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Betreuung | | von Unser Würmtal
Wieder einmal wird es spannend - Kindergartenplätze für alle? (Foto: AdobeStock/highwaystarz)
Wieder einmal wird es spannend - Kindergartenplätze für alle? (Foto: AdobeStock/highwaystarz)

Gibt es für alle Kinder Plätze?

Ende März war Anmeldeschluss für die Kinderbetreuungsplätze und es wird nicht nur in Krailling spannend!

Pflichtaufgabe Kinderbetreuung trifft Gemeinden

Ende März ist Anmeldeschluss für die Kinderbetreuungsplätze im kommenden Betreuungsjahr ab September 2023/24. Belastbare Zahlen, wie viele Plätze fehlen und wo vielleicht sogar ein Überschuss besteht, gibt es zwar noch nicht. Doch schon jetzt ist klar, dass insbesondere in Krailling mit der Schließung der Krippe „Denk mit!“ viele Eltern leer ausgehen werden.

Gesetzgeberisches Versagen

Der Kraillinger Bürgermeister Rudolph Haux brachte das Dilemma der Gemeinden auf den Punkt: „Kinderbetreuung wurde vom Staat zur Pflichtaufgabe der Kommunen erhoben, ohne dass die Finanzierung gesichert wurde. Nun kämpfen wir mit dem Problem, eine gute und ausreichende Betreuung zur Verfügung zu stellen“, so Haux. Wobei immer weitere Auflagen, wie ein verbesserter Betreuungsschlüssel oder bessere Qualifizierungen der Mitarbeitenden hinzukämen. „Mit den Sorgen stehen wir nicht allein, jede Kommune ist mit diesem Problem konfrontiert.“ Haux sieht darin „gesetzgeberisches Versagen“.

Noch vor zehn Jahren war Krailling der Vorreiter im Landkreis mit vorbildlicher Kinderbetreuung von ganz Kleinen bis zu den Hortkindern. Hier war landkreisweit die erste Ganztagsbetreuung möglich, hier wurde die erste Ganztagsklasse eingeführt. Den Grundstein dafür hatten die Gründer der KIM, allen voran Eleonore Zwißler gelegt. Heute allerdings fehlen in Krailling 50 Kindergarten- und 70 Kinderkrippenplätze.

Lösung für Krailling

Mit der Schließung der Krippe „Denk mit!“ in der KIM Ende Februar ist der Mangel an Krippenplätzen eklatant geworden. Nun arbeitet die Gemeinde an vielerlei Lösungen. In drei-vier Monaten könnte eine Mini-Kita in der Ortsmitte mit 15 Plätzen öffnen. „Wir begleiten den Betreiber intensiv, auch bei der Nutzungsänderung der Immobilie“, erklärte Haux. Mit einem weiteren Betreiber sei ein „größere Geschichte“ geplant. „In Ortsrandlage könnte ein größerer Kita-Neubau entstehen, der sogar fünf bis sechs Gruppen aufnehmen kann. Unsere Bedingung ist aber, dass Betriebswohnungen integriert sein müssen.“

Auch das Haus Hubertus ließe sich mit noch einer weiteren Gruppe ertüchtigen, so Haux. Hierzu müsste die Gemeinde allerdings noch einmal „einen gut sechsstelligen Betrag“ (Haux) in die Hand nehmen – was im Gemeindesäckel derzeit kaum drin ist. Eine weitere Lösung könnten sich im Waldkindergarten Schusteralm mit einer zusätzlichen Gruppe ab 2024 ergeben. Vom Landratsamt stark gefördert ist auch die Großtagespflege mit bis zu zehn betreuten Kindern im eher privaten Bereich. „Dafür eignen sich die so genannten Enkelgrundstücke.“

Was tun, wenn Erzieher fehlen?

Wenn man bedenkt, dass pro Gruppe entweder zwölf Krippenkinder oder 20-25 Kindergartenkinder betreut werden können, wäre Krailling mit den neu geschaffenen Möglichkeiten aus dem Schneider. „Bei Vollbetreuung mit den anzahlmäßig nötigen Erziehern dürfte man sogar den normalen Schlüssel um zehn Prozent übererfüllen“, so Haux weiter. „Gäbe es also mehr Personal, wäre unser Problem kleiner.“

Denn der Erziehermangel ist ein weiteres gravierende Thema, womit alle Kommunen zu kämpfen haben. Betriebswohnungen können dabei helfen, Fachkräfte anzuziehen. „Wir möchten verstärkt Werbung für Krailling machen. Wenn die Leute wissen, wie schön es hier ist, wie nah zur Natur und dabei doch nur 35 Minuten vom Marienplatz entfernt, interessieren sie sich eher für Krailling.“

„Auf Kante genäht“

Die anderen Würmtal-Gemeinden profitieren ebenso von mehr Eigenwerbung. Denn auch wenn noch keine Gemeinde vor Anmeldeschluss am 31. März mit Sicherheit sagen kann, wie viele Plätze im neuen Betreuungsjahr ab September fehlen und wie viele Gruppen wegen Erziehermangel nicht geöffnet werden können, ist die Kinderbetreuung „auf Kante genäht“, so Daniela Schmid aus dem Gräfelfinger Rathaus. „Stand heute haben wir keinen Notstand. Und erfahrungsgemäß tut sich immer noch viel mit Kündigungen, Her- und Wegzug.“

Vier langjährige Mitarbeiterinnen müssten in Gräfelfing nachbesetzt werden, da diese im Sommer in Rente gehen. „Aber wir sind guten Mutes, dass wir nachbesetzen können“, so Schmid. In Planegg wiederum fehlen aktuell drei Erzieher im gemeindlichen Krippenbereich, fünf in Kindergärten und eine Betreuungskraft im Hort. Auch private Betreiber melden Erziehermangel.

