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Würmtal | | von Unser Würmtal
Schauspielerin Ursula Erber mit Franz Jaquet, der den VHS-WebTalk moderierte (Foto: vhs Würmtal)
Schauspielerin Ursula Erber mit Franz Jaquet, der den VHS-WebTalk moderierte (Foto: vhs Würmtal)

Kunstreiterin, Seiltänzerin und Naturforscherin

Sie ist 87 Jahre alt, hat ihren Beruf als Schauspielerin noch nicht an den Nagel gehängt, spielt seit 14 Jahren die „längste Rolle ihres Lebens“, hat in ihrem anstrengenden Leben nichts vermisst und liebt Hafenstädte: Ursula Erber, vielen bekannt als „Theresa Brunner“ aus der BR-Serie „Dahoam is Dahoam“ erzählte im Web-Talk der vhs Würmtal über ihr bewegtes und erfülltes Leben.

Leidenschaft und Freude

Leidenschaft und Freude an dem, was man tut, scheinen die Garanten dafür zu sein, auch noch im Alter Esprit zu versprühen und sich ein blendendes Aussehen zu bewahren. Ursula Erber jedenfalls könnte als Galionsfigur einer derartigen Werbekampagne voranstehen. Der Kaffee, den sie in der Hand hält, habe sie jetzt wieder fit gemacht, sagt sie zum Anfang des Live-Talks mit VHSVorstand Franz Jacquet, der durchs Gespräch führte.

Ihr Tag sei vollgepackt mit Drehstunden für die Serie „Dahoam is Dahoam“ gewesen, über die sie aber nicht hauptsächlich sprechen möchte. Denn auch ohne den Publikumserfolg aus bayerischer Produktion war und ist das Leben von Ursula Erber spannend, erfüllt und facettenreich. Franz Jacquet vergleicht dessen einzelne Stationen mit der im Starnberger See entspringenden Würm, die sich dann durch Planegg, Obermenzing und Dachau vorbei in die Amper fließt, weiter in die Isar, um schließlich über die Donau mit der Elbe in Hamburg zu enden. Auch wenn diese Beschreibung geografisch eher abenteuerlich erscheint, kann damit ein wunderbar passender Vergleich zum Leben von Ursula Erber angestellt werden.

1934 in München geboren und zunächst aufgewachsen in Starnberg, das die Bildhauer-Familie wegen der „lärmenden Eisenbahn“ bald Richtung Obermenzing verlässt, verbringt Ursula Erber ihre restliche Kindheit zusammen mit zwei Schwestern und einem Bruder in einem riesigen Garten.

„1000 Sachen“ habe sie im Kopf gehabt, wollte Kunstreiterin, Seiltänzerin und Naturforscherin werden, sagt sie. Wahrscheinlich war es die brillante Mischung aus einer blühenden Phantasie und einem unabänderlichen Willen, die sie zur Schauspielerei brachte. Denn als ihr als 16jährige beim Geldsammeln fürs Müttergenesungsheim die damalige Schauspielerin Maria Wimmer über den Weg lief, da sei ihr ohne zu zögern die Frage über die Lippen gekommen: „Sie, Frau Wimmer, was muss ich denn machen, um Schauspielerin zu werden?“. Deren Ratschlag folgend, eine gute und renommierte Schauspielschule zu suchen, absolvierte sie ihre Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule, um danach am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert zu werden.

Nachhilfe in Hochdeutsch

„Wie erging es Ihnen als Bayerin im Norden?“, will Franz Jacquet wissen? Noch immer denke sie an das „beste Rotkraut der Welt“, das es in den sogenannten „Kaffeeklappen“ gegeben hätte. Und an die „lustige Sprache“, die auch sie sicher als Bayerin für das norddeutsche Gehör mitgebracht hatte. An ihrem Hochdeutsch musste jedenfalls gefeilt werden: „Die haben mich ganz schön gezwiebelt, um das bayerische „A“ und das rollende „R“ auszuschleifen“, erinnert sie sich. Und auch daran, dass sie Hamburg und besonders den Hafen immer sehr geliebt und sich dort sehr wohl gefühlt hätte.

Sogar bis an den Sehnsuchtsort eines jeden Schauspielers, den Broadway, hatte sie es geschafft, als sie mit einem Ensemble dort eine Zeitlang auf Tournee war. Gespielt wurde allerdings in der Muttersprache, denn nach dem Krieg hatte es einige Deutsche dorthin verschlagen. Mit einer Mixtur aus englisch und französisch sei sie überall auf der Welt gut zurechtgekommen und habe immer „nur aus dem Koffer gelebt“. Sie habe es aber nie bereut, diesen Beruf gewählt zu haben; den jungen Leuten rate sie dennoch davon ab. Wenn Sie ihren Rat dann nicht befolgten und es trotzdem täten, dann seien sie mit den Eigenschaften ausgestattet, die man für die Schauspielerei brauche: Zähigkeit und ein eiserner Wille. Denn „vor die Kamera kommt man schnell, aber deswegen ist man noch lange kein Schauspieler“, weiß Ursula Erber.

