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Wohin bei einem dringenden Bedürfnis am Planegger S-Bahnhof (Foto: Unser Würmtal)
Wohin bei einem dringenden Bedürfnis am Planegger S-Bahnhof (Foto: Unser Würmtal)

Mangel - Toiletten am Planegger Bahnhof

Die Debatte im Planegger Gemeinderat über eine öffentliche Toilette am S-Bahnhof trug manchmal skurrile Züge

Wer künftig am Planegger Bahnhof ein dringendes Bedürfnis verspürt, muss nicht mehr verzweifelt herumirren auf der Suche nach einer öffentlichen Toilette und sich am Schluß in den nahe gelegenen Wald retten.

Längere Entscheidung

Nach monatelangem Hin und Her hat sich der Gemeinderat jetzt auf den Bau eines Toilettenhäuschens am Busbahnhof geeinigt. Die Debatte darüber trug allerdings manchmal skurrile Züge. Denn am Bahnhof gibt es bereits eine moderne, funktionierende öffentliche Toilette: Sie befindet sich 80 Meter vom Bahnhofstunnel entfernt auf dem Gelände des ehemaligen Heide Volm und ist zur Zeit außer Betrieb. Die Toilette des früheren Biergartens ist laut Rathaus-Verwaltung in gutem Zustand, getrennt nach Geschlechtern und hat auch einen Waschraum.

Nach Ansicht der Antragsteller aus den Gemeinderatsfraktionen der FDP, der FW und der Grünen Gruppe 21 hat sie allerdings einen entscheidenden Nachteil: Man muss 80 Meter „überwinden“, um sie zu erreichen. Viel zu viel, sagt beispielsweise Angelika Lawo (Grüne Gruppe 21), um die nötigen Sicherheitsstandarts vor allem für Frauen und Mädchen zu erfüllen. „Der Weg dorthin ist einfach zu weit“, findet die Gemeinderätin und spricht von „Einsamkeit“ und „einem fehlendem Sicherheitsgefühl“. Felix Kempf (SPD) wird konkret: „Der lange Weg führt zum Wildbiseln“.

Angst oder keine Angst

Aus der Verwaltung und von Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) war dagegen zu hören, man könne die Anlage ja ertüchtigen, indem man den Weg dorthin mit Lampen ausleuchte. Philipp Pollems (PPM) fand vor allem das Sicherheitsargument lächerlich: „Wir leben in einer der sichersten Gegenden der Welt. Ich kann mich nicht an irgendeinen Fall erinnern, wo hier bei uns eine Frau zu Schaden gekommen ist. Hier hat niemand Angst.“ Er wisse, wovon er spreche: „Ich arbeite schließlich in der Sicherheitsbranche.“ Pollems sagte, er habe sich die Situation im Münchner Hauptbahnhof angeschaut: „Da muss man mindestens 400 Meter gehen, um eine öffentliche Toilette zu finden.“

Auch Michaela Erdmann (CSU) sprach sich für das Heide-Modell aus: „Wir brauchen keine neue und teure Anlage. Wer nutzt denn schon diese Toilette? Das ist rausgeschmissenes Geld.“

Fritz Haugg FDP) dagegen erinnerte daran, dass man eine Lösung finden müsse, da in kürzester Zeit gleich drei Anlagen am Bahnhof verschwunden sind: „An der Eiche, am Heide Volm und am Cafe Richter“. Man könne durchaus von einer „gemeindlichen Aufgabe“ sprechen.

Drei Varianten

Die Rathaus-Verwaltung hatte drei Varianten erarbeitet: Alle drei würden sich um das Omnibus-Rondell gruppieren und rund 100 000 Euro, je nach Ausstattung, kosten. Vorgestellt wurden Modelle im Stil von Baustellen-Toiletten in nicht gerade ansprechender Container-Bauweise; aber auch ein Modell, wie es gerade die Nachbargemeinde Gräfelfing aufgestellt hat in solider und ansprechender Holzbauweise. Beide Modelle sind selbst reinigend, ein wichtiges Argument finden die Antragsteller.

Bürgermeister Nafziger erinnerte daran, dass es sich bei den Toiletten voraussichtlich nur um eine Interimslösung für einige Jahre handeln wird, da man noch keine genauen Vorstellungen von der Bebauung des Bahnhofsgeländes habe. Allerdings sind die von der Verwaltung vorgeschlagenen Toiletten beweglich, sie können leicht abgebaut und woanders wieder aufgebaut werden.

