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Wirtschaft | | von Unser Würmtal
Die Preise bei den Stadtwerken München (SWM) kennen nur eine Richtung und liegen 30 Prozent über dem Bundesdurchnitt (Grafik: AdobeStock/meegi)
Die Preise bei den Stadtwerken München (SWM) kennen nur eine Richtung und liegen 30 Prozent über dem Bundesdurchnitt (Grafik: AdobeStock/meegi)

SWM-Strompreis - unsozial und intransparent?

Andere Stadtwerke zeigen den Stadtwerken München, dass die Strompreise nicht gleich durch die Decke gehen müssen

Preispolitik der Stadtwerke München voll daneben!

Der Strom ist teuer – keine Frage. Doch wie hoch ist zu hoch in der heutigen Zeit? Was ist vertretbar? Können sich Kunden einbringen, um Kosten zu sparen und mit ihrem Engagement gleich auch noch etwas für die Energiewende zu tun?

Preis mehr als verdoppelt

Bei den Strompreisen der Stadtwerke München (SWM) klappen den Kunden einfach nur die Kinnladen herunter. Angekündigt zum 1. Januar sind statt jetzt 24 Cent pro Kilowattstunden (ct/kWh) satte 62 ct/kWh. Nach Protesten ruderten die Stadtwerke auf 52 bis 59 Cent zurück. Dies lässt sich kaum als Erfolg werten. Doch wie setzt sich der Preis zusammen, da doch die SWM auf ihren Ökostrom aus Wind, Wasser und Sonne stolz sind und dieser kaum etwas mit der Energiekrise zu tun haben könnte?

Zur Preispolitik erklärten die Stadtwerke ausweichend: „Die SWM beschaffen die für ihre Kunden benötigte Energie über einen längeren Beschaffungszeitraum hinweg: eine Strategie, die sichere und nachhaltige Beschaffung mit der Wahrnehmung von Chancen vereint. Dieses Vorgehen hat sich seit vielen Jahren bewährt und maßgeblich dazu beigetragen, dass die SWM einen überdurchschnittlichen Marktanteil haben, weil sie ihre Kunden stets zu fairen Preisen beliefern konnten.“

Günstiger im April?

Das Angebot an Ökostrom unterliege den gleichen Marktbedingungen wie Strom aus konventioneller Stromerzeugung, so die SWM. „Am Strommarkt gilt die „Merit Order“. Das heißt, dass für einen Zeitraum teuerste Kraftwerk bestimmt den Strompreis. Und das sind in der Regel Gaskraftwerke. Steigende Kosten bei der konventionellen Stromerzeugung und damit steigende Großhandelspreise wirken sich also im gleichen Maße auf die Preise für Ökostrom aus“, so die Erklärung der SWM.

Die aktuelle Preissteigerung begründen sie mit der „extremen Steigerung der Beschaffungskosten. „Dies hatte einen starken Einfluss auf die Endkundenpreise für 2023. Für April 2023 können die SWM wieder eine Preissenkung vornehmen.“ Diese langfristige Vorratspolitik lasse ein flexibles Reagieren auf den Strommarkt nicht zu. Aber eine kleine Erleichterung ist in Sicht: laut Pressemitteilung wird diese Preissenkung im April 2023 zehn ct/kWh betragen.

Münchner Spitzenpreis

„Merit Order“ hin oder her – andere Stadtwerke machen es den Münchnern vor, wie trotz Energiekrise die Strompreise nicht gleich durch die Decke gehen müssen. Denn im bundesweiten und auch im europäischen Durchschnitt sind die Münchner mit ihren Strompreisen Spitzenreiter. Der Europadurchschnitt bei den Stromkosten liegt bei 12 ct/kWh. Und zum Beispiel beim Nachbarn, den Lechwerken, lesen sich die Preissteigerungen moderater. Diese erhöhen ihre Strompreise von momentan 24 ct/kWh auf 35 ct/kWh ab Januar.

Selbst für Münchner Stadträte ist die SWM-Preispolitik schwer nachzuvollziehen. Da ist von schwierigen und wenig erfolgreichen Investitionen der SWM in Offshore-Windparks bei den Lofoten sowie Solaranlagen in Nordafrika die Rede. SWM-Aufsichtsratsvorsitzender ist übrigens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Daneben sitzen noch einige weitere Stadträte aus verschiedenen Fraktionen im Rat.

Strompreise Dauerthema

„Wir sind dort nicht die Mehrheit“, so Stadtrat Winfried Kaum. „Die Strompreise sind ein Dauerthema im Stadtrat“, bestätigte er. Als Mitglied im Umweltausschuss laufen bei ihm viele Beschwerden von Bürgern ein. Gerade brandaktuell: Kunden, die sich eine Wärmepumpe angeschafft haben, um ihren Teil zur Klimawende beizutragen, müssen bis zu 300 Prozent Preissteigerung hinnehmen. „Das ist absurd und konterkariert die Energiewende! Das verärgert die Bürger zu Recht. Die nutzen die Wärmepumpe dann besser nicht, sondern bleiben beim Gas.“

Kaum wünscht sich eine transparente Preispolitik, die für alle nachvollziehbar ist. Denn die Krise an sich sei schlimm, die hohen Münchner Preise machten es noch schlimmer. Und auch Stadtrat a.D. Frieder Vogelsgesang betonte: „Die Münchner Stadtwerke gehören zu den teuersten bundesweit, und es sollte jeder Kunde verstehen können, warum das so ist.“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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SWM-Strompreis - unsozial und intransparent?