„Keine Rolle“ mehr

Ob sie eine Traumrolle gehabt hätte, die sie aber niemals hätte spielen dürfen oder können, will jemand aus dem Live-Chat wissen. „Nein“, sagt sie; wenn eine Rolle mit einer anderen als mit ihr besetzt wurde, dann war es eben die passendere Schauspielerin dafür, kann Ursula Erber ganz ohne Neid zugeben. Dabei strahlt sie eine Zufriedenheit aus, die man nur haben kann, wenn man ein ganz und gar erfülltes Leben führte und immer noch führt.

Heute wohnt Ursula Erber „irgendwo im Würmtal“, weshalb sie auch als Gast bei der vhs-Reihe, in der interessante Persönlichkeit aus dem Würmtal über ihr Leben und Arbeiten erzählen, eingeladen wurde. Hier lebte sie auch schon mit ihrem dritten, bereits verstorbenen Mann; einem Lateinlehrer, der sich mit Spaniern untereinander in Latein verständigte, um ihnen dann ein „ganz schlechtes Latein“ zu attestieren.

Nach München war sie bereits nach ihrer zweiten gescheiterten Ehe und einer langen Theatertournee durch Nord- und Südamerika zurückgekehrt, wo sie ihre Heimatsprache sozusagen wieder „neu lernen musste“. Dass sie diese perfekt beherrscht, zeigt sie seit 2007 in der Rolle der grantelnden Uroma „Theres Brunner“ in der BR-Kultserie „Dahoam is Dahoam“. Darin mischt sie mit ihrem Charm und Witz regelmäßig die Familie Brunner auf, steht ihren Liebsten aber auch mit Rat und Tat zur Seite.

Es scheint so, als wäre Ursula Erber in dieser Rolle ganz bei sich selbst angekommen, denn schließlich hat sie auch privat schon zwei Urenkelinnen, zu denen sie ein inniges Verhältnis hat. Und wenn Theres sagt: „I hob Mathe aa ned mögn“, dann passt dazu Ursula Erbers Antwort auf die Frage, wie sie früher in der Schule war: „beschissen“, sagt sie, ohne zu zögern.

Je länger sie die Theres drehe, desto mehr ähnele die Figur ihr selbst. Wie viel Ursula Erber in der „Giftwurz“ Therese Brunner steckt, das wissen wir nicht. Unbenommen ist aber beiden der wache, humorvolle Geist, der sicher ein Garant dafür ist, dass sowohl Theres als auch Ursula noch lange die „längste Rolle ihres Lebens“ spielen werden.

Redaktion: Isabelle Keck / Unser Würmtal

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Schauspielerin Ursula Erber mit Franz Jaquet, der den VHS-WebTalk moderierte (Foto: vhs Würmtal)
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Sie ist 87 Jahre alt, hat ihren Beruf als Schauspielerin noch nicht an den Nagel gehängt, spielt seit 14 Jahren die „längste Rolle ihres Lebens“, hat in ihrem anstrengenden Leben nichts vermisst und liebt Hafenstädte: Ursula Erber, vielen bekannt als „Theresa Brunner“ aus der BR-Serie „Dahoam is Dahoam“ erzählte im Web-Talk der vhs Würmtal über ihr bewegtes und erfülltes Leben.

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Leidenschaft und Freude

Leidenschaft und Freude an dem, was man tut, scheinen die Garanten dafür zu sein, auch noch im Alter Esprit zu versprühen und sich ein blendendes Aussehen zu bewahren. Ursula Erber jedenfalls könnte als Galionsfigur einer derartigen Werbekampagne voranstehen. Der Kaffee, den sie in der Hand hält, habe sie jetzt wieder fit gemacht, sagt sie zum Anfang des Live-Talks mit VHSVorstand Franz Jacquet, der durchs Gespräch führte.

Ihr Tag sei vollgepackt mit Drehstunden für die Serie „Dahoam is Dahoam“ gewesen, über die sie aber nicht hauptsächlich sprechen möchte. Denn auch ohne den Publikumserfolg aus bayerischer Produktion war und ist das Leben von Ursula Erber spannend, erfüllt und facettenreich. Franz Jacquet vergleicht dessen einzelne Stationen mit der im Starnberger See entspringenden Würm, die sich dann durch Planegg, Obermenzing und Dachau vorbei in die Amper fließt, weiter in die Isar, um schließlich über die Donau mit der Elbe in Hamburg zu enden. Auch wenn diese Beschreibung geografisch eher abenteuerlich erscheint, kann damit ein wunderbar passender Vergleich zum Leben von Ursula Erber angestellt werden.

1934 in München geboren und zunächst aufgewachsen in Starnberg, das die Bildhauer-Familie wegen der „lärmenden Eisenbahn“ bald Richtung Obermenzing verlässt, verbringt Ursula Erber ihre restliche Kindheit zusammen mit zwei Schwestern und einem Bruder in einem riesigen Garten.

