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Gesellschaft | | von Repair Café Gauting
Auch Landrat Stefan Frey und der 2. Bürgermeister Jürgen Sklarek gratulierten zum Jubiläum (Foto: Repair Café Gauting)
Auch Landrat Stefan Frey und der 2. Bürgermeister Jürgen Sklarek gratulierten zum Jubiläum (Foto: Repair Café Gauting)

Repair Café Gauting feiert ein Jahrzehnt

Licht und Schatten lagen über dem 10-jährigen Jubiläum der Gautinger Reparatur-Initiative

Mit prominenten Gästen, der Presse, den Kollegen vom Starnberger Repair Café und 58 Besuchern mit ihren defekten Dingen fand das Jubiläums-Repair Café Gauting statt. Landrat Stefan Frey und der 2. Bürgermeister Jürgen Sklarek gratulierten und würdigten das mittlerweile 10 Jahre andauernde Engagement der Reparateur*innen und von Organisatorin Christiane Lüst. 10 Jahre reparieren, das bedeutet bei über 60% Erfolgsquote: es wurden ungefähr 2900 Dinge, vor allem elektrische und elektronische Geräte, wieder zum Leben erweckt und nicht weggeworfen und nicht neu gekauft.

Dunkle Wolken

Am Tag des Jubiläums fand zum ersten Mal das Experiment statt, die Räume der alten Pizzeria im Bahnhof mit einer elektrischen Heizung auf Betriebstemperatur zu bringen. Es ist gescheitert. Die Reparateur*innen und die Besucher*innen mussten während der Wartezeiten stundenlang frieren. Die Gemeinde Gauting will wegen weitreichender Sparmaßnahmen bei allen Förderungen leider keinen Euro mehr in die Wartung der Heizung investieren. Das Orga-Team muss nun zwischen den Alternativen wählen, entweder die Zahl der Starkstromheizungen auf drei zu erhöhen oder nur noch von Mai bis September zu reparieren.

Licht am Horizont

Zu Hilfe kommt jetzt vielleicht das Förderprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz. Es will Nonprofit-Reparaturinitiativen fördern, weil sie mit ihrem Einsatz und ihrer Hilfe zur Selbsthilfe aktiv zu Abfallvermeidung, Klimaschutz und zu nachhaltigem Konsum durch Verlängerung der Lebens- und Nutzungsdauer von Alltagsgegenständen und haushaltsüblichen Gebrauchsgegenständen beitragen.

Es zeichnet sich immer mehr ab, dass sich ehrenamtliches Engagement neben einem großen Zeitaufwand in Zukunft auch selbst finanzieren muss, weil die Gemeinden kein Geld mehr dafür einplanen können und wollen. Eine äußerst bedenkliche Entwicklung, obwohl eine besonders beliebte Phrase bei Politikern im Wahlkampf lautet: "Das Ehrenamt ist der Kitt der Gesellschaft." Steuert unsere Gesellschaft auf einen Scherbenhaufen zu wenn der Kitt bröselt? Ist das Ehrenamt bald nur noch "nice to have"?

Quelle: Repair Café Gauting

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Repair Café Gauting feiert ein Jahrzehnt

Licht und Schatten lagen über dem 10-jährigen Jubiläum der Gautinger Reparatur-Initiative

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Mit prominenten Gästen, der Presse, den Kollegen vom Starnberger Repair Café und 58 Besuchern mit ihren defekten Dingen fand das Jubiläums-Repair Café Gauting statt. Landrat Stefan Frey und der 2. Bürgermeister Jürgen Sklarek gratulierten und würdigten das mittlerweile 10 Jahre andauernde Engagement der Reparateur*innen und von Organisatorin Christiane Lüst. 10 Jahre reparieren, das bedeutet bei über 60% Erfolgsquote: es wurden ungefähr 2900 Dinge, vor allem elektrische und elektronische Geräte, wieder zum Leben erweckt und nicht weggeworfen und nicht neu gekauft.

Dunkle Wolken

Am Tag des Jubiläums fand zum ersten Mal das Experiment statt, die Räume der alten Pizzeria im Bahnhof mit einer elektrischen Heizung auf Betriebstemperatur zu bringen. Es ist gescheitert. Die Reparateur*innen und die Besucher*innen mussten während der Wartezeiten stundenlang frieren. Die Gemeinde Gauting will wegen weitreichender Sparmaßnahmen bei allen Förderungen leider keinen Euro mehr in die Wartung der Heizung investieren. Das Orga-Team muss nun zwischen den Alternativen wählen, entweder die Zahl der Starkstromheizungen auf drei zu erhöhen oder nur noch von Mai bis September zu reparieren.

Licht am Horizont

Zu Hilfe kommt jetzt vielleicht das Förderprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz. Es will Nonprofit-Reparaturinitiativen fördern, weil sie mit ihrem Einsatz und ihrer Hilfe zur Selbsthilfe aktiv zu Abfallvermeidung, Klimaschutz und zu nachhaltigem Konsum durch Verlängerung der Lebens- und Nutzungsdauer von Alltagsgegenständen und haushaltsüblichen Gebrauchsgegenständen beitragen.

Es zeichnet sich immer mehr ab, dass sich ehrenamtliches Engagement neben einem großen Zeitaufwand in Zukunft auch selbst finanzieren muss, weil die Gemeinden kein Geld mehr dafür einplanen können und wollen. Eine äußerst bedenkliche Entwicklung, obwohl eine besonders beliebte Phrase bei Politikern im Wahlkampf lautet: "Das Ehrenamt ist der Kitt der Gesellschaft." Steuert unsere Gesellschaft auf einen Scherbenhaufen zu wenn der Kitt bröselt? Ist das Ehrenamt bald nur noch "nice to have"?

Quelle: Repair Café Gauting

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