Andere Stadtwerke zeigen den Stadtwerken München, dass die Strompreise nicht gleich durch die Decke gehen müssen

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Preispolitik der Stadtwerke München voll daneben!

Der Strom ist teuer – keine Frage. Doch wie hoch ist zu hoch in der heutigen Zeit? Was ist vertretbar? Können sich Kunden einbringen, um Kosten zu sparen und mit ihrem Engagement gleich auch noch etwas für die Energiewende zu tun?

Preis mehr als verdoppelt

Bei den Strompreisen der Stadtwerke München (SWM) klappen den Kunden einfach nur die Kinnladen herunter. Angekündigt zum 1. Januar sind statt jetzt 24 Cent pro Kilowattstunden (ct/kWh) satte 62 ct/kWh. Nach Protesten ruderten die Stadtwerke auf 52 bis 59 Cent zurück. Dies lässt sich kaum als Erfolg werten. Doch wie setzt sich der Preis zusammen, da doch die SWM auf ihren Ökostrom aus Wind, Wasser und Sonne stolz sind und dieser kaum etwas mit der Energiekrise zu tun haben könnte?

Zur Preispolitik erklärten die Stadtwerke ausweichend: „Die SWM beschaffen die für ihre Kunden benötigte Energie über einen längeren Beschaffungszeitraum hinweg: eine Strategie, die sichere und nachhaltige Beschaffung mit der Wahrnehmung von Chancen vereint. Dieses Vorgehen hat sich seit vielen Jahren bewährt und maßgeblich dazu beigetragen, dass die SWM einen überdurchschnittlichen Marktanteil haben, weil sie ihre Kunden stets zu fairen Preisen beliefern konnten.“

Günstiger im April?

Das Angebot an Ökostrom unterliege den gleichen Marktbedingungen wie Strom aus konventioneller Stromerzeugung, so die SWM. „Am Strommarkt gilt die „Merit Order“. Das heißt, dass für einen Zeitraum teuerste Kraftwerk bestimmt den Strompreis. Und das sind in der Regel Gaskraftwerke. Steigende Kosten bei der konventionellen Stromerzeugung und damit steigende Großhandelspreise wirken sich also im gleichen Maße auf die Preise für Ökostrom aus“, so die Erklärung der SWM.

Die aktuelle Preissteigerung begründen sie mit der „extremen Steigerung der Beschaffungskosten. „Dies hatte einen starken Einfluss auf die Endkundenpreise für 2023. Für April 2023 können die SWM wieder eine Preissenkung vornehmen.“ Diese langfristige Vorratspolitik lasse ein flexibles Reagieren auf den Strommarkt nicht zu. Aber eine kleine Erleichterung ist in Sicht: laut Pressemitteilung wird diese Preissenkung im April 2023 zehn ct/kWh betragen.

Münchner Spitzenpreis

„Merit Order“ hin oder her – andere Stadtwerke machen es den Münchnern vor, wie trotz Energiekrise die Strompreise nicht gleich durch die Decke gehen müssen. Denn im bundesweiten und auch im europäischen Durchschnitt sind die Münchner mit ihren Strompreisen Spitzenreiter. Der Europadurchschnitt bei den Stromkosten liegt bei 12 ct/kWh. Und zum Beispiel beim Nachbarn, den Lechwerken, lesen sich die Preissteigerungen moderater. Diese erhöhen ihre Strompreise von momentan 24 ct/kWh auf 35 ct/kWh ab Januar.

Selbst für Münchner Stadträte ist die SWM-Preispolitik schwer nachzuvollziehen. Da ist von schwierigen und wenig erfolgreichen Investitionen der SWM in Offshore-Windparks bei den Lofoten sowie Solaranlagen in Nordafrika die Rede. SWM-Aufsichtsratsvorsitzender ist übrigens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Daneben sitzen noch einige weitere Stadträte aus verschiedenen Fraktionen im Rat.

Strompreise Dauerthema

„Wir sind dort nicht die Mehrheit“, so Stadtrat Winfried Kaum. „Die Strompreise sind ein Dauerthema im Stadtrat“, bestätigte er. Als Mitglied im Umweltausschuss laufen bei ihm viele Beschwerden von Bürgern ein. Gerade brandaktuell: Kunden, die sich eine Wärmepumpe angeschafft haben, um ihren Teil zur Klimawende beizutragen, müssen bis zu 300 Prozent Preissteigerung hinnehmen. „Das ist absurd und konterkariert die Energiewende! Das verärgert die Bürger zu Recht. Die nutzen die Wärmepumpe dann besser nicht, sondern bleiben beim Gas.“

Kaum wünscht sich eine transparente Preispolitik, die für alle nachvollziehbar ist. Denn die Krise an sich sei schlimm, die hohen Münchner Preise machten es noch schlimmer. Und auch Stadtrat a.D. Frieder Vogelsgesang betonte: „Die Münchner Stadtwerke gehören zu den teuersten bundesweit, und es sollte jeder Kunde verstehen können, warum das so ist.“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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