Mehr Verkehrssicherheit?
Planegger Gemeinderat hat beschlossen, die Bushaltestelle am Friedhof und am Feodor-Lynen-Gymnasium komplett umzubauen
Autofahrer auf der Germeringer Straße im östlichen Teil müssen sich demnächst auf noch mehr Staus einstellen. Grund: Der Gemeinderat hat jetzt mit knapper Mehrheit beschlossen, den verampelten Fußgängerüberweg am Friedhof und am Gymnasium komplett umzubauen, um mehr Verkehrssicherheit zu schaffen. Künftig werden die Omnibusbuchten wegfallen, die 25-Meter-Busse halten dann zum Ein- und Aussteigen quasi mitten auf der Straße. Ein Antrag der CSU, die Buchten im Gegenteil zu belassen und sogar noch auszubauen, wurde mit Stimmengleichheit von elf zu elf Stimmen abgelehnt.
Stark frequentiert
Der Haltepunkt am Gymnasium und Friedhof zählt zu den am meist frequentierten im Würmtal, hat der Allgemeine Fahrradclub ADFC beobachtet. Hunderte von Schülern überqueren hier täglich die ohnehin schon überlastete Germeringer Straße, dazu kommen Radfahrer und die Besucher des Friedhofs. Die Situation ist oft gefährlich, vor allem für spielende Kinder, die sich auch gegenseitig schubsen und in großen Trauben auf die Busse warten. Gefährdet sind auch Senioren.
Schon vor Jahren hatten verschiedene Fraktionen gefordert, die Haltestelle umzubauen, zuletzt hatte der Seniorenbeirat der Gemeinde einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Verwaltung hatte mehrere Varianten ausgearbeitet, die sich teilweise nur geringfügig unterschieden. Variante eins wurde von der Verwaltung favorisiert. Sie sieht einen Rückbau der Buchten vor und eine Versetzung der Ampelanlage, ganz konträr dazu die vierte Variante, die von der CSU-Fraktion favorisiert wurde und im Kern sogar den Ausbau der Buchten vorsieht. Die CSU-Variante würde etwa 500 000 Euro kosten, die anderen rund 350 000 Euro.
Ein Sicherheitsrisiko?
Im Gemeinderat wurde stundenlang leidenschaftlich diskutiert. Für die CSU argumentierte beispielsweise Philipp von Hirsch mit der Variante 4, wie sie die Stadt Nürnberg praktiziert. Stark frequentierte Haltestellen etwa an Schulen weisen hier grundsätzlich Buchten für die Busse auf – und zwar ganz dezidiert aus Sicherheitsgründen. Cornelia David (UPP), die an der Germeringer Straße wohnt, kritisierte das Verhalten vieler Autofahrer: „Viele fahren bei Rot über die Ampel, das ist denen völlig egal.“ Ein auf der Straße wartender Bus vergrößere die Gefahr für Kinder, auch deshalb, weil „es oft längere Zeit dauert, bis alle ein-oder ausgestiegen sind.“
Michael Book (CSU) orakelte: „Auf dieser Straße mit dem meisten Verkehr in Planegg werden sich die wartenden Autos dann noch weiter stauen. Es wird lange Rückstaus mit viel Lärm und Abgas für die Anwohner geben.“ Von Seiten der Verwaltung wurde allerdings betont, die meisten Busse würden nur etwa 15 Sekunden halten, das genüge in der Regel. Auch Adeline Spieleder (CSU) verteidigte den Entwurf ihrer Fraktion: „Der Halt der Omnibusse auf der Straße stellt ein Sicherheitsrisiko für Kinder dar, das ist bekannt.“ Auf der anderen Seite sahen Vertreter von Grünen, SPD und Grüner Gruppe 21 „keine Gefährdung von Kindern, wenn der Bus auf der Straße hält“ (Angelika Lawo). Auch Fritz Haugg (FDP), seines Zeichens Behindertenbeauftragter der Gemeinde, lobte die Verwaltungsvariante eins: „Sie gewährleistet Sicherheit auch bei Gelenkbussen.“
Die Befürworter dieser Variante sehen in Bussen, die auf der Straße halten, sozusagen natürliche Sperren für den fließenden Verkehr: Alles muss stehen bleiben, ein Überholen der Busse ist verboten, falls der Fahrer die Warnblinkanlage betätigt. Das allerdings setzt ein dizipliniertes Verhalten der Autofahrer voraus.
