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Politik | | von Unser Würmtal
Kein Vergnügen auf Kufen in Planegg
Kein Vergnügen auf Kufen in Planegg

Planegger Eiswunder setzt aus

Angesichts knapper Energie diskutierten die Planegger Gemeinderäte über eine Fortführung der Winter-Attraktion

Gemeinderatsvotum mit 14 gegen 5 Stimmen gegen Kunsteisfläche

Seit fast 20 Jahren betreibt die Gemeinde Planegg die Eisfläche am Feodor-Lynen-Gymnasium. Angesichts knapper Energie diskutierten die Gemeinderäte in den vergangenen Wochen über eine Fortführung der Winter-Attraktion. Auch Umfragen (wie bei Unser Würmtal) und Unter­schriften­aktionen fanden statt. Nach einer langen und emotional geführten Rats­diskus­sion steht das endgültige Ergebnis fest: in diesem Jahr kratzen keine Kufen in Planegg.

Kurz gefasst beschäftigten sich die vielen emotional geführten Diskussions­beiträge der Planegger Rats­mit­glieder mit diesen Aspekten: Kann man sich das Eiswunder in Zeiten wie diesen erlauben oder gilt es, Solidarität zu zeigen und Gas zu sparen? Lassen sich die Energiekosten von rund 177.000 kWh pro Saison rechtfertigen? Oder vielleicht nur die Hälfte davon? Was passiert mit Spaß und Gesundheit oder sind die Jugendlichen von heute längst weiter und lehnen das Eiswunder aus moralischen Gesichts­punkten ab?

Im aus Krankheitsgründen stark dezimierten Planegger Rat (nur 19 statt 25 waren anwesend) herrschten „drei Gruppen“ vor, wie Florian Großelfinger (CSU) beobachtete: „die Globalgalaktische“, „die Gruppe, die sich primär darauf bezieht, dass der Winter hart wird“ und „das kleine gallische Dorf“, das zwar sparen, aber dennoch ein eingeschränktes Eiswunder anbieten wollte.

„Weihnachten auf dem Eis XXL“

Sein Antrag an den Rat war ein Kompromiss mit Eisöffnungszeiten in den Ferien und an kalten Tagen, den er im Laufe der Diskussion noch einmal reduzierte auf Öffnungszeiten über Weihnachten. „Lassen Sie uns ein positives Zeichen setzen!“, wandte er sich an seine Kollegen. „Wir fahren die Gemeinde nicht komplett runter, also können wir auch das Eiswunder eingeschränkt betreiben.“ Auch Fritz Haugg (FDP) empfahl ein „Weihnachten auf dem Eis XXL“ je nach Länge der Kälteperiode.

„Ich verstehe durchaus die Argumente, die gegen eine Öffnung sprechen. Aber vergessen wir bei all unseren Sorgen BITTE unsere Kinder und Jugendlichen nicht. Sie können am wenigsten dafür, dass unsere Gesellschaft in der Vergangenheit gravierende Fehler gemacht hat“, argumentierte Peter von Schall-Riaucour (PP&M) in seiner wegen Krankheit durch Fraktionskollege Philipp Pollems vorgetragenen Rede. So wie Großelfinger stellte sich auch von Schall-Riaucour hinter den Kompromiss.

Verwaltung für eine 2023-Planung

Die Grünen-Fraktion hieß dies nicht gut. Bastian Stibbe stellte im Namen seiner Fraktionskollegen die Werteabwägung in den Raum: „Spaß auf der Eisfläche oder genug Gas für alle“ und forderte eine Vorbildhaltung in Sachen Energiesparen. Auch die grüneGruppe21 stellte sich auf diese Seite. „Das Eiswunder steht für uns überhaupt nicht zur Diskussion“, meinte Angelika Lawo. Als Lehrerin am Feodor-Lynen-Gymnasium beobachte sie, dass sich die Jugendlichen vielmehr Gedanken um Alternativen machen würden und eine Eisfläche nicht mehr in Betracht ziehen würden.

