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Energiewende | | von Unser Würmtal
Umkehr in der Energiegewinnung vorstellbar und wünschenswert? (Grafik: AdobeStock / WunderBild)
Umkehr in der Energiegewinnung vorstellbar und wünschenswert? (Grafik: AdobeStock / WunderBild)

Austausch mit Gautinger Windkraftgegnern

Pläne für Windräder in den Gautinger Ortsteilen Buchendorf und Königswiesen treffen nicht nur auf Befürworter

Die Tatsache, dass in den Ortsteilen Buchendorf und Königswiesen Windräder aufgestellt werden sollen, trifft nicht nur auf Befürworter. Somit ist es Grund genug, Kontakt mit den Kritikern aufzunehmen und ihre Argumente zu überdenken. Bereit zu einem persönlichen Gespräch war Herr Bernhard Fliedner von der Bürgerinitiative Energie Umwelt Gauting (BUEG). Darüber hinaus hat sich ein der Redaktion bekannter Mitbürger, nennen wir ihn „Herrn B.“, auf eine Anfrage ausführlich per E-Mail zum Thema geäußert.

Zweifel am menschengemachten Klimawandel

Der Widerspruch zu den Befürwortern beginnt bei den Windkraftgegnern schon mit dem Klimawandel, der zwar nicht gänzlich infrage gestellt wird, die Ursachen seien wohl aber weitgehend natürlich bedingt. Die Extremwettersituationen mit Waldbränden rund um den Globus spielen offenbar nur eine Nebenrolle. Herr B. verweist auf eine Aussage von Enoch v. Guttenberg. Der Musiker und Umweltschützer äußerte sich kritisch: „Die allfällige Beschwörung des Weltuntergangs durch ökologischen Raubbau, Luftverschmutzung und Klimawandel verfehlt schlicht das Thema. Nicht die Welt geht unter. Sondern einzig unsere auf selbstzerstörerischen Technologien aufgebaute Zivilisation. Die Welt überlebt uns prima. Sie hat in den Abermillionen Jahren ihres Daseins Klimaschwankungen weit heftigerer Art nicht nur problemlos überstanden, sondern eben durch die Schwankungen Flora und Fauna mit unzähligen Arten neu bereichert.“ Eine Energiewende wie sie derzeit geplant wird, sei demnach nicht notwendig.

Argumente gegen Windkraft

Die in Gauting geplanten „Monsterräder“ mit einer Gesamthöhe von 250 Metern sind nach Ansicht der Kritiker Eingriffe in die Natur, die nicht nur den optischen Eindruck einer Industrielandschaft vermitteln, sondern auch in Form der Bodenverdichtung für nachhaltige Schäden sorgen. Gesundheitliche Folgen aus Infraschall-Belastung seien zwar (noch) nicht nachweisbar, man solle sich aber nicht darüber lustig machen, so Bernhard Fliedner.

Kernpunkt der Argumentation ist aber die mangelnde Wirtschaftlichkeit an windarmen Standorten. Nur massive Subventionen, insbesondere für die süddeutschen Standorte, sorgen dafür, dass die Betreiber schwarze Zahlen schreiben. Herr B. meint dazu: „Die Folge ist, dass Windparks nicht dort gebaut werden, wo am meisten Wind weht oder besonders viel Strom gebraucht wird, sondern dort, wo Gemeinden pleite sind.“ Was ja im Falle von Gauting nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Zudem sei die Windkraft wenig geeignet, den Wegfall der grundlastfähigen Energieträger Kohle und Kernkraft zu ersetzen. Genau wie die Solarenergie sei sie zu unzuverlässig. Die Folgen seien hohe Energiepreise und eine zu geringe Netzstabilität. Einige der Argumente wären zu hinterfragen. So gibt es durchaus Ansätze, die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage auszugleichen. Flexible Stromtarife und die Möglichkeit zum bidirektionalen Laden können für Verbraucher Anreize liefern, den Speicher der Photovoltaik-Anlage und die E-Auto-Batterie als Kapazitätspuffer anzubieten. Es fällt schwer, die Berechnungen der Windkraftgegner mit denen der Befürworter abzugleichen, da viele technische Neuerungen in der Entwicklung sind.

In puncto Netzstabilität nennt der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) konkrete Zahlen: Die durchschnittliche Strom-Unterbrechungsdauer pro Kunde lag im Krisenjahr 2022 in Deutschland bei 10,6 nur knapp über dem Allzeit-Bestwert von 10,2 Minuten im Jahr 2020. Trotz der Abschaltung von Atomkraftwerken in den Vorjahren ist die Netzstabilität damit besser als in den meisten anderen europäischen Ländern. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist es nahezu unmöglich, die Einschätzung der Windkraftgegner zu bewerten, da im Energiesektor seit Jahrzehnten auf den verschiedensten Ebenen der Wertschöpfungskette Subventionsgelder fließen – für Steinkohle, Haftungsbegrenzung bei Schäden durch Kernkraft, Kosten der Endlagerung und nun die EEG-Umlage! Die Strompreise sagen nur die halbe Wahrheit!

