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Energiewende | | von Unser Würmtal
Montage Rotorblatt (Foto: Markus Pfeiffer)
Bald 20 Anlagen rund um Gauting? Rotorblattmontage am Starnberger See (Foto: Markus Pfeiffer)

Umstrittene Windenergie

Bürgerinitiativen legen ihre Sicht zu geplanten Windkraftanlagen in Gauting dar.

Die Bürgerinitiativen Energie-Umwelt-Gauting und Gegenwind Würmtal (BUEG) haben sich zum Ziel gesetzt, die geplanten zwanzig, je rund 255 m hohen Windkraftanlagen rund um Gauting zu verhindern. Im Rahmen einer von Anette Bäuerle moderierten Informationsveranstaltung im vollbesetzten Bosco zeigten Dr. Hieronymus Fischer und Bernhard Fliedner auf, dass das Vorhaben aus ihrer Sicht unsinnig ist. Der hiesige Wind sei mit 5 bis 6 Meter pro Sekunde zu schwach, um einen sinnvollen Beitrag zur Energieversorgung zu leisten und den Eingriff in die Natur mit Bodenversiegelung, Tötung von Vögeln und Fledermäusen sowie dem Abrieb von Mikroplastik zu rechtfertigen.

Zudem sei die Stromerzeugung zu schwankend, so dass deutlich mehr Eingriffe seitens der Netzbetreiber erforderlich seien. Am Beispiel der Gemeinde Berg führte Fischer aus, dass um die Versorgungssicherheit während der sogenannten Dunkelflauten zu gewährleisten, Batteriekapazitäten in der Größenordnung von 90.000 E-Autos vorgehalten werden müssten.

Bernhard Fliedner zeigte mit mehreren Montagen, wie sich der Anblick rund um Gauting verändern wird. Der Anblick von 20 Windrädern - mit den Planungen benachbarter Gemeinden - werde nicht bei allen Gautingern auf Verständnis stoßen.

Weiter führte Fiedler aus, dass wesentliche Beschlüsse im Gautinger Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung erfolgt seien, was bei Entscheidungen dieser Tragweite nicht hinnehmbar sei. Die Gemeinde versuche an den Bürger und an den Leitlinien des Regionalen Planungsverbandes vorbei, Fakten zu schaffen. So sollte insbesondere das Gebiet südlich von Buchendorf für Windräder tabu sein, weil dort Wespenbussard und Rotmilan zuhause sind. Folglich hat die Bürgerinitiative ein Bürgerbegehren initiiert, dass die Anlagen stoppen soll.

Klimawandel doch nicht so dramatisch?

Hauptredner des Abends war Prof. Fritz Vahrenholt. Als SPD-Umweltsenator in Hamburg, promovierter Chemiker, Buchautor, Manager in Energiekonzernen und Hochschullehrer kann er eine beeindruckende Vita aufweisen. Er ist auch als Kritiker der Energiewende – unter anderem auf Veranstaltungen der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung – hervorgetreten. Wer ein bisschen recherchiert, findet schnell weitere Bezüge zur Rechtsaußenpartei und zu einem pseudo-klimawissenschaftlichen industriepolitischen Lobbyverein.

Zudem vertritt Vahrenholt die Ansicht, dass der menschengemachte Klimawandel nicht so dramatisch sei, wie oft dargestellt. Er relativiert den Einfluss des Kohlendioxids als Klimagas und betont den Einfluss der Sonnenaktivität als Hauptverursacher. Damit widerspricht er den Erkenntnissen, der etablierten Klimaforscher, die ihm wiederum das bewusste Verdrehen und Leugnen wissenschaftlich gesicherter Fakten vorwerfen.

Die Energiewende verteuert laut Vahrenholt in unnötiger Weise die Energiekosten. Auch der Ausstieg aus der Kernenergie sei ein Fehler gewesen. Es sei eine Tatsache, dass die erneuerbaren Energieträger den Wegfall von Kernenergie und fossilen Energieträgern nicht kompensieren können.