Genaue Zahlen im Mai

Die Auswirkungen davon sind eine nicht geöffnete Kinderkrippengruppe und Öffnungszeitenkürzungen bei privaten Planegger Trägern. Anders sieht es in Neuried aus. „Bisher gab es in den gemeindlichen Einrichtungen noch keine Gruppenschließungen, der enge Arbeitsmarkt betrifft aber auch uns, so dass Stellen zeitweise unbesetzt bleiben“, bestätigte Inke Franzen aus dem Rathaus.

„Fehlendes Personal ist leider grundsätzlich ein Problem in allen Betreuungseinrichtungen. Gute Nachrichten gibt es ganz aktuell aber zum Beispiel aus dem Lebenshilfe Kinderhaus in Gauting, hier konnte Personal gewonnen werden“, erklärte Andreas Röming aus dem Gautinger Rathaus und fasste die Sachlage zu Betreuungsbedarfe für sämtlichen Verwaltungen zusammen: „Da die Anmeldungen gerade noch laufen, haben wir noch keine aktuellen Zahlen oder Wartelisten vorliegen. Die Anfragen an die Kitas für die Bedarfsplanung 2023 werden erst im Anschluss an die Vergabesitzung, die Ende März stattfindet, gestellt. Die aktuellen Zahlen für dieses sollten dann voraussichtlich im Juni im Gemeinderat vorgestellt werden. Die ersten Zahlen der Warteliste liegen voraussichtlich in Richtung Ende April/Anfang Mai vor.“

Übersicht Kinderbetreuung

Kommune gesamte Anzahl Kindergarten-Plätze Krippen-Plätze Hort-Plätze fehlende Krippenplätze fehlende Kindergartenplätze
Landkreis München 24.959 14.584 4.911 5.464    
Gräfelfing 1.274 673 176 225 k.A. k.A.
Neuried 457 275 72 110 k.A. k.A.
Planegg 819 409 220 126 50 0
Landkreis Starnberg 8.376 2.988 638  1.129    
Gauting 2.336 773 162 210 k.A. k.A.
Krailling 508 275 108 125 70 50

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Pflichtaufgabe Kinderbetreuung trifft Gemeinden

Ende März ist Anmeldeschluss für die Kinderbetreuungsplätze im kommenden Betreuungsjahr ab September 2023/24. Belastbare Zahlen, wie viele Plätze fehlen und wo vielleicht sogar ein Überschuss besteht, gibt es zwar noch nicht. Doch schon jetzt ist klar, dass insbesondere in Krailling mit der Schließung der Krippe „Denk mit!“ viele Eltern leer ausgehen werden.

Gesetzgeberisches Versagen

Der Kraillinger Bürgermeister Rudolph Haux brachte das Dilemma der Gemeinden auf den Punkt: „Kinderbetreuung wurde vom Staat zur Pflichtaufgabe der Kommunen erhoben, ohne dass die Finanzierung gesichert wurde. Nun kämpfen wir mit dem Problem, eine gute und ausreichende Betreuung zur Verfügung zu stellen“, so Haux. Wobei immer weitere Auflagen, wie ein verbesserter Betreuungsschlüssel oder bessere Qualifizierungen der Mitarbeitenden hinzukämen. „Mit den Sorgen stehen wir nicht allein, jede Kommune ist mit diesem Problem konfrontiert.“ Haux sieht darin „gesetzgeberisches Versagen“.

Noch vor zehn Jahren war Krailling der Vorreiter im Landkreis mit vorbildlicher Kinderbetreuung von ganz Kleinen bis zu den Hortkindern. Hier war landkreisweit die erste Ganztagsbetreuung möglich, hier wurde die erste Ganztagsklasse eingeführt. Den Grundstein dafür hatten die Gründer der KIM, allen voran Eleonore Zwißler gelegt. Heute allerdings fehlen in Krailling 50 Kindergarten- und 70 Kinderkrippenplätze.

