordern die Planegger Eltern auch in der Hoffnung, dass sich dann mehr Personal für Planegg entscheidet.

In Gräfelfing steht das Thema Kinderbetreuung allerdings auch seit Jahrzehnten ganz oben auf der Agenda. Ein Beispiel: Gräfelfing hat derzeit ausreichend Betreuungsplätze. Trotzdem sucht Gräfelfing schon jetzt fünf weitere Betreuerinnen. Diese Weitsicht werden für die nächsten Jahre alle Kommunen nötig haben - es sei denn, man denkt in Ulrike Scharfs Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales mal grundsätzlich um!

Redaktion Unser Würmtal / jh

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