Bürgermeister stimmt gegen Verwaltung
Nachdem sich ein äußerst knappes Abstimmungsergebnis abzeichnete – bei der CSU fehlte Michaela Erdmann – schlug Florian Grosselfinger (CSU) vor, die Einführung von Tempo 30 an dieser Haltestelle zu prüfen. Dazu müsste das Landratsamt München zustimmen. In München, etwa auf der Verdistraße, wird Tempo 30 an Haltestellen längst praktiziert. Darauf einigten sich alle. Die Abstimmung endete mit elf gegen elf Stimmen für die von der CSU favorisierte Variante, die damit abgelehnt war. Für die Verwaltungsvariante eins stimmten 12 Gemeinderäte, zehn waren dagegen. Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) hatte gegen den Entwurf seiner eigenen Verwaltung gestimmt – ein eher seltenes Abstimmungsverhalten.
Redaktion Unser Würmtal / zu
Mehr Verkehrssicherheit?
Planegger Gemeinderat hat beschlossen, die Bushaltestelle am Friedhof und am Feodor-Lynen-Gymnasium komplett umzubauen
Autofahrer auf der Germeringer Straße im östlichen Teil müssen sich demnächst auf noch mehr Staus einstellen. Grund: Der Gemeinderat hat jetzt mit knapper Mehrheit beschlossen, den verampelten Fußgängerüberweg am Friedhof und am Gymnasium komplett umzubauen, um mehr Verkehrssicherheit zu schaffen. Künftig werden die Omnibusbuchten wegfallen, die 25-Meter-Busse halten dann zum Ein- und Aussteigen quasi mitten auf der Straße. Ein Antrag der CSU, die Buchten im Gegenteil zu belassen und sogar noch auszubauen, wurde mit Stimmengleichheit von elf zu elf Stimmen abgelehnt.
Stark frequentiert
Der Haltepunkt am Gymnasium und Friedhof zählt zu den am meist frequentierten im Würmtal, hat der Allgemeine Fahrradclub ADFC beobachtet. Hunderte von Schülern überqueren hier täglich die ohnehin schon überlastete Germeringer Straße, dazu kommen Radfahrer und die Besucher des Friedhofs. Die Situation ist oft gefährlich, vor allem für spielende Kinder, die sich auch gegenseitig schubsen und in großen Trauben auf die Busse warten. Gefährdet sind auch Senioren.
Schon vor Jahren hatten verschiedene Fraktionen gefordert, die Haltestelle umzubauen, zuletzt hatte der Seniorenbeirat der Gemeinde einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Verwaltung hatte mehrere Varianten ausgearbeitet, die sich teilweise nur geringfügig unterschieden. Variante eins wurde von der Verwaltung favorisiert. Sie sieht einen Rückbau der Buchten vor und eine Versetzung der Ampelanlage, ganz konträr dazu die vierte Variante, die von der CSU-Fraktion favorisiert wurde und im Kern sogar den Ausbau der Buchten vorsieht. Die CSU-Variante würde etwa 500 000 Euro kosten, die anderen rund 350 000 Euro.
Ein Sicherheitsrisiko?