Lösung für Krailling

Mit der Schließung der Krippe „Denk mit!“ in der KIM Ende Februar ist der Mangel an Krippenplätzen eklatant geworden. Nun arbeitet die Gemeinde an vielerlei Lösungen. In drei-vier Monaten könnte eine Mini-Kita in der Ortsmitte mit 15 Plätzen öffnen. „Wir begleiten den Betreiber intensiv, auch bei der Nutzungsänderung der Immobilie“, erklärte Haux. Mit einem weiteren Betreiber sei ein „größere Geschichte“ geplant. „In Ortsrandlage könnte ein größerer Kita-Neubau entstehen, der sogar fünf bis sechs Gruppen aufnehmen kann. Unsere Bedingung ist aber, dass Betriebswohnungen integriert sein müssen.“

Auch das Haus Hubertus ließe sich mit noch einer weiteren Gruppe ertüchtigen, so Haux. Hierzu müsste die Gemeinde allerdings noch einmal „einen gut sechsstelligen Betrag“ (Haux) in die Hand nehmen – was im Gemeindesäckel derzeit kaum drin ist. Eine weitere Lösung könnten sich im Waldkindergarten Schusteralm mit einer zusätzlichen Gruppe ab 2024 ergeben. Vom Landratsamt stark gefördert ist auch die Großtagespflege mit bis zu zehn betreuten Kindern im eher privaten Bereich. „Dafür eignen sich die so genannten Enkelgrundstücke.“

Was tun, wenn Erzieher fehlen?

Wenn man bedenkt, dass pro Gruppe entweder zwölf Krippenkinder oder 20-25 Kindergartenkinder betreut werden können, wäre Krailling mit den neu geschaffenen Möglichkeiten aus dem Schneider. „Bei Vollbetreuung mit den anzahlmäßig nötigen Erziehern dürfte man sogar den normalen Schlüssel um zehn Prozent übererfüllen“, so Haux weiter. „Gäbe es also mehr Personal, wäre unser Problem kleiner.“

Denn der Erziehermangel ist ein weiteres gravierende Thema, womit alle Kommunen zu kämpfen haben. Betriebswohnungen können dabei helfen, Fachkräfte anzuziehen. „Wir möchten verstärkt Werbung für Krailling machen. Wenn die Leute wissen, wie schön es hier ist, wie nah zur Natur und dabei doch nur 35 Minuten vom Marienplatz entfernt, interessieren sie sich eher für Krailling.“

„Auf Kante genäht“

Die anderen Würmtal-Gemeinden profitieren ebenso von mehr Eigenwerbung. Denn auch wenn noch keine Gemeinde vor Anmeldeschluss am 31. März mit Sicherheit sagen kann, wie viele Plätze im neuen Betreuungsjahr ab September fehlen und wie viele Gruppen wegen Erziehermangel nicht geöffnet werden können, ist die Kinderbetreuung „auf Kante genäht“, so Daniela Schmid aus dem Gräfelfinger Rathaus. „Stand heute haben wir keinen Notstand. Und erfahrungsgemäß tut sich immer noch viel mit Kündigungen, Her- und Wegzug.“

Vier langjährige Mitarbeiterinnen müssten in Gräfelfing nachbesetzt werden, da diese im Sommer in Rente gehen. „Aber wir sind guten Mutes, dass wir nachbesetzen können“, so Schmid. In Planegg wiederum fehlen aktuell drei Erzieher im gemeindlichen Krippenbereich, fünf in Kindergärten und eine Betreuungskraft im Hort. Auch private Betreiber melden Erziehermangel.

Genaue Zahlen im Mai

Die Auswirkungen davon sind eine nicht geöffnete Kinderkrippengruppe und Öffnungszeitenkürzungen bei privaten Planegger Trägern. Anders sieht es in Neuried aus. „Bisher gab es in den gemeindlichen Einrichtungen noch keine Gruppenschließungen, der enge Arbeitsmarkt betrifft aber auch uns, so dass Stellen zeitweise unbesetzt bleiben“, bestätigte Inke Franzen aus dem Rathaus.

„Fehlendes Personal ist leider grundsätzlich ein Problem in allen Betreuungseinrichtungen. Gute Nachrichten gibt es ganz aktuell aber zum Beispiel aus dem Lebenshilfe Kinderhaus in Gauting, hier konnte Personal gewonnen werden“, erklärte Andreas Röming aus dem Gautinger Rathaus und fasste die Sachlage zu Betreuungsbedarfe für sämtlichen Verwaltungen zusammen: „Da die Anmeldungen gerade noch laufen, haben wir noch keine aktuellen Zahlen oder Wartelisten vorliegen. Die Anfragen an die Kitas für die Bedarfsplanung 2023 werden erst im Anschluss an die Vergabesitzung, die Ende März stattfindet, gestellt. Die aktuellen Zahlen für dieses sollten dann voraussichtlich im Juni im Gemeinderat vorgestellt werden. Die ersten Zahlen der Warteliste liegen voraussichtlich in Richtung Ende April/Anfang Mai vor.“

Übersicht Kinderbetreuung

Kommune gesamte Anzahl Kindergarten-Plätze Krippen-Plätze Hort-Plätze fehlende Krippenplätze fehlende Kindergartenplätze
Landkreis München 24.959 14.584 4.911 5.464    
Gräfelfing 1.274 673 176 225 k.A. k.A.
Neuried 457 275 72 110 k.A. k.A.
Planegg 819 409 220 126 50 0
Landkreis Starnberg 8.376 2.988 638  1.129    
Gauting 2.336 773 162 210 k.A. k.A.
Krailling 508 275 108 125 70 50

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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