Vahrenholt, Fischer, Fliedner

v. l. n. r.: Prof. Fritz Vahrenholt, Dr. Hieronymus Fischer, Bernhard Fliedner

Kritische Anmerkungen aus dem Publikum

Auch wenn die Vorträge großen Beifall aus dem Publikum fanden, meldeten sich im Anschluss im Rahmen einer Fragerunde auch gegenteilige Stimmen zu Wort.

Dr. Andreas Albath, Gemeinderat UBG merkte an, dass die pro-aktive Planung der Gemeinde darauf abzielt, das Baurecht in Bürgerhand zu behalten, anstatt ortsfremde Investoren zum Zuge kommen zu zulassen. Außerdem habe es eine öffentlichen Gemeinderatssitzung und eine Informationsveranstaltung am 08.11.2023 im Bosco gegeben.

Robert Sing, dessen Ingenieurbüro die Projektleitung für die hiesigen Windkraftanlagen übernommen hat, äußerte de Meinung, dass versucht worden sei, den Anwesenden einen Bären aufzubinden, etwa zur Aussage, dass die Rotorblätter von toten Insekten gereinigt werden müssten: „Kein Windmüller wäscht Insekten von den Windrädern ab!“ Die Aussage von 60 bis 80 kg Mikroplastik pro Jahr und Flügel, die in die Umwelt gelangen sollen, hält er ebenso haltlos. In der Natur gebe es einen hohen Teil an Mikroplastikaus aus Reifenabrieb, was nachgewiesen ist. Dass WEA-Rotorblätter sich so auflösen, stimme einfach nicht.

Fazit

Es wird versucht die starken Schwankungen in der Stromproduktion, wie am Beispiel Berg von Dr. Hieronymus Fischer dargelegt, über verschiedene Techniken in den Griff zu bekommen: Pumpspeicher, Batteriespeicher und Umwandlung in leichter speicherbaren Wasserstoff. Es gibt z.B. Pläne im Kraillinger Tanklager eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff zu errichten. Der Strom könnten zum Teil über Leitungen des Regionalwerk Würmtal fließen.

Die Bürgerinitiativen wollen die geplanten zwanzig, je rund 255 m hohen Windkraftanlagen rund um Gauting zu verhindern. Benötigt werden 2000 Unterschriften, um ein Bürgerbegehren abhalten zu können. Ob dieses die Anlagen dann tatsächlich stoppen könnte, steht angesichts des bestehenden Baurechts auf einem anderen Blatt. Zudem sind mehr als die Hälfte der Anlagen außerhalb der Gautinger Gemeindegebiets geplant.

Redaktion Unser Würmtal / tc

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Montage Rotorblatt (Foto: Markus Pfeiffer)
Bald 20 Anlagen rund um Gauting? Rotorblattmontage am Starnberger See (Foto: Markus Pfeiffer)

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Zudem sei die Stromerzeugung zu schwankend, so dass deutlich mehr Eingriffe seitens der Netzbetreiber erforderlich seien. Am Beispiel der Gemeinde Berg führte Fischer aus, dass um die Versorgungssicherheit während der sogenannten Dunkelflauten zu gewährleisten, Batteriekapazitäten in der Größenordnung von 90.000 E-Autos vorgehalten werden müssten.

Bernhard Fliedner zeigte mit mehreren Montagen, wie sich der Anblick rund um Gauting verändern wird. Der Anblick von 20 Windrädern - mit den Planungen benachbarter Gemeinden - werde nicht bei allen Gautingern auf Verständnis stoßen.

Weiter führte Fiedler aus, dass wesentliche Beschlüsse im Gautinger Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung erfolgt seien, was bei Entscheidungen dieser Tragweite nicht hinnehmbar sei. Die Gemeinde versuche an den Bürger und an den Leitlinien des Regionalen Planungsverbandes vorbei, Fakten zu schaffen. So sollte insbesondere das Gebiet südlich von Buchendorf für Windräder tabu sein, weil dort Wespenbussard und Rotmilan zuhause sind. Folglich hat die Bürgerinitiative ein Bürgerbegehren initiiert, dass die Anlagen stoppen soll.

Klimawandel doch nicht so dramatisch?

Hauptredner des Abends war Prof. Fritz Vahrenholt. Als SPD-Umweltsenator in Hamburg, promovierter Chemiker, Buchautor, Manager in Energiekonzernen und Hochschullehrer kann er eine beeindruckende Vita aufweisen. Er ist auch als Kritiker der Energiewende – unter anderem auf Veranstaltungen der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung – hervorgetreten. Wer ein bisschen recherchiert, findet schnell weitere Bezüge zur Rechtsaußenpartei und zu einem pseudo-klimawissenschaftlichen industriepolitischen Lobbyverein.

Zudem vertritt Vahrenholt die Ansicht, dass der menschengemachte Klimawandel nicht so dramatisch sei, wie oft dargestellt. Er relativiert den Einfluss des Kohlendioxids als Klimagas und betont den Einfluss der Sonnenaktivität als Hauptverursacher. Damit widerspricht er den Erkenntnissen, der etablierten Klimaforscher, die ihm wiederum das bewusste Verdrehen und Leugnen wissenschaftlich gesicherter Fakten vorwerfen.

Die Energiewende verteuert laut Vahrenholt in unnötiger Weise die Energiekosten. Auch der Ausstieg aus der Kernenergie sei ein Fehler gewesen. Es sei eine Tatsache, dass die erneuerbaren Energieträger den Wegfall von Kernenergie und fossilen Energieträgern nicht kompensieren können.

Vahrenholt, Fischer, Fliedner

v. l. n. r.: Prof. Fritz Vahrenholt, Dr. Hieronymus Fischer, Bernhard Fliedner

Kritische Anmerkungen aus dem Publikum

Auch wenn die Vorträge großen Beifall aus dem Publikum fanden, meldeten sich im Anschluss im Rahmen einer Fragerunde auch gegenteilige Stimmen zu Wort.

Dr. Andreas Albath, Gemeinderat UBG merkte an, dass die pro-aktive Planung der Gemeinde darauf abzielt, das Baurecht in Bürgerhand zu behalten, anstatt ortsfremde Investoren zum Zuge kommen zu zulassen. Außerdem habe es eine öffentlichen Gemeinderatssitzung und eine Informationsveranstaltung am 08.11.2023 im Bosco gegeben.

Robert Sing, dessen Ingenieurbüro die Projektleitung für die hiesigen Windkraftanlagen übernommen hat, äußerte de Meinung, dass versucht worden sei, den Anwesenden einen Bären aufzubinden, etwa zur Aussage, dass die Rotorblätter von toten Insekten gereinigt werden müssten: „Kein Windmüller wäscht Insekten von den Windrädern ab!“ Die Aussage von 60 bis 80 kg Mikroplastik pro Jahr und Flügel, die in die Umwelt gelangen sollen, hält er ebenso haltlos. In der Natur gebe es einen hohen Teil an Mikroplastikaus aus Reifenabrieb, was nachgewiesen ist. Dass WEA-Rotorblätter sich so auflösen, stimme einfach nicht.

Fazit

Es wird versucht die starken Schwankungen in der Stromproduktion, wie am Beispiel Berg von Dr. Hieronymus Fischer dargelegt, über verschiedene Techniken in den Griff zu bekommen: Pumpspeicher, Batteriespeicher und Umwandlung in leichter speicherbaren Wasserstoff. Es gibt z.B. Pläne im Kraillinger Tanklager eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff zu errichten. Der Strom könnten zum Teil über Leitungen des Regionalwerk Würmtal fließen.

Die Bürgerinitiativen wollen die geplanten zwanzig, je rund 255 m hohen Windkraftanlagen rund um Gauting zu verhindern. Benötigt werden 2000 Unterschriften, um ein Bürgerbegehren abhalten zu können. Ob dieses die Anlagen dann tatsächlich stoppen könnte, steht angesichts des bestehenden Baurechts auf einem anderen Blatt. Zudem sind mehr als die Hälfte der Anlagen außerhalb der Gautinger Gemeindegebiets geplant.

Redaktion Unser Würmtal / tc

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