Und letztendlich waren auch die Vorschläge der Verwaltung in dieser Richtung einzuordnen. „Alle arbeiten schon an Notfallplänen für den Katastrophenfall“, erklärte Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU). Es gehe um das Vorhalten von Energiereserven und um Solidarität. Er forderte, in diesem Jahr zurückzustecken, „damit wir für alle die Situation erträglich machen können.“ Fürs nächste Jahr wünschte er sich ein „vernünftiges Herangehen für ein sinnvolles neues Konzept des Eiswunders.“

„Kleines gallische Dorf“ der Befürworter

Bei der teils hitzig geführten Diskussion blieb für Bela Bach (SPD) das „Faktenbasierte“ auf der Strecke. Sie forderte Modelle, die genau zeigten, wann wie viel Gas und Strom verwendet würden, um sinnvoll entscheiden zu können. „Ich spreche für die Kinder und Jugendlichen, die hier keine Stimme haben“, meinte sie. „Denn es geht nicht nur einfach um Spaß, sondern es geht um mentale und körperliche Gesundheit. Die öffentliche Vorsorge der Gemeinde fängt hier an!“, betonte Bach und erntete viel Applaus vom Publikums.

Ein kleines Einlenken in die unnachgiebigen Fronten unternahm Felix Kempf (SPD). Er verwies auf die Eishalle in Germering und beantragte einen Eisbus für Schulen und Kindereinrichtungen. Nach zwei Sunden Diskussion fand sich keine Mehrheit für Großelfingers Kompromiss. Mit 14 gegen 5 Stimmen wurde der Kompromissantrag abgelehnt.

14 Befürworter und 5 Gegenstimmen fanden sich dagegen zum Verwaltungsvorschlag, den Betrieb der Kunsteisfläche für die Saison 2022/23 auszusetzen, wobei Kempfs Eisbus 16 Befürworter und drei Gegenstimmen fand. Insofern nahm Großelfinger das Abstimmungsergebnis schon vorweg, als er im allerersten Redebeitrag des Abends vom „kleinen gallischen Dorf“ sprach, das sich vehement gegen die Stilllegung des Eiswunder wehrte.

Lesen Sie auch den Kommentar zur Entscheidung im Planegger Gemeinderat - Umfrage undemokratisch?

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Angesichts knapper Energie diskutierten die Planegger Gemeinderäte über eine Fortführung der Winter-Attraktion

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Gemeinderatsvotum mit 14 gegen 5 Stimmen gegen Kunsteisfläche

Seit fast 20 Jahren betreibt die Gemeinde Planegg die Eisfläche am Feodor-Lynen-Gymnasium. Angesichts knapper Energie diskutierten die Gemeinderäte in den vergangenen Wochen über eine Fortführung der Winter-Attraktion. Auch Umfragen (wie bei Unser Würmtal) und Unter­schriften­aktionen fanden statt. Nach einer langen und emotional geführten Rats­diskus­sion steht das endgültige Ergebnis fest: in diesem Jahr kratzen keine Kufen in Planegg.

Kurz gefasst beschäftigten sich die vielen emotional geführten Diskussions­beiträge der Planegger Rats­mit­glieder mit diesen Aspekten: Kann man sich das Eiswunder in Zeiten wie diesen erlauben oder gilt es, Solidarität zu zeigen und Gas zu sparen? Lassen sich die Energiekosten von rund 177.000 kWh pro Saison rechtfertigen? Oder vielleicht nur die Hälfte davon? Was passiert mit Spaß und Gesundheit oder sind die Jugendlichen von heute längst weiter und lehnen das Eiswunder aus moralischen Gesichts­punkten ab?

Im aus Krankheitsgründen stark dezimierten Planegger Rat (nur 19 statt 25 waren anwesend) herrschten „drei Gruppen“ vor, wie Florian Großelfinger (CSU) beobachtete: „die Globalgalaktische“, „die Gruppe, die sich primär darauf bezieht, dass der Winter hart wird“ und „das kleine gallische Dorf“, das zwar sparen, aber dennoch ein eingeschränktes Eiswunder anbieten wollte.

