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Energiewende | | von Unser Würmtal
Windräder sind laut, hässlich und gefährlich - wirklich? (Foto: Unser Würmtal)
Windräder sind laut, hässlich und gefährlich - wirklich? (Foto: Unser Würmtal)

Energieautark durch Windenergie?

Für drei der fünf Würmtalgemeinden kommen Windenergie-Projekte in Frage - Gräfelfing und Planegg fehlen bisher geeignete Flächen

Irgendwo wird die Energie der Zukunft herkommen müssen. Die meisten Fachleute gehen von erheblichen Kostensteigerungen für die von uns allen benötigte Energie aus. Heizen, Kochen, Waschen, Warmwasser, digitale Dienste, Computer, Multimedia und nicht zuletzt das Autofahren benötigen eine Menge Energie. Diese müssen wir zur Zeit alle teuer einkaufen.

Häufig sehen wir still stehende Windräder. Daraus schließen die meisten, dass nicht genug Wind weht, um Strom zu erzeugen. Fachleute erklären dazu, dass solche Flauten sehr selten sind - auch in Bayern, nicht nur auf Nord- und Ostsee. Die Windräder stehen still, weil im Stromnetz ein Überangebot herrscht und kein Strom mehr eingespeist werden kann.

Dazu erklärt der Pressesprecher des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, Jürgen Marks: "Erzeugter Strom aus erneuerbare Energien-Anlagen (EE-Anlagen) hat einen gesetzlichen Einspeisevorrang. Das bedeutet, dass EE-Anlagen bei einem Netzengpass grundsätzlich ungehindert Strom erzeugen können, solange die Netzbetreiber das Problem durch die Reduzierung konventioneller Erzeugung beheben können. Netzbetreiber dürfen erst dann auf EE-Anlagen zurückgreifen, wenn ansonsten ein Vielfaches an konventioneller Erzeugung abgeregelt werden müsste."

Da stellt sich natürlich die Frage, warum trotz eines Vorrangs bei Einspeisung in die Netze, die Windräder so oft still stehen? Liegt es vielleicht an der Einschränkung "wenn ansonsten ein Vielfaches an konventioneller Erzeugung abgeregelt werden müsste"? Dachten wir nicht alle, dass genau dies das Ziel der Energiewende sei!

Soll das immer so bleiben?

Die Kommunen im Würmtal wollen mit Anstrengungen zur Energieautarkie von diesem Dilemma wegkommen. Gräfelfing und Gauting planen für Heizung und Warmwasser mit Geothermie. 2025 sollen erste Gebäude angeschlossen werden. Möglicherweise werden langfristig auch andere Würmtalgemeinden davon profitieren.

In Planegg wird darüber nachgedacht, mittels Agri-Photovoltaik (Agri-PV) Strom zu erzeugen. Auch Neuried setzt u.a. auf Photovoltaik. In Neuried gibt es derzeit fast 440 Anlagen die Strom oder Wärme produzieren und damit jährlich ca. 1350 t CO2 einsparen. Die Wertschöpfung von über 500.000 Euro bleibt dadurch in der Gemeinde. "Insgesamt sind jetzt 268 kWp an bürgerfinanziertem Sonnenstrom auf gemeindlichen Dächern installiert. Wir werden auf allen noch freien gemeindlichen Dächern so weit möglich Photovoltaikanlagen errichten und unterstützen unsere Bürger und Gewerbetreibenden dabei auf ihren Dächern ebenfalls Anlagen zu errichten," erläutert Neurieds 3. Bürgermeister und Referent für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Dr. Dieter Maier.

Windenergie

Die Gemeinden Gauting, Krailling und Neuried prüfen, ob Stromerzeugung durch Windenergie eine Option ist. In Neuried ist man bei diesem Thema schon ziemlich weit. "Die Feldarbeiten der Biologen zu Pflanzen- und Tiervorkommen („spezielle artenschutzrechtliche Prüfung) und die Windmessungen sind abgeschlossen, wir warten derzeit auf die schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse. Zusammen mit einem bereits beauftragten Gutachten zu Schall- und Schattenwurf sollten damit vor den Sommerferien alle Genehmigungsunterlagen vorliegen, so dass wir dann den Genehmigungsantrag beim Landratsamt München einreichen können," teilt Maier mit.