Alternativen

Unbestritten ist, dass die Ressourcen endlich sind, sollte man damit sparsam umgehen. Die Kernkraft könnte in einem vernünftigen Energiemix eine Rolle spielen, zumindest hätte man die bestehenden Meiler weiterlaufen lassen können. Der deutsche Sonderweg mit dem Ausstieg sei ein Irrweg, da die Energieform günstig, Co2-frei und zuverlässig sei. Die Risiken des Betriebs und bei der Endlagerung seien beherrschbar.

Widerstand

Auch wenn nach aktuellem Stand Baurecht für die Windkraftanlagen in Gauting besteht, will die BUEG „Widerstand mit allen demokratischen Mitteln“ leisten, so Fliedner. Die Bürgerinitiative hat Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Ex-Umweltsenator von Hamburg, zu einem Vortrag ins Bosco nach Gauting (24. April 2024, 19:30 Uhr, Einlass ab 19:00 Uhr) eingeladen.

Fazit

Corona, Flüchtlingskrise, Ukraine-Krieg – die Liste der Themen, die die Gesellschaft spalten, ließe sich endlos fortsetzen. Wir sollten die Gelegenheit nicht verpassen, die Argumente beider Seiten anzuhören.

Die deutsche Gesundheitspolitik offenbarte unter der "Lupe von Corona" große Mängel. Gleiches geschah, als bedingt durch den russischen Überfall auf die Ukraine, die deutsche Energiepolitik in den Brennpunkt gerückt wurde.

Der Atomausstieg 2022 wurde unter der Regierung Merkel am 30. Juni 2011 mit großer Mehrheit (513 zu 79 Stimmen, Quelle Wikipedia) beschlossen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde bereits im Jahr 2000 beschlossen und in den Folgejahren nachjustiert – insbesondere im Jahr 2011. Sogar bei erklärten Windkraftgegnern wie Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Aiwanger hat ein Umdenken eingesetzt, sodass ein erneuter Kurswechsel in der Energiepolitik unwahrscheinlich ist. Jetzt geht es um die Umsetzung vor Ort.

Die Gautinger Windkraftgegner sind nicht grundsätzlich gegen erneuerbare Energie, bezweifeln aber, dass es sinnvoll ist, Windräder hier vor Ort aufzustellen. Wir dürfen uns auf spannende Diskussionen einstellen: im Bosco über die Anlagen in Buchendorf und Königswiesen, mit hiesigen Industriebetrieben über die schleppende Umsetzung der Energiewende und mit dem Rest der Republik über Strompreiszonen und Stromautobahnen.

Redaktion Unser Würmtal / tc

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Die Tatsache, dass in den Ortsteilen Buchendorf und Königswiesen Windräder aufgestellt werden sollen, trifft nicht nur auf Befürworter. Somit ist es Grund genug, Kontakt mit den Kritikern aufzunehmen und ihre Argumente zu überdenken. Bereit zu einem persönlichen Gespräch war Herr Bernhard Fliedner von der Bürgerinitiative Energie Umwelt Gauting (BUEG). Darüber hinaus hat sich ein der Redaktion bekannter Mitbürger, nennen wir ihn „Herrn B.“, auf eine Anfrage ausführlich per E-Mail zum Thema geäußert.

Zweifel am menschengemachten Klimawandel

Der Widerspruch zu den Befürwortern beginnt bei den Windkraftgegnern schon mit dem Klimawandel, der zwar nicht gänzlich infrage gestellt wird, die Ursachen seien wohl aber weitgehend natürlich bedingt. Die Extremwettersituationen mit Waldbränden rund um den Globus spielen offenbar nur eine Nebenrolle. Herr B. verweist auf eine Aussage von Enoch v. Guttenberg. Der Musiker und Umweltschützer äußerte sich kritisch: „Die allfällige Beschwörung des Weltuntergangs durch ökologischen Raubbau, Luftverschmutzung und Klimawandel verfehlt schlicht das Thema. Nicht die Welt geht unter. Sondern einzig unsere auf selbstzerstörerischen Technologien aufgebaute Zivilisation. Die Welt überlebt uns prima. Sie hat in den Abermillionen Jahren ihres Daseins Klimaschwankungen weit heftigerer Art nicht nur problemlos überstanden, sondern eben durch die Schwankungen Flora und Fauna mit unzähligen Arten neu bereichert.“ Eine Energiewende wie sie derzeit geplant wird, sei demnach nicht notwendig.

Argumente gegen Windkraft

Die in Gauting geplanten „Monsterräder“ mit einer Gesamthöhe von 250 Metern sind nach Ansicht der Kritiker Eingriffe in die Natur, die nicht nur den optischen Eindruck einer Industrielandschaft vermitteln, sondern auch in Form der Bodenverdichtung für nachhaltige Schäden sorgen. Gesundheitliche Folgen aus Infraschall-Belastung seien zwar (noch) nicht nachweisbar, man solle sich aber nicht darüber lustig machen, so Bernhard Fliedner.

