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Wissenschaft | | von Unser Würmtal
Linus Väthröder und Felix Müller-Volbehr sowie deren Betreuer an der TUM Florian Rothmeyer (v.l.)
Linus Väthröder und Felix Müller-Volbehr sowie deren Betreuer an der TUM Florian Rothmeyer (v.l.)

TUM-Kolleg am OvTG in Gauting

Ein bundesweites Leuchtturmprojekt ist die Kooperation zwischen der TU München und dem Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium

Seit 2009 gibt es die naturwissenschaftliche Kooperation zwischen der Technischen Universität München (TUM) und dem Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG): das TUM-Kolleg. Ins Leben gerufen von der damaligen Studiendekanin Jutta Möhringer fördert das Projekt besonders begabte und an Naturwissenschaften interessierte Schüler der Oberstufe und zwar an einem Fördertag pro Schulwoche.

Wie funktioniert das?

Wie kommt ein Schüler zum Studium Generale? Und wie wissenschaftlich können Schülerarbeiten vorm Abitur sein? Sind Uni-Betrieb und Schüleralltag in Einklang zu bringen? Auf diese Fragen gab der Wissenschaftstag im Rahmen des TUM-Kollegs am Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG) Auskunft. Das TUM-Kolleg für 15 Schüler ist eine Förderung besonders begabter und interessierter Oberstufenschüler. Zusätzlich zum Oberstufenstoff haben sie an einem Tag in der Woche die Gelegenheit, Uni-Luft zu schnuppern.

Zunächst durchlaufen sie das Studium Generale an der TU München und lernen sämtliche Lehrstühle kennen. Dabei formt sich schon die Vorliebe für eine bestimmte Materie, ein spezielles Wissensgebiet, in dem sie begleitet von Dozenten und Professoren der TU ihre wissenschaftliche Facharbeit schreiben – auf Bachelorarbeit-Niveau. Praktika und Auslandsaufenthalte kommen zum Kolleg hinzu.

Schule fällt nicht aus

Jeweils eine Klasse im Jahrgang ist am OvTG für hochbegabte Schüler reserviert. Aus dieser Gruppe kommen die meisten Bewerbungen fürs Kolleg. Im Schnitt habe man pro Jahr 20 Bewerbungen, so Ralf Laupitz, Fachlehrer fürs Kolleg. „Bewerbungen erreichen uns aber auch aus dem gesamten Jahrgang, aus der näheren Umgebung und von weiter weg, wie aus Weilheim oder heuer aus Gars bei Mühlheim.“

Man wolle das TUM-Kolleg aber nicht auf Biegen und Brechen vollkriegen. „Wir wählen gezielt aus. Ausschlaggebend sind die Noten und Zeugnisse sowie das Bewerbungsgespräch.“ Schließlich hätten die Schüler ein großes Pensum zu bewältigen. Die Wissenschaftsarbeit läuft nicht zu Lasten der Schule. „Es fällt nichts aus!“, betonte Laupitz. „Das wäre keine Förderung, sondern Forderung. Wir sehen es als den Kernpunkt des Kollegs, dass der Schulstoff auf die übrigen vier Tage verteilt wird.“

Breitenwirkung

Gruppenbild von einigen TUM-Kollegiaten vor dem Gebäude des Forschungsreaktor der TUM mit Frederik Heidegger und Markus Stöckle (hinten, v.l.)
Gruppenbild von einigen TUM-Kollegiaten vor dem Gebäude des Forschungsreaktor der TUM mit Frederik Heidegger und Markus Stöckle (hinten, v.l.)

Die lange Geschichte des Kollegs am OvTG – und übrigens auch am Garchinger Werner-Heisenberg-Gymnasium - ist beispielgebend für andere Gymnasien, wie eins in Leipzig und eins in Lampertsheim, die sich am Wissenschaftstag viele Anregungen holten. Das ging einfach, denn der Wissenschaftstag fand zum wiederholten Male online statt. Die Gautinger Schulleiterin Sylke Wischnewski begrüßte die jungen Forscher, die Gäste aus dem Kultusministerium, der TU und der Politik.