Zur Finanzierung erklärt Maier: "Parallel einigen sich die an der Arbeitsgemeinschaft Forstenrieder Park beteiligten Gemeinden Baierbrunn, Pullach, Schäftlarn und Neuried derzeit über die prinzipielle Struktur der Betreibergesellschaft und die dabei möglichen Formen der Bürgerbeteiligung."

Energie vor Ort verwerten

In Krailling hofft Bürgermeister Rudolph Haux, in drei Jahren Strom aus Windkraft zu produzieren. Erste Ergebnisse für eine Planung von Windrädern im Kreuzlinger Forst nahe der Lindauer Autobahn (A96) liegen bereits vor. So gibt es bereits grünes Licht seitens der Radarkontrollzone für den Militärflughafen Lechfeld. Die militärische Mindesthöhe für die Radarführung wurde angehoben, so dass Windräder mit einer Höhe von rund 250 Metern möglich wären. Offen ist noch in wie weit die zivile Luftfahrt in Oberpfaffenhofen betroffen ist. Aber auch in diesem Fall gibt es erste positive Äußerungen des Luftfahrtbundesamtes. Die Gemeinde Krailling plant auf dem Tanklager-Gelände einen Ökoenergiepark mit Produktion von Wasserstoff und E-Fuels sowie Batterie-Recycling. Dort könnte Strom aus den angedachten drei bis vier Windrädern verwertet werden. Auf dem Tanklager-Gelände könnten eventuell weitere Windräder entstehen. Auch in Krailling setzt die Gemeinde auf eine Bürgerbeteiligung von rund 80 Prozent des nötigen Kapitals.

Gauting als flächenmäßig größte Würmtalgemeinde tut sich aus der Situation heraus mit der Planung zu Windkraftanlagen deutlich leichter als z.B. Gräfelfing und Planegg. Der Newsletter der Kreis-FDP-Starnberg berichtet dazu: Im Landkreis Starnberg existiert bereits seit dem Jahr 2012 ein Teilflächennutzungsplan, in welchem Konzentrationsflächen für die Errichtung von Windkraftanlagen ausgewiesen wurden. Auf Gautinger Flur wurden gleich mehrere Konzentrationsflächen festgesetzt. In den Waldgebieten auf südlicher Gemeindeflur befinden sich dabei südlich von Buchendorf, zwischen Hausen und Königswiesen sowie süd-westlich von Oberbrunn, die drei aussichtsreichsten Potentialflächen. Außerhalb dieser definierten Flächen ist die Errichtung von Windkraftanlagen derzeit nicht gestattet. Die Gemeinde Gauting möchte nun in einem ersten Schritt zusammen mit einem Partner vorrangig Windkraftprojekte auf den Konzentrationsflächen bei Buchendorf und Königswiesen entwickeln. Auch Gauting setzt für die Finanzierung auf Bürgerbeteiligungen.

Akzeptanz von Windkraftanlagen

Bedingt durch die 2022 aufgetretene Energiekrise hat sich die Akzeptanz von Windkraftanlagen schlagartig verbessert. Trotzdem werden von einigen Mitbürgern mit zum Teil seltsamen Argumenten Windräder abgelehnt. Beim Würmtaler Energietag im Herbst 2022 wurden Handzettel verteilt, die auf die Insektenvernichtung durch Windräder hinwiesen. "Ein totaler Unsinn," stellte Windkümmerer Peter Beermann von der Energie Agentur Ebersberg München fest. "Insekten fliegen gar nicht in der Höhen der Rotorblätter. Lassen Sie lieber Ihr Auto an Sommerabenden in der Garage. Mit Ihrer Windschutzscheibe bringen Sie viel mehr Insekten um als Windräder das tun könnten," lautet sein Rat an die übereifrigen Insektenschützer. Auch das Problem von tödlichen Unfällen mit Greifvögeln ist inzwischen durch optische Überwachung mit Abschaltung der Anlagen gelöst.

Erst kürzlich erklärten Bürgerinnen aus Pentried und Frohnloh gegenüber Unser Würmtal ihre Skepsis wegen der Kraillinger Windradpläne. Ihre Sorge, dass die beiden Gemeindegebiete deutlich näher an den Windkraftanlagen liegen würde als Krailling und damit die Aussicht und eventuelle Geräusche störend sein könnten, ist einerseits verständlich andererseits in Teilen unbegründet. Geräusche existieren in der unmittelbaren Nähe Windkraftanlagen in ganz geringem Maß. Über den Anblick von Windkraftanlagen kann man geteilter Meinung sein. Selbstverständlich wirkt eine unberührte Landschaft auf jeden immer noch am schönsten und der Anblick von Windkraftanlagen ist noch ungewohnt.