Im Gemeinderat wurde stundenlang leidenschaftlich diskutiert. Für die CSU argumentierte beispielsweise Philipp von Hirsch mit der Variante 4, wie sie die Stadt Nürnberg praktiziert. Stark frequentierte Haltestellen etwa an Schulen weisen hier grundsätzlich Buchten für die Busse auf – und zwar ganz dezidiert aus Sicherheitsgründen. Cornelia David (UPP), die an der Germeringer Straße wohnt, kritisierte das Verhalten vieler Autofahrer: „Viele fahren bei Rot über die Ampel, das ist denen völlig egal.“ Ein auf der Straße wartender Bus vergrößere die Gefahr für Kinder, auch deshalb, weil „es oft längere Zeit dauert, bis alle ein-oder ausgestiegen sind.“
Michael Book (CSU) orakelte: „Auf dieser Straße mit dem meisten Verkehr in Planegg werden sich die wartenden Autos dann noch weiter stauen. Es wird lange Rückstaus mit viel Lärm und Abgas für die Anwohner geben.“ Von Seiten der Verwaltung wurde allerdings betont, die meisten Busse würden nur etwa 15 Sekunden halten, das genüge in der Regel. Auch Adeline Spieleder (CSU) verteidigte den Entwurf ihrer Fraktion: „Der Halt der Omnibusse auf der Straße stellt ein Sicherheitsrisiko für Kinder dar, das ist bekannt.“ Auf der anderen Seite sahen Vertreter von Grünen, SPD und Grüner Gruppe 21 „keine Gefährdung von Kindern, wenn der Bus auf der Straße hält“ (Angelika Lawo). Auch Fritz Haugg (FDP), seines Zeichens Behindertenbeauftragter der Gemeinde, lobte die Verwaltungsvariante eins: „Sie gewährleistet Sicherheit auch bei Gelenkbussen.“
Die Befürworter dieser Variante sehen in Bussen, die auf der Straße halten, sozusagen natürliche Sperren für den fließenden Verkehr: Alles muss stehen bleiben, ein Überholen der Busse ist verboten, falls der Fahrer die Warnblinkanlage betätigt. Das allerdings setzt ein dizipliniertes Verhalten der Autofahrer voraus.
Bürgermeister stimmt gegen Verwaltung
Nachdem sich ein äußerst knappes Abstimmungsergebnis abzeichnete – bei der CSU fehlte Michaela Erdmann – schlug Florian Grosselfinger (CSU) vor, die Einführung von Tempo 30 an dieser Haltestelle zu prüfen. Dazu müsste das Landratsamt München zustimmen. In München, etwa auf der Verdistraße, wird Tempo 30 an Haltestellen längst praktiziert. Darauf einigten sich alle. Die Abstimmung endete mit elf gegen elf Stimmen für die von der CSU favorisierte Variante, die damit abgelehnt war. Für die Verwaltungsvariante eins stimmten 12 Gemeinderäte, zehn waren dagegen. Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) hatte gegen den Entwurf seiner eigenen Verwaltung gestimmt – ein eher seltenes Abstimmungsverhalten.
Redaktion Unser Würmtal / zu
Mehr Verkehrssicherheit?
Planegger Gemeinderat hat beschlossen, die Bushaltestelle am Friedhof und am Feodor-Lynen-Gymnasium komplett umzubauen
Autofahrer auf der Germeringer Straße im östlichen Teil müssen sich demnächst auf noch mehr Staus einstellen. Grund: Der Gemeinderat hat jetzt mit knapper Mehrheit beschlossen, den verampelten Fußgängerüberweg am Friedhof und am Gymnasium komplett umzubauen, um mehr Verkehrssicherheit zu schaffen. Künftig werden die Omnibusbuchten wegfallen, die 25-Meter-Busse halten dann zum Ein- und Aussteigen quasi mitten auf der Straße. Ein Antrag der CSU, die Buchten im Gegenteil zu belassen und sogar noch auszubauen, wurde mit Stimmengleichheit von elf zu elf Stimmen abgelehnt.
Stark frequentiert
Der Haltepunkt am Gymnasium und Friedhof zählt zu den am meist frequentierten im Würmtal, hat der Allgemeine Fahrradclub ADFC beobachtet. Hunderte von Schülern überqueren hier täglich die ohnehin schon überlastete Germeringer Straße, dazu kommen Radfahrer und die Besucher des Friedhofs. Die Situation ist oft gefährlich, vor allem für spielende Kinder, die sich auch gegenseitig schubsen und in großen Trauben auf die Busse warten. Gefährdet sind auch Senioren.