Kernpunkt der Argumentation ist aber die mangelnde Wirtschaftlichkeit an windarmen Standorten. Nur massive Subventionen, insbesondere für die süddeutschen Standorte, sorgen dafür, dass die Betreiber schwarze Zahlen schreiben. Herr B. meint dazu: „Die Folge ist, dass Windparks nicht dort gebaut werden, wo am meisten Wind weht oder besonders viel Strom gebraucht wird, sondern dort, wo Gemeinden pleite sind.“ Was ja im Falle von Gauting nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Zudem sei die Windkraft wenig geeignet, den Wegfall der grundlastfähigen Energieträger Kohle und Kernkraft zu ersetzen. Genau wie die Solarenergie sei sie zu unzuverlässig. Die Folgen seien hohe Energiepreise und eine zu geringe Netzstabilität. Einige der Argumente wären zu hinterfragen. So gibt es durchaus Ansätze, die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage auszugleichen. Flexible Stromtarife und die Möglichkeit zum bidirektionalen Laden können für Verbraucher Anreize liefern, den Speicher der Photovoltaik-Anlage und die E-Auto-Batterie als Kapazitätspuffer anzubieten. Es fällt schwer, die Berechnungen der Windkraftgegner mit denen der Befürworter abzugleichen, da viele technische Neuerungen in der Entwicklung sind.

In puncto Netzstabilität nennt der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) konkrete Zahlen: Die durchschnittliche Strom-Unterbrechungsdauer pro Kunde lag im Krisenjahr 2022 in Deutschland bei 10,6 nur knapp über dem Allzeit-Bestwert von 10,2 Minuten im Jahr 2020. Trotz der Abschaltung von Atomkraftwerken in den Vorjahren ist die Netzstabilität damit besser als in den meisten anderen europäischen Ländern. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist es nahezu unmöglich, die Einschätzung der Windkraftgegner zu bewerten, da im Energiesektor seit Jahrzehnten auf den verschiedensten Ebenen der Wertschöpfungskette Subventionsgelder fließen – für Steinkohle, Haftungsbegrenzung bei Schäden durch Kernkraft, Kosten der Endlagerung und nun die EEG-Umlage! Die Strompreise sagen nur die halbe Wahrheit!

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Unbestritten ist, dass die Ressourcen endlich sind, sollte man damit sparsam umgehen. Die Kernkraft könnte in einem vernünftigen Energiemix eine Rolle spielen, zumindest hätte man die bestehenden Meiler weiterlaufen lassen können. Der deutsche Sonderweg mit dem Ausstieg sei ein Irrweg, da die Energieform günstig, Co2-frei und zuverlässig sei. Die Risiken des Betriebs und bei der Endlagerung seien beherrschbar.

Widerstand

Auch wenn nach aktuellem Stand Baurecht für die Windkraftanlagen in Gauting besteht, will die BUEG „Widerstand mit allen demokratischen Mitteln“ leisten, so Fliedner. Die Bürgerinitiative hat Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Ex-Umweltsenator von Hamburg, zu einem Vortrag ins Bosco nach Gauting (24. April 2024, 19:30 Uhr, Einlass ab 19:00 Uhr) eingeladen.

Fazit

Corona, Flüchtlingskrise, Ukraine-Krieg – die Liste der Themen, die die Gesellschaft spalten, ließe sich endlos fortsetzen. Wir sollten die Gelegenheit nicht verpassen, die Argumente beider Seiten anzuhören.

Die deutsche Gesundheitspolitik offenbarte unter der "Lupe von Corona" große Mängel. Gleiches geschah, als bedingt durch den russischen Überfall auf die Ukraine, die deutsche Energiepolitik in den Brennpunkt gerückt wurde.

Der Atomausstieg 2022 wurde unter der Regierung Merkel am 30. Juni 2011 mit großer Mehrheit (513 zu 79 Stimmen, Quelle Wikipedia) beschlossen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde bereits im Jahr 2000 beschlossen und in den Folgejahren nachjustiert – insbesondere im Jahr 2011. Sogar bei erklärten Windkraftgegnern wie Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Aiwanger hat ein Umdenken eingesetzt, sodass ein erneuter Kurswechsel in der Energiepolitik unwahrscheinlich ist. Jetzt geht es um die Umsetzung vor Ort.

Die Gautinger Windkraftgegner sind nicht grundsätzlich gegen erneuerbare Energie, bezweifeln aber, dass es sinnvoll ist, Windräder hier vor Ort aufzustellen. Wir dürfen uns auf spannende Diskussionen einstellen: im Bosco über die Anlagen in Buchendorf und Königswiesen, mit hiesigen Industriebetrieben über die schleppende Umsetzung der Energiewende und mit dem Rest der Republik über Strompreiszonen und Stromautobahnen.

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