„Dass heute hier so hochrangige Persönlichkeiten zusammenkommen, ist Ihnen zu verdanken“, wandte sie an die verantwortlichen Kollegen Markus Stöckle, Ralf Laupitz und Frederik Heideger.“ Das wissenschaftliche Angebot habe phantastische Formen angenommen. Es sei ein Leuchtturm-Projekt, der bundesweit Beispiele suche und in seiner Breitenwirkung weit über Gauting und Bayern hinausstrahle. Sie erwähnte das bereits vorliegende Konzept, dass Wissenschafts-Schule-Projekt auch in das neue G9 hinüberzunehmen. „Danke für die Spielräume, die wir dabei haben“, wandte sie sich ans Kultusministerium.

Livestream aus der Klinik

Besuch in der Chemie-Fakultät
Besuch in der Chemie-Fakultät

Stellvertretend für die große Bandbreite der vorgestellten wissenschaftlichen Arbeiten seien drei erwähnt: zum einen die Arbeit von Sebastian Jung über NFTs (Non-Fungible Token) als Blockchain-Formen. Jung forschte zu Nachweis und Echtheit dieser jungen Krypto-Technologie und entwickelte eine Webseite, die über das so genannte Washing Trading, über Gefahren und Bewertungen Auskunft gibt.

Felix Müller-Volbehr und Linus Väthröder meldeten sich mit Livestream aus der TU zum Wissenschaftstag. Sie hatten am Lehrstuhl für Fördertechnik, Material und Logistik zu Robotern und deren unterschiedliche Einsätze geforscht. Ebenfalls per Livestream schaltete sich Leonard Waggershausen zu. Er hatte in der Radiologischen Abteilung des Klinikums Rechts der Isar zur Rekanalisation von Blutgefäßen geforscht. Im Livestream zeigte er in einer Operationssimulation das Legen eines Stents.

Auf ein späteres Medizinstudium wollte er sich aber nicht festlegen. „Das Kolleg hat so viele Möglichkeiten aufgezeigt und uns Einblicke in wirklich sehr viele Studiengebiete gegeben. Das war phantastisch!“, dankte er. „Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert und würde am liebsten alles studieren“, schwärmte er und sprach seinen ganzen Kolleg-Team damit aus dem Herzen. Schulleiterin Wischnewski erklärte am Schluss per Chat begeistert: „Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Tag, die sympathische und substantielle Präsentation, die professionelle Vorbereitung und Durchführung. Da kann man als Schulleiterin nur stolz sein. Herzlichen Glückwunsch!“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Linus Väthröder und Felix Müller-Volbehr sowie deren Betreuer an der TUM Florian Rothmeyer (v.l.)
Linus Väthröder und Felix Müller-Volbehr sowie deren Betreuer an der TUM Florian Rothmeyer (v.l.)

TUM-Kolleg am OvTG in Gauting

Ein bundesweites Leuchtturmprojekt ist die Kooperation zwischen der TU München und dem Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium

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Seit 2009 gibt es die naturwissenschaftliche Kooperation zwischen der Technischen Universität München (TUM) und dem Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG): das TUM-Kolleg. Ins Leben gerufen von der damaligen Studiendekanin Jutta Möhringer fördert das Projekt besonders begabte und an Naturwissenschaften interessierte Schüler der Oberstufe und zwar an einem Fördertag pro Schulwoche.

Wie funktioniert das?

Wie kommt ein Schüler zum Studium Generale? Und wie wissenschaftlich können Schülerarbeiten vorm Abitur sein? Sind Uni-Betrieb und Schüleralltag in Einklang zu bringen? Auf diese Fragen gab der Wissenschaftstag im Rahmen des TUM-Kollegs am Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG) Auskunft. Das TUM-Kolleg für 15 Schüler ist eine Förderung besonders begabter und interessierter Oberstufenschüler. Zusätzlich zum Oberstufenstoff haben sie an einem Tag in der Woche die Gelegenheit, Uni-Luft zu schnuppern.

Zunächst durchlaufen sie das Studium Generale an der TU München und lernen sämtliche Lehrstühle kennen. Dabei formt sich schon die Vorliebe für eine bestimmte Materie, ein spezielles Wissensgebiet, in dem sie begleitet von Dozenten und Professoren der TU ihre wissenschaftliche Facharbeit schreiben – auf Bachelorarbeit-Niveau. Praktika und Auslandsaufenthalte kommen zum Kolleg hinzu.