Schon vor Jahren hatten verschiedene Fraktionen gefordert, die Haltestelle umzubauen, zuletzt hatte der Seniorenbeirat der Gemeinde einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Verwaltung hatte mehrere Varianten ausgearbeitet, die sich teilweise nur geringfügig unterschieden. Variante eins wurde von der Verwaltung favorisiert. Sie sieht einen Rückbau der Buchten vor und eine Versetzung der Ampelanlage, ganz konträr dazu die vierte Variante, die von der CSU-Fraktion favorisiert wurde und im Kern sogar den Ausbau der Buchten vorsieht. Die CSU-Variante würde etwa 500 000 Euro kosten, die anderen rund 350 000 Euro.
Ein Sicherheitsrisiko?
Im Gemeinderat wurde stundenlang leidenschaftlich diskutiert. Für die CSU argumentierte beispielsweise Philipp von Hirsch mit der Variante 4, wie sie die Stadt Nürnberg praktiziert. Stark frequentierte Haltestellen etwa an Schulen weisen hier grundsätzlich Buchten für die Busse auf – und zwar ganz dezidiert aus Sicherheitsgründen. Cornelia David (UPP), die an der Germeringer Straße wohnt, kritisierte das Verhalten vieler Autofahrer: „Viele fahren bei Rot über die Ampel, das ist denen völlig egal.“ Ein auf der Straße wartender Bus vergrößere die Gefahr für Kinder, auch deshalb, weil „es oft längere Zeit dauert, bis alle ein-oder ausgestiegen sind.“
Michael Book (CSU) orakelte: „Auf dieser Straße mit dem meisten Verkehr in Planegg werden sich die wartenden Autos dann noch weiter stauen. Es wird lange Rückstaus mit viel Lärm und Abgas für die Anwohner geben.“ Von Seiten der Verwaltung wurde allerdings betont, die meisten Busse würden nur etwa 15 Sekunden halten, das genüge in der Regel. Auch Adeline Spieleder (CSU) verteidigte den Entwurf ihrer Fraktion: „Der Halt der Omnibusse auf der Straße stellt ein Sicherheitsrisiko für Kinder dar, das ist bekannt.“ Auf der anderen Seite sahen Vertreter von Grünen, SPD und Grüner Gruppe 21 „keine Gefährdung von Kindern, wenn der Bus auf der Straße hält“ (Angelika Lawo). Auch Fritz Haugg (FDP), seines Zeichens Behindertenbeauftragter der Gemeinde, lobte die Verwaltungsvariante eins: „Sie gewährleistet Sicherheit auch bei Gelenkbussen.“
Die Befürworter dieser Variante sehen in Bussen, die auf der Straße halten, sozusagen natürliche Sperren für den fließenden Verkehr: Alles muss stehen bleiben, ein Überholen der Busse ist verboten, falls der Fahrer die Warnblinkanlage betätigt. Das allerdings setzt ein dizipliniertes Verhalten der Autofahrer voraus.
Bürgermeister stimmt gegen Verwaltung
Nachdem sich ein äußerst knappes Abstimmungsergebnis abzeichnete – bei der CSU fehlte Michaela Erdmann – schlug Florian Grosselfinger (CSU) vor, die Einführung von Tempo 30 an dieser Haltestelle zu prüfen. Dazu müsste das Landratsamt München zustimmen. In München, etwa auf der Verdistraße, wird Tempo 30 an Haltestellen längst praktiziert. Darauf einigten sich alle. Die Abstimmung endete mit elf gegen elf Stimmen für die von der CSU favorisierte Variante, die damit abgelehnt war. Für die Verwaltungsvariante eins stimmten 12 Gemeinderäte, zehn waren dagegen. Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) hatte gegen den Entwurf seiner eigenen Verwaltung gestimmt – ein eher seltenes Abstimmungsverhalten.
Redaktion Unser Würmtal / zu