Windräder bei Berg

Unser Würmtal hat sich selber ein Bild anhand der Windkraftanlagen bei Berg gemacht. Von Neufahrn ausgehend, im Nordosten der Windräder gelegen, haben wir das Windenergieanlage 3 besucht. Die Anlage ist ca. 1,3 km vom Ortsrand entfernt. Vom Ortsrand kann man die Windräder sehen. Geräusche hört man keine - außer von der Garmischer Autobahn. Im Wald trafen wir auf einen Reiter und fragten ihn nach seinen Eindrücken. Die Windräder stören weder ihn noch die Bewohner im Ort. Wir waren noch rund 150 Meter von Windenergieanlage 3 entfernt. Nach wie vor ist nur die ca. 1,7 km entfernte Autobahn zu hören.

Das Windrad steht auf einer kleinen, durch Rodung geschaffenen Lichtung mit ca. 30 Meter Durchmesser unmittelbar an einem Waldweg. Erst ca. 20 Meter vom Fuß der Anlage entfernt ist ein leises Surren zu hören - vermutlich der Generator der Anlage. Geräusche der Windradflügel sind ebenfalls gering und erst in unmittelbarer Nähe zu hören.

Beim Bier im Jägerwirt erfuhren wir, dass sich die Bewohner von Neufahrn lediglich daran stören, dass eine Beteiligung an den Windkraftanlagen von Berg nicht möglich war und sie keinen günstigen Strom von den Anlagen bekommen.

Vielleicht schaut sich der eine oder andere mal die Windkraftanlagen bei Berg an. Die Entfernung vom Würmtal eignet sich auch für einen Radlausflug. Ein paar Eindrücke haben wir für die Leser eingefangen, aber eigene Eindrücke sind immer noch die Besten!

Redaktion Unser Würmtal / jh

31.10.2022 Windräder bei Berg - Anflug von Neufahrn (Video: Unser Würmtal)

31.10.2022 Windräder - Aufnahme im Wald (Video: Unser Würmtal)
Zu hören sind Atemgeräusche und Knirschen von Schuhen auf dem Weg

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Energieautark durch Windenergie?

Für drei der fünf Würmtalgemeinden kommen Windenergie-Projekte in Frage - Gräfelfing und Planegg fehlen bisher geeignete Flächen

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Irgendwo wird die Energie der Zukunft herkommen müssen. Die meisten Fachleute gehen von erheblichen Kostensteigerungen für die von uns allen benötigte Energie aus. Heizen, Kochen, Waschen, Warmwasser, digitale Dienste, Computer, Multimedia und nicht zuletzt das Autofahren benötigen eine Menge Energie. Diese müssen wir zur Zeit alle teuer einkaufen.

Häufig sehen wir still stehende Windräder. Daraus schließen die meisten, dass nicht genug Wind weht, um Strom zu erzeugen. Fachleute erklären dazu, dass solche Flauten sehr selten sind - auch in Bayern, nicht nur auf Nord- und Ostsee. Die Windräder stehen still, weil im Stromnetz ein Überangebot herrscht und kein Strom mehr eingespeist werden kann.

Dazu erklärt der Pressesprecher des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, Jürgen Marks: "Erzeugter Strom aus erneuerbare Energien-Anlagen (EE-Anlagen) hat einen gesetzlichen Einspeisevorrang. Das bedeutet, dass EE-Anlagen bei einem Netzengpass grundsätzlich ungehindert Strom erzeugen können, solange die Netzbetreiber das Problem durch die Reduzierung konventioneller Erzeugung beheben können. Netzbetreiber dürfen erst dann auf EE-Anlagen zurückgreifen, wenn ansonsten ein Vielfaches an konventioneller Erzeugung abgeregelt werden müsste."

Da stellt sich natürlich die Frage, warum trotz eines Vorrangs bei Einspeisung in die Netze, die Windräder so oft still stehen? Liegt es vielleicht an der Einschränkung "wenn ansonsten ein Vielfaches an konventioneller Erzeugung abgeregelt werden müsste"? Dachten wir nicht alle, dass genau dies das Ziel der Energiewende sei!

Soll das immer so bleiben?

Die Kommunen im Würmtal wollen mit Anstrengungen zur Energieautarkie von diesem Dilemma wegkommen. Gräfelfing und Gauting planen für Heizung und Warmwasser mit Geothermie. 2025 sollen erste Gebäude angeschlossen werden. Möglicherweise werden langfristig auch andere Würmtalgemeinden davon profitieren.

In Planegg wird darüber nachgedacht, mittels Agri-Photovoltaik (Agri-PV) Strom zu erzeugen. Auch Neuried setzt u.a. auf Photovoltaik. In Neuried gibt es derzeit fast 440 Anlagen die Strom oder Wärme produzieren und damit jährlich ca. 1350 t CO2 einsparen. Die Wertschöpfung von über 500.000 Euro bleibt dadurch in der Gemeinde. "Insgesamt sind jetzt 268 kWp an bürgerfinanziertem Sonnenstrom auf gemeindlichen Dächern installiert. Wir werden auf allen noch freien gemeindlichen Dächern so weit möglich Photovoltaikanlagen errichten und unterstützen unsere Bürger und Gewerbetreibenden dabei auf ihren Dächern ebenfalls Anlagen zu errichten," erläutert Neurieds 3. Bürgermeister und Referent für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Dr. Dieter Maier.

Windenergie

Die Gemeinden Gauting, Krailling und Neuried prüfen, ob Stromerzeugung durch Windenergie eine Option ist. In Neuried ist man bei diesem Thema schon ziemlich weit. "Die Feldarbeiten der Biologen zu Pflanzen- und Tiervorkommen („spezielle artenschutzrechtliche Prüfung) und die Windmessungen sind abgeschlossen, wir warten derzeit auf die schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse. Zusammen mit einem bereits beauftragten Gutachten zu Schall- und Schattenwurf sollten damit vor den Sommerferien alle Genehmigungsunterlagen vorliegen, so dass wir dann den Genehmigungsantrag beim Landratsamt München einreichen können," teilt Maier mit.

Zur Finanzierung erklärt Maier: "Parallel einigen sich die an der Arbeitsgemeinschaft Forstenrieder Park beteiligten Gemeinden Baierbrunn, Pullach, Schäftlarn und Neuried derzeit über die prinzipielle Struktur der Betreibergesellschaft und die dabei möglichen Formen der Bürgerbeteiligung."

Energie vor Ort verwerten

In Krailling hofft Bürgermeister Rudolph Haux, in drei Jahren Strom aus Windkraft zu produzieren. Erste Ergebnisse für eine Planung von Windrädern im Kreuzlinger Forst nahe der Lindauer Autobahn (A96) liegen bereits vor. So gibt es bereits grünes Licht seitens der Radarkontrollzone für den Militärflughafen Lechfeld. Die militärische Mindesthöhe für die Radarführung wurde angehoben, so dass Windräder mit einer Höhe von rund 250 Metern möglich wären. Offen ist noch in wie weit die zivile Luftfahrt in Oberpfaffenhofen betroffen ist. Aber auch in diesem Fall gibt es erste positive Äußerungen des Luftfahrtbundesamtes. Die Gemeinde Krailling plant auf dem Tanklager-Gelände einen Ökoenergiepark mit Produktion von Wasserstoff und E-Fuels sowie Batterie-Recycling. Dort könnte Strom aus den angedachten drei bis vier Windrädern verwertet werden. Auf dem Tanklager-Gelände könnten eventuell weitere Windräder entstehen. Auch in Krailling setzt die Gemeinde auf eine Bürgerbeteiligung von rund 80 Prozent des nötigen Kapitals.

Gauting als flächenmäßig größte Würmtalgemeinde tut sich aus der Situation heraus mit der Planung zu Windkraftanlagen deutlich leichter als z.B. Gräfelfing und Planegg. Der Newsletter der Kreis-FDP-Starnberg berichtet dazu: Im Landkreis Starnberg existiert bereits seit dem Jahr 2012 ein Teilflächennutzungsplan, in welchem Konzentrationsflächen für die Errichtung von Windkraftanlagen ausgewiesen wurden. Auf Gautinger Flur wurden gleich mehrere Konzentrationsflächen festgesetzt. In den Waldgebieten auf südlicher Gemeindeflur befinden sich dabei südlich von Buchendorf, zwischen Hausen und Königswiesen sowie süd-westlich von Oberbrunn, die drei aussichtsreichsten Potentialflächen. Außerhalb dieser definierten Flächen ist die Errichtung von Windkraftanlagen derzeit nicht gestattet. Die Gemeinde Gauting möchte nun in einem ersten Schritt zusammen mit einem Partner vorrangig Windkraftprojekte auf den Konzentrationsflächen bei Buchendorf und Königswiesen entwickeln. Auch Gauting setzt für die Finanzierung auf Bürgerbeteiligungen.

Akzeptanz von Windkraftanlagen

Bedingt durch die 2022 aufgetretene Energiekrise hat sich die Akzeptanz von Windkraftanlagen schlagartig verbessert. Trotzdem werden von einigen Mitbürgern mit zum Teil seltsamen Argumenten Windräder abgelehnt. Beim Würmtaler Energietag im Herbst 2022 wurden Handzettel verteilt, die auf die Insektenvernichtung durch Windräder hinwiesen. "Ein totaler Unsinn," stellte Windkümmerer Peter Beermann von der Energie Agentur Ebersberg München fest. "Insekten fliegen gar nicht in der Höhen der Rotorblätter. Lassen Sie lieber Ihr Auto an Sommerabenden in der Garage. Mit Ihrer Windschutzscheibe bringen Sie viel mehr Insekten um als Windräder das tun könnten," lautet sein Rat an die übereifrigen Insektenschützer. Auch das Problem von tödlichen Unfällen mit Greifvögeln ist inzwischen durch optische Überwachung mit Abschaltung der Anlagen gelöst.

Erst kürzlich erklärten Bürgerinnen aus Pentried und Frohnloh gegenüber Unser Würmtal ihre Skepsis wegen der Kraillinger Windradpläne. Ihre Sorge, dass die beiden Gemeindegebiete deutlich näher an den Windkraftanlagen liegen würde als Krailling und damit die Aussicht und eventuelle Geräusche störend sein könnten, ist einerseits verständlich andererseits in Teilen unbegründet. Geräusche existieren in der unmittelbaren Nähe Windkraftanlagen in ganz geringem Maß. Über den Anblick von Windkraftanlagen kann man geteilter Meinung sein. Selbstverständlich wirkt eine unberührte Landschaft auf jeden immer noch am schönsten und der Anblick von Windkraftanlagen ist noch ungewohnt.

Windräder bei Berg

Unser Würmtal hat sich selber ein Bild anhand der Windkraftanlagen bei Berg gemacht. Von Neufahrn ausgehend, im Nordosten der Windräder gelegen, haben wir das Windenergieanlage 3 besucht. Die Anlage ist ca. 1,3 km vom Ortsrand entfernt. Vom Ortsrand kann man die Windräder sehen. Geräusche hört man keine - außer von der Garmischer Autobahn. Im Wald trafen wir auf einen Reiter und fragten ihn nach seinen Eindrücken. Die Windräder stören weder ihn noch die Bewohner im Ort. Wir waren noch rund 150 Meter von Windenergieanlage 3 entfernt. Nach wie vor ist nur die ca. 1,7 km entfernte Autobahn zu hören.

Das Windrad steht auf einer kleinen, durch Rodung geschaffenen Lichtung mit ca. 30 Meter Durchmesser unmittelbar an einem Waldweg. Erst ca. 20 Meter vom Fuß der Anlage entfernt ist ein leises Surren zu hören - vermutlich der Generator der Anlage. Geräusche der Windradflügel sind ebenfalls gering und erst in unmittelbarer Nähe zu hören.

Beim Bier im Jägerwirt erfuhren wir, dass sich die Bewohner von Neufahrn lediglich daran stören, dass eine Beteiligung an den Windkraftanlagen von Berg nicht möglich war und sie keinen günstigen Strom von den Anlagen bekommen.

Vielleicht schaut sich der eine oder andere mal die Windkraftanlagen bei Berg an. Die Entfernung vom Würmtal eignet sich auch für einen Radlausflug. Ein paar Eindrücke haben wir für die Leser eingefangen, aber eigene Eindrücke sind immer noch die Besten!

Redaktion Unser Würmtal / jh

31.10.2022 Windräder bei Berg - Anflug von Neufahrn (Video: Unser Würmtal)

31.10.2022 Windräder - Aufnahme im Wald (Video: Unser Würmtal)
Zu hören sind Atemgeräusche und Knirschen von Schuhen auf dem Weg

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