Schule fällt nicht aus

Jeweils eine Klasse im Jahrgang ist am OvTG für hochbegabte Schüler reserviert. Aus dieser Gruppe kommen die meisten Bewerbungen fürs Kolleg. Im Schnitt habe man pro Jahr 20 Bewerbungen, so Ralf Laupitz, Fachlehrer fürs Kolleg. „Bewerbungen erreichen uns aber auch aus dem gesamten Jahrgang, aus der näheren Umgebung und von weiter weg, wie aus Weilheim oder heuer aus Gars bei Mühlheim.“

Man wolle das TUM-Kolleg aber nicht auf Biegen und Brechen vollkriegen. „Wir wählen gezielt aus. Ausschlaggebend sind die Noten und Zeugnisse sowie das Bewerbungsgespräch.“ Schließlich hätten die Schüler ein großes Pensum zu bewältigen. Die Wissenschaftsarbeit läuft nicht zu Lasten der Schule. „Es fällt nichts aus!“, betonte Laupitz. „Das wäre keine Förderung, sondern Forderung. Wir sehen es als den Kernpunkt des Kollegs, dass der Schulstoff auf die übrigen vier Tage verteilt wird.“

Breitenwirkung

Gruppenbild von einigen TUM-Kollegiaten vor dem Gebäude des Forschungsreaktor der TUM mit Frederik Heidegger und Markus Stöckle (hinten, v.l.)
Gruppenbild von einigen TUM-Kollegiaten vor dem Gebäude des Forschungsreaktor der TUM mit Frederik Heidegger und Markus Stöckle (hinten, v.l.)

Die lange Geschichte des Kollegs am OvTG – und übrigens auch am Garchinger Werner-Heisenberg-Gymnasium - ist beispielgebend für andere Gymnasien, wie eins in Leipzig und eins in Lampertsheim, die sich am Wissenschaftstag viele Anregungen holten. Das ging einfach, denn der Wissenschaftstag fand zum wiederholten Male online statt. Die Gautinger Schulleiterin Sylke Wischnewski begrüßte die jungen Forscher, die Gäste aus dem Kultusministerium, der TU und der Politik.

„Dass heute hier so hochrangige Persönlichkeiten zusammenkommen, ist Ihnen zu verdanken“, wandte sie an die verantwortlichen Kollegen Markus Stöckle, Ralf Laupitz und Frederik Heideger.“ Das wissenschaftliche Angebot habe phantastische Formen angenommen. Es sei ein Leuchtturm-Projekt, der bundesweit Beispiele suche und in seiner Breitenwirkung weit über Gauting und Bayern hinausstrahle. Sie erwähnte das bereits vorliegende Konzept, dass Wissenschafts-Schule-Projekt auch in das neue G9 hinüberzunehmen. „Danke für die Spielräume, die wir dabei haben“, wandte sie sich ans Kultusministerium.

Livestream aus der Klinik

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Besuch in der Chemie-Fakultät

Stellvertretend für die große Bandbreite der vorgestellten wissenschaftlichen Arbeiten seien drei erwähnt: zum einen die Arbeit von Sebastian Jung über NFTs (Non-Fungible Token) als Blockchain-Formen. Jung forschte zu Nachweis und Echtheit dieser jungen Krypto-Technologie und entwickelte eine Webseite, die über das so genannte Washing Trading, über Gefahren und Bewertungen Auskunft gibt.

Felix Müller-Volbehr und Linus Väthröder meldeten sich mit Livestream aus der TU zum Wissenschaftstag. Sie hatten am Lehrstuhl für Fördertechnik, Material und Logistik zu Robotern und deren unterschiedliche Einsätze geforscht. Ebenfalls per Livestream schaltete sich Leonard Waggershausen zu. Er hatte in der Radiologischen Abteilung des Klinikums Rechts der Isar zur Rekanalisation von Blutgefäßen geforscht. Im Livestream zeigte er in einer Operationssimulation das Legen eines Stents.

Auf ein späteres Medizinstudium wollte er sich aber nicht festlegen. „Das Kolleg hat so viele Möglichkeiten aufgezeigt und uns Einblicke in wirklich sehr viele Studiengebiete gegeben. Das war phantastisch!“, dankte er. „Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert und würde am liebsten alles studieren“, schwärmte er und sprach seinen ganzen Kolleg-Team damit aus dem Herzen. Schulleiterin Wischnewski erklärte am Schluss per Chat begeistert: „Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Tag, die sympathische und substantielle Präsentation, die professionelle Vorbereitung und Durchführung. Da kann man als Schulleiterin nur stolz sein. Herzlichen Glückwunsch!“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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