Am Schluss der endlosen Debatte bestanden einige Gemeinderäte und der Bürgermeister darauf, ein weiteres Mal über das bestehende Modell auf dem Heide-Grundstück abzustimmen. Ganz knapp wurde es abgelehnt. Mit fünf gegen vier Stimmen entschieden sich die Gemeinderäte für den Kauf eines neuen Toilettenhäuschens. Die Verwaltung wird nun ein Modell, auswählen und in einigen Wochen zur Abstimmung stellen.

Redaktion Unser Würmtal / zu

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Längere Entscheidung

Nach monatelangem Hin und Her hat sich der Gemeinderat jetzt auf den Bau eines Toilettenhäuschens am Busbahnhof geeinigt. Die Debatte darüber trug allerdings manchmal skurrile Züge. Denn am Bahnhof gibt es bereits eine moderne, funktionierende öffentliche Toilette: Sie befindet sich 80 Meter vom Bahnhofstunnel entfernt auf dem Gelände des ehemaligen Heide Volm und ist zur Zeit außer Betrieb. Die Toilette des früheren Biergartens ist laut Rathaus-Verwaltung in gutem Zustand, getrennt nach Geschlechtern und hat auch einen Waschraum.

Nach Ansicht der Antragsteller aus den Gemeinderatsfraktionen der FDP, der FW und der Grünen Gruppe 21 hat sie allerdings einen entscheidenden Nachteil: Man muss 80 Meter „überwinden“, um sie zu erreichen. Viel zu viel, sagt beispielsweise Angelika Lawo (Grüne Gruppe 21), um die nötigen Sicherheitsstandarts vor allem für Frauen und Mädchen zu erfüllen. „Der Weg dorthin ist einfach zu weit“, findet die Gemeinderätin und spricht von „Einsamkeit“ und „einem fehlendem Sicherheitsgefühl“. Felix Kempf (SPD) wird konkret: „Der lange Weg führt zum Wildbiseln“.

Angst oder keine Angst

Aus der Verwaltung und von Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) war dagegen zu hören, man könne die Anlage ja ertüchtigen, indem man den Weg dorthin mit Lampen ausleuchte. Philipp Pollems (PPM) fand vor allem das Sicherheitsargument lächerlich: „Wir leben in einer der sichersten Gegenden der Welt. Ich kann mich nicht an irgendeinen Fall erinnern, wo hier bei uns eine Frau zu Schaden gekommen ist. Hier hat niemand Angst.“ Er wisse, wovon er spreche: „Ich arbeite schließlich in der Sicherheitsbranche.“ Pollems sagte, er habe sich die Situation im Münchner Hauptbahnhof angeschaut: „Da muss man mindestens 400 Meter gehen, um eine öffentliche Toilette zu finden.“

Auch Michaela Erdmann (CSU) sprach sich für das Heide-Modell aus: „Wir brauchen keine neue und teure Anlage. Wer nutzt denn schon diese Toilette? Das ist rausgeschmissenes Geld.“

Fritz Haugg FDP) dagegen erinnerte daran, dass man eine Lösung finden müsse, da in kürzester Zeit gleich drei Anlagen am Bahnhof verschwunden sind: „An der Eiche, am Heide Volm und am Cafe Richter“. Man könne durchaus von einer „gemeindlichen Aufgabe“ sprechen.

Drei Varianten

Die Rathaus-Verwaltung hatte drei Varianten erarbeitet: Alle drei würden sich um das Omnibus-Rondell gruppieren und rund 100 000 Euro, je nach Ausstattung, kosten. Vorgestellt wurden Modelle im Stil von Baustellen-Toiletten in nicht gerade ansprechender Container-Bauweise; aber auch ein Modell, wie es gerade die Nachbargemeinde Gräfelfing aufgestellt hat in solider und ansprechender Holzbauweise. Beide Modelle sind selbst reinigend, ein wichtiges Argument finden die Antragsteller.

Bürgermeister Nafziger erinnerte daran, dass es sich bei den Toiletten voraussichtlich nur um eine Interimslösung für einige Jahre handeln wird, da man noch keine genauen Vorstellungen von der Bebauung des Bahnhofsgeländes habe. Allerdings sind die von der Verwaltung vorgeschlagenen Toiletten beweglich, sie können leicht abgebaut und woanders wieder aufgebaut werden.

Am Schluss der endlosen Debatte bestanden einige Gemeinderäte und der Bürgermeister darauf, ein weiteres Mal über das bestehende Modell auf dem Heide-Grundstück abzustimmen. Ganz knapp wurde es abgelehnt. Mit fünf gegen vier Stimmen entschieden sich die Gemeinderäte für den Kauf eines neuen Toilettenhäuschens. Die Verwaltung wird nun ein Modell, auswählen und in einigen Wochen zur Abstimmung stellen.

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