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Gesundheit | | von Unser Würmtal
Der rosa Zettel ist keineswegs schon weg vom Fenster (Foto: Unser Würmtal)
Der rosa Zettel ist keineswegs schon weg vom Fenster (Foto: Unser Würmtal)

E-Rezept – Erfahrungen im Würmtal

Laut Befragung bei Praxen und Apotheken in Neuried und Planegg sind die Erfahrungen mit dem neuen System durchwachsen

Laut Bundesministerium für Gesundheit wurde Anfang des Jahres das rosa Papierrezept durch die elektronische Version abgelöst. Sie soll die Abläufe vereinfachen und Papier einsparen. Was sagen Arztpraxen und Apotheken im Würmtal nach einem Monat Erfahrung dazu?

Nur noch E-Rezepte

Seit dem 1.1.2024 sind Arztpraxen verpflichtet an gesetzlich Versicherte nur noch E-Rezepte herauszugeben. Unsere Umfrage bei vier Praxen und drei Apotheken in Neuried und Planegg ergab, dass die Erfahrungen mit dem neuen System durchwachsen sind und der rosa Zettel keineswegs schon weg vom Fenster ist.

Es gibt sie tatsächlich, die Arztpraxis, die bereits seit November 2023 die digitale Form des Rezepts nutzt und keinerlei Schwierigkeiten damit hat. „Ist für die Patienten einfacher, sie sparen sich den Treppengang“, erklärt uns eine der dortigen medizinischen Fachangestellten. Mehr Aufwand sei es nicht, dafür weniger Papier. Dagegen konnten zwei der vier angefragten Praxen das E-Rezept bislang nicht ausgeben, da das Computersystem bei ihnen noch gar nicht funktioniere.

Uns wurde auch von einer Praxis berichtet, die das E-Rezept aus Prinzip nicht nutze und dafür sogar Strafen in Kauf nehme. Eine weitere Praxis verwendet zwar brav das E-Rezept, sieht aber noch Verbesserungspotenzial. Bei 20% der raus gehenden Verordnungen schätzen die Arzthelferinnen, gibt es Probleme, z. B. es sind drei Arzneimittel verschrieben, in der Apotheke kann aber nur eins davon abgerufen werden. Auch die Meldung „Fehlversand“ komme des Öfteren vor wie auch, dass man die Gesundheitskarte in der Apotheke für defekt hält, obwohl sie in der Praxis noch funktionsfähig gewesen sei. Das E-Rezept sei zwar „keine Vollkatastrophe“, aber „noch nicht ganz ausgereift.“

Verbesserung möglich

Eine Verbesserung wäre, wenn nicht nur Medikamente per E-Rezept rausgehen, sondern alles, was Kassenleistung ist, zum Beisiel Hilfsmittel wie Einlagen oder Verbandsmaterial, aber auch Physiotherapien. Kompliziert wird es für den Patienten nämlich momentan dann, wenn er sowohl Medikamente als auch Hilfsmittel verschrieben bekommt und die einen über die Gesundheitskarte abholen kann, für die anderen hingegen das Papierrezept benötigt. Auch für die Bewohner der Altenheime muss der rosa Zettel herhalten, da diese direkt von der Apotheke beliefert und die Karten nicht eingelesen werden. Praktisch wäre es zudem, wenn man Transportscheine für Krankenwagen digital übermitteln könnte.

In den Apotheken ist man dagegen durchweg zufrieden mit der neuen elektronischen Variante. „Im Großen und Ganzen funktioniert es ganz gut“, sagt Maria Mattejat, die in einer Aportheke in Neuried arbeitet. Zu etwa 90-95% gäbe es keine Probleme. Die wenigen Schwierigkeiten hängen am häufigsten damit zusammen, dass die Ärzte die Arzneimittel noch nicht freigegeben haben. Das ist in etwa so, wie wenn früher die Unterschrift auf dem Papierrezept gefehlt hat. Die Patienten müssen dann die Praxis nochmal kontaktieren, manche Apotheken übernehmen das auch für sie. In jedem Fall kommt es zu Wartezeiten. Die Patienten zeigen sich jedoch geduldig. Mit Abstand am meisten genutzt wird das E-Rezept über die Gesundheitskarte. Deutlich seltener wird der QR-Code verwendet. Was aber noch so gut wie gar nicht funktioniert, ist das Abholen der Medikamente mittels einer App.

Verordnung nicht einsehbar

Schwierig für einige Patienten ist, dass sie nicht mehr sehen, was sie verschrieben bekommen haben. Manche lassen sich daher einen Ausdruck vom Arzt geben, auf dem alles drauf steht, womit allerdings keinerlei Papier einspart wird. Durch das E-Rezept werden die Ärzte eher dazu verleitet, nur den Wirkstoff aufzuschreiben anstelle der Pharmazentralnummer. Die Apotheke benötigt jedoch zwingend das konkret verschriebene Medikament mit der Angabe der Menge. Unnötig Zeit kostet es außerdem, dass man die Dosierung erst dann sieht, wenn das Rezept heruntergeladen wurde. Mehr Arbeit als vorher habe man allerdings nicht, es seien jetzt einfach andere Dinge, mit denen man sich auseinandersetzen müsste.

Was mehr geworden ist, sowohl in den Apotheken als auch in den Arztpraxen, ist die Aufklärung. „Wir reden mehr, weil viele noch nicht wissen, wie der Ablauf ist“, erklärt die medizinische Fachangestellte Veronika Ziegert. „Wenn das erst einmal läuft, wird es besser.“ Überhaupt ist die einhellige Meinung, dass die jetzigen Probleme nur Anfangsschwierigkeiten sind, und hofft auf Besserung. So wie bei der elektronischen Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung, die vor einem Jahr eingeführt wurde und nun seitens der Arztpraxen als sinnvolle und erleichternde Maßnahme aufgefasst wird, die mittlerweile auch gut funktioniere.

Redaktion Unser Würmtal / aw

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Der rosa Zettel ist keineswegs schon weg vom Fenster (Foto: Unser Würmtal)
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E-Rezept – Erfahrungen im Würmtal

Laut Befragung bei Praxen und Apotheken in Neuried und Planegg sind die Erfahrungen mit dem neuen System durchwachsen

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Laut Bundesministerium für Gesundheit wurde Anfang des Jahres das rosa Papierrezept durch die elektronische Version abgelöst. Sie soll die Abläufe vereinfachen und Papier einsparen. Was sagen Arztpraxen und Apotheken im Würmtal nach einem Monat Erfahrung dazu?

Nur noch E-Rezepte

Seit dem 1.1.2024 sind Arztpraxen verpflichtet an gesetzlich Versicherte nur noch E-Rezepte herauszugeben. Unsere Umfrage bei vier Praxen und drei Apotheken in Neuried und Planegg ergab, dass die Erfahrungen mit dem neuen System durchwachsen sind und der rosa Zettel keineswegs schon weg vom Fenster ist.

Es gibt sie tatsächlich, die Arztpraxis, die bereits seit November 2023 die digitale Form des Rezepts nutzt und keinerlei Schwierigkeiten damit hat. „Ist für die Patienten einfacher, sie sparen sich den Treppengang“, erklärt uns eine der dortigen medizinischen Fachangestellten. Mehr Aufwand sei es nicht, dafür weniger Papier. Dagegen konnten zwei der vier angefragten Praxen das E-Rezept bislang nicht ausgeben, da das Computersystem bei ihnen noch gar nicht funktioniere.

Uns wurde auch von einer Praxis berichtet, die das E-Rezept aus Prinzip nicht nutze und dafür sogar Strafen in Kauf nehme. Eine weitere Praxis verwendet zwar brav das E-Rezept, sieht aber noch Verbesserungspotenzial. Bei 20% der raus gehenden Verordnungen schätzen die Arzthelferinnen, gibt es Probleme, z. B. es sind drei Arzneimittel verschrieben, in der Apotheke kann aber nur eins davon abgerufen werden. Auch die Meldung „Fehlversand“ komme des Öfteren vor wie auch, dass man die Gesundheitskarte in der Apotheke für defekt hält, obwohl sie in der Praxis noch funktionsfähig gewesen sei. Das E-Rezept sei zwar „keine Vollkatastrophe“, aber „noch nicht ganz ausgereift.“

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Eine Verbesserung wäre, wenn nicht nur Medikamente per E-Rezept rausgehen, sondern alles, was Kassenleistung ist, zum Beisiel Hilfsmittel wie Einlagen oder Verbandsmaterial, aber auch Physiotherapien. Kompliziert wird es für den Patienten nämlich momentan dann, wenn er sowohl Medikamente als auch Hilfsmittel verschrieben bekommt und die einen über die Gesundheitskarte abholen kann, für die anderen hingegen das Papierrezept benötigt. Auch für die Bewohner der Altenheime muss der rosa Zettel herhalten, da diese direkt von der Apotheke beliefert und die Karten nicht eingelesen werden. Praktisch wäre es zudem, wenn man Transportscheine für Krankenwagen digital übermitteln könnte.

In den Apotheken ist man dagegen durchweg zufrieden mit der neuen elektronischen Variante. „Im Großen und Ganzen funktioniert es ganz gut“, sagt Maria Mattejat, die in einer Aportheke in Neuried arbeitet. Zu etwa 90-95% gäbe es keine Probleme. Die wenigen Schwierigkeiten hängen am häufigsten damit zusammen, dass die Ärzte die Arzneimittel noch nicht freigegeben haben. Das ist in etwa so, wie wenn früher die Unterschrift auf dem Papierrezept gefehlt hat. Die Patienten müssen dann die Praxis nochmal kontaktieren, manche Apotheken übernehmen das auch für sie. In jedem Fall kommt es zu Wartezeiten. Die Patienten zeigen sich jedoch geduldig. Mit Abstand am meisten genutzt wird das E-Rezept über die Gesundheitskarte. Deutlich seltener wird der QR-Code verwendet. Was aber noch so gut wie gar nicht funktioniert, ist das Abholen der Medikamente mittels einer App.

Verordnung nicht einsehbar

Schwierig für einige Patienten ist, dass sie nicht mehr sehen, was sie verschrieben bekommen haben. Manche lassen sich daher einen Ausdruck vom Arzt geben, auf dem alles drauf steht, womit allerdings keinerlei Papier einspart wird. Durch das E-Rezept werden die Ärzte eher dazu verleitet, nur den Wirkstoff aufzuschreiben anstelle der Pharmazentralnummer. Die Apotheke benötigt jedoch zwingend das konkret verschriebene Medikament mit der Angabe der Menge. Unnötig Zeit kostet es außerdem, dass man die Dosierung erst dann sieht, wenn das Rezept heruntergeladen wurde. Mehr Arbeit als vorher habe man allerdings nicht, es seien jetzt einfach andere Dinge, mit denen man sich auseinandersetzen müsste.

Was mehr geworden ist, sowohl in den Apotheken als auch in den Arztpraxen, ist die Aufklärung. „Wir reden mehr, weil viele noch nicht wissen, wie der Ablauf ist“, erklärt die medizinische Fachangestellte Veronika Ziegert. „Wenn das erst einmal läuft, wird es besser.“ Überhaupt ist die einhellige Meinung, dass die jetzigen Probleme nur Anfangsschwierigkeiten sind, und hofft auf Besserung. So wie bei der elektronischen Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung, die vor einem Jahr eingeführt wurde und nun seitens der Arztpraxen als sinnvolle und erleichternde Maßnahme aufgefasst wird, die mittlerweile auch gut funktioniere.

Redaktion Unser Würmtal / aw

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