„1000 Sachen“ habe sie im Kopf gehabt, wollte Kunstreiterin, Seiltänzerin und Naturforscherin werden, sagt sie. Wahrscheinlich war es die brillante Mischung aus einer blühenden Phantasie und einem unabänderlichen Willen, die sie zur Schauspielerei brachte. Denn als ihr als 16jährige beim Geldsammeln fürs Müttergenesungsheim die damalige Schauspielerin Maria Wimmer über den Weg lief, da sei ihr ohne zu zögern die Frage über die Lippen gekommen: „Sie, Frau Wimmer, was muss ich denn machen, um Schauspielerin zu werden?“. Deren Ratschlag folgend, eine gute und renommierte Schauspielschule zu suchen, absolvierte sie ihre Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule, um danach am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert zu werden.

Nachhilfe in Hochdeutsch

„Wie erging es Ihnen als Bayerin im Norden?“, will Franz Jacquet wissen? Noch immer denke sie an das „beste Rotkraut der Welt“, das es in den sogenannten „Kaffeeklappen“ gegeben hätte. Und an die „lustige Sprache“, die auch sie sicher als Bayerin für das norddeutsche Gehör mitgebracht hatte. An ihrem Hochdeutsch musste jedenfalls gefeilt werden: „Die haben mich ganz schön gezwiebelt, um das bayerische „A“ und das rollende „R“ auszuschleifen“, erinnert sie sich. Und auch daran, dass sie Hamburg und besonders den Hafen immer sehr geliebt und sich dort sehr wohl gefühlt hätte.

Sogar bis an den Sehnsuchtsort eines jeden Schauspielers, den Broadway, hatte sie es geschafft, als sie mit einem Ensemble dort eine Zeitlang auf Tournee war. Gespielt wurde allerdings in der Muttersprache, denn nach dem Krieg hatte es einige Deutsche dorthin verschlagen. Mit einer Mixtur aus englisch und französisch sei sie überall auf der Welt gut zurechtgekommen und habe immer „nur aus dem Koffer gelebt“. Sie habe es aber nie bereut, diesen Beruf gewählt zu haben; den jungen Leuten rate sie dennoch davon ab. Wenn Sie ihren Rat dann nicht befolgten und es trotzdem täten, dann seien sie mit den Eigenschaften ausgestattet, die man für die Schauspielerei brauche: Zähigkeit und ein eiserner Wille. Denn „vor die Kamera kommt man schnell, aber deswegen ist man noch lange kein Schauspieler“, weiß Ursula Erber.

„Keine Rolle“ mehr

Ob sie eine Traumrolle gehabt hätte, die sie aber niemals hätte spielen dürfen oder können, will jemand aus dem Live-Chat wissen. „Nein“, sagt sie; wenn eine Rolle mit einer anderen als mit ihr besetzt wurde, dann war es eben die passendere Schauspielerin dafür, kann Ursula Erber ganz ohne Neid zugeben. Dabei strahlt sie eine Zufriedenheit aus, die man nur haben kann, wenn man ein ganz und gar erfülltes Leben führte und immer noch führt.

Heute wohnt Ursula Erber „irgendwo im Würmtal“, weshalb sie auch als Gast bei der vhs-Reihe, in der interessante Persönlichkeit aus dem Würmtal über ihr Leben und Arbeiten erzählen, eingeladen wurde. Hier lebte sie auch schon mit ihrem dritten, bereits verstorbenen Mann; einem Lateinlehrer, der sich mit Spaniern untereinander in Latein verständigte, um ihnen dann ein „ganz schlechtes Latein“ zu attestieren.

Nach München war sie bereits nach ihrer zweiten gescheiterten Ehe und einer langen Theatertournee durch Nord- und Südamerika zurückgekehrt, wo sie ihre Heimatsprache sozusagen wieder „neu lernen musste“. Dass sie diese perfekt beherrscht, zeigt sie seit 2007 in der Rolle der grantelnden Uroma „Theres Brunner“ in der BR-Kultserie „Dahoam is Dahoam“. Darin mischt sie mit ihrem Charm und Witz regelmäßig die Familie Brunner auf, steht ihren Liebsten aber auch mit Rat und Tat zur Seite.

Es scheint so, als wäre Ursula Erber in dieser Rolle ganz bei sich selbst angekommen, denn schließlich hat sie auch privat schon zwei Urenkelinnen, zu denen sie ein inniges Verhältnis hat. Und wenn Theres sagt: „I hob Mathe aa ned mögn“, dann passt dazu Ursula Erbers Antwort auf die Frage, wie sie früher in der Schule war: „beschissen“, sagt sie, ohne zu zögern.

Je länger sie die Theres drehe, desto mehr ähnele die Figur ihr selbst. Wie viel Ursula Erber in der „Giftwurz“ Therese Brunner steckt, das wissen wir nicht. Unbenommen ist aber beiden der wache, humorvolle Geist, der sicher ein Garant dafür ist, dass sowohl Theres als auch Ursula noch lange die „längste Rolle ihres Lebens“ spielen werden.

Redaktion: Isabelle Keck / Unser Würmtal

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