„Weihnachten auf dem Eis XXL“

Sein Antrag an den Rat war ein Kompromiss mit Eisöffnungszeiten in den Ferien und an kalten Tagen, den er im Laufe der Diskussion noch einmal reduzierte auf Öffnungszeiten über Weihnachten. „Lassen Sie uns ein positives Zeichen setzen!“, wandte er sich an seine Kollegen. „Wir fahren die Gemeinde nicht komplett runter, also können wir auch das Eiswunder eingeschränkt betreiben.“ Auch Fritz Haugg (FDP) empfahl ein „Weihnachten auf dem Eis XXL“ je nach Länge der Kälteperiode.

„Ich verstehe durchaus die Argumente, die gegen eine Öffnung sprechen. Aber vergessen wir bei all unseren Sorgen BITTE unsere Kinder und Jugendlichen nicht. Sie können am wenigsten dafür, dass unsere Gesellschaft in der Vergangenheit gravierende Fehler gemacht hat“, argumentierte Peter von Schall-Riaucour (PP&M) in seiner wegen Krankheit durch Fraktionskollege Philipp Pollems vorgetragenen Rede. So wie Großelfinger stellte sich auch von Schall-Riaucour hinter den Kompromiss.

Verwaltung für eine 2023-Planung

Die Grünen-Fraktion hieß dies nicht gut. Bastian Stibbe stellte im Namen seiner Fraktionskollegen die Werteabwägung in den Raum: „Spaß auf der Eisfläche oder genug Gas für alle“ und forderte eine Vorbildhaltung in Sachen Energiesparen. Auch die grüneGruppe21 stellte sich auf diese Seite. „Das Eiswunder steht für uns überhaupt nicht zur Diskussion“, meinte Angelika Lawo. Als Lehrerin am Feodor-Lynen-Gymnasium beobachte sie, dass sich die Jugendlichen vielmehr Gedanken um Alternativen machen würden und eine Eisfläche nicht mehr in Betracht ziehen würden.

Und letztendlich waren auch die Vorschläge der Verwaltung in dieser Richtung einzuordnen. „Alle arbeiten schon an Notfallplänen für den Katastrophenfall“, erklärte Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU). Es gehe um das Vorhalten von Energiereserven und um Solidarität. Er forderte, in diesem Jahr zurückzustecken, „damit wir für alle die Situation erträglich machen können.“ Fürs nächste Jahr wünschte er sich ein „vernünftiges Herangehen für ein sinnvolles neues Konzept des Eiswunders.“

„Kleines gallische Dorf“ der Befürworter

Bei der teils hitzig geführten Diskussion blieb für Bela Bach (SPD) das „Faktenbasierte“ auf der Strecke. Sie forderte Modelle, die genau zeigten, wann wie viel Gas und Strom verwendet würden, um sinnvoll entscheiden zu können. „Ich spreche für die Kinder und Jugendlichen, die hier keine Stimme haben“, meinte sie. „Denn es geht nicht nur einfach um Spaß, sondern es geht um mentale und körperliche Gesundheit. Die öffentliche Vorsorge der Gemeinde fängt hier an!“, betonte Bach und erntete viel Applaus vom Publikums.

Ein kleines Einlenken in die unnachgiebigen Fronten unternahm Felix Kempf (SPD). Er verwies auf die Eishalle in Germering und beantragte einen Eisbus für Schulen und Kindereinrichtungen. Nach zwei Sunden Diskussion fand sich keine Mehrheit für Großelfingers Kompromiss. Mit 14 gegen 5 Stimmen wurde der Kompromissantrag abgelehnt.

14 Befürworter und 5 Gegenstimmen fanden sich dagegen zum Verwaltungsvorschlag, den Betrieb der Kunsteisfläche für die Saison 2022/23 auszusetzen, wobei Kempfs Eisbus 16 Befürworter und drei Gegenstimmen fand. Insofern nahm Großelfinger das Abstimmungsergebnis schon vorweg, als er im allerersten Redebeitrag des Abends vom „kleinen gallischen Dorf“ sprach, das sich vehement gegen die Stilllegung des Eiswunder